Ein Führungsspieler zeichnet sich für mich, neben fussballerischer Qualität, aus durch Erfahrung, Führungskompetenz auf und neben dem Platz, Empathie und die Mentalität voranzugehen, Verantwortung zu übernehmen, sich für das Team einzusetzen und Kollegen antreiben und mitreißen zu können.
Real Madrid hat etliche solche Spieler, andernfalls wären wir nicht wer wir sind und stünden nicht dort wo wir stehen. Als Beispiele mögen Dir als Anhänger Casillas, Ramos, Alonso, Modric oder Ronaldo dienen.
Isco kann kein Führungsspieler sein, da er für eine solche Funktion noch zu jung ist. Leichtigkeit und Unbekümmertheit sind nicht gleichzusetzen mit Abgeklärtheit. Vielleicht wird er einmal in eine Führungsrolle hineinwachsen, das wird die Zukunft zeigen.
Du hast mit Sevilla ein einziges Spiel herausgepickt. Dieses war sicher schwach aber es gibt hundert anderweitige Beispiele, bei denen sich die oben aufgezählten Spieler sehr eingebracht haben.
Ich bin überrascht, dass Dir als Anhänger von Real Madrid solche Zusammenhänge nicht klar sind und Du allen Ernstes bei uns keine Führungsspieler siehst.
Kein Spitzenverein auf Weltniveau wäre ohne Führungsspieler überlebensfähig, gleiches gilt für uns.
Was auf dem Papier steht und das dann in Wirklichkeit ist...das können oftmals 2 unterschiedliche Dinge sein.
Klar, man müsste bei unserem Verein meinen können, dass es mit nur Führungsspielern gespickt ist.
Aber dafür hatten sie es in der Vergangenheit zu selten unter Beweis gestellt.
Das Rückspiel gegen die Bayern, vor 2 Jahren. Keine Ahnung, ob es Anweisung war oder man einfach nicht den Mut dazu hatte. Aber nach dem 2:0 wollte man, anstatt auf das 3. Tor zu spielen, wieder verhaltener agieren.
Nach dem 2:1 war man total verunsichert. Das konnte man den Spielern deutlich ansehen.
Das Hinspiel in Dortmund letztes Jahr. Wenn ich mit einer mangelnden Einstellung, sprich Überheblichkeit und Leichtsinn, in ein Spiel gehe, dann zeugt das für mich auch nicht von Führungsqualität.
Wenn ich als S.Ramos es einfach jedes Mal nicht gebacken bekomme, dumme Fouls (Ellenbogen, gefährliche Tacklings im Strafraum) oder Tätlichkeiten zu verhindern....dann ist das für mich auch keine Führungsstärke, weil man seine Nerven einfach nicht im Griff hat.
Aktuellstes Beispiel: Copafinale gegen Barca. Nach dem 1:1 hat man klar die Verunsicherung von uns in den Gesichtern sehen können. Entlastungsangriffe nach vorne? Fehlanzeige...man hatte den Eindruck gehabt, dass die Spieler nur eines wollten....bloß in die Verlängerung.
Mit Casillas, Alonso und Modric gehe ich d'accord. Casillas kann "leider" als Führungsspieler nur so viel ausrichten: ...alle unhaltbaren Bälle und alle Elfer halten
Bei Alonso ist es aber auch langsam kritisch....er mag zwar von der psychischen Komponente top sein (->ausgenommen sein Foul an Iniesta im Rückpiel)....aber körperlich nagt er am Zahn der Zeit, sodass sein Impact jetzt nicht so groß sein wird...wie bei einem Modric bspw.
Bei CR muss man stark die Grenze ziehen, ob seine Führungsqualität als Verbissenheit für den Erfolg nicht immer positive Aspekte mit sich trägt. Den Blick für den besser postierten Mann...in extrem Situationen...
Hat er diesen?....leider oftmals nicht.
Klar...CR ist wohl derjenige, der am meisten den Erfolg sehen will und man sieht ihn sogar wirklich kämpfen, falls es kritisch ist.
Aber vieles ist in meinen Augen leider nur mit dem Kopf durch die Wand.
Doch....ich lasse mich gerne auch eines Besseren belehren....und vllt auch Modric. Vllt hat man wirklich an den Fehlern gelernt

Das sollen die Jungs in den beiden Partien zeigen.