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CL 13/14 Halbfinal-Hinspiel: Real Madrid vs. FC Bayern München

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Dieses Wochenende sollte Carlo unbedingt extrem rotieren. Ich erwarte schon so 5-6 Änderungen zur Startelf von Gestern. Wir müssen 100 % fit sein für Dienstag und gegen Osasuna sollte man zuhause auch mit einer halben B-elf gewinnen.

Absolut! Nur die Spieler, die um ihren Rhythmus unbedingt halten zu können, spielen müssen, sollten auch spielen. Ich würde sogar dazu tendieren 8-9 Änderungen vorzunehmen, da am Dienstag bei allen Männern die Akkus zu 100% gefüllt sein müssen. CR7 und Bale sind ohnehin kein Thema, die sollen sich schonen. Und von allen anderen, die gestern auf dem Platz standen darf sich auf keinen Fall jemand verletzten.

Natürlich ist das Spiel gegen Osasuna wichtig aber wir haben in der zweiten Reihe genügend hochqualifizierte Spieler, die sich am Wochenende empfehlen können und müssen. Gerade zu Hause im Bernabéu müssen wir das auch auf diese Art und Weise souverän gewinnen.
 
Natürlich spielen wir so weil wir spielerisch nicht auf dem Niveau von Bayern oder Barca sind, das muss man Neidlos anerkennen. Ich wünsche mir persöhnlich auch lieber eine Spielweise wo wir selber mehr den Ball haben und auch Gegner dominieren, Ancelotti ja auch, wie er selber sagt, aber wir sind noch nicht so weit. Vorallem nicht gegen solche Gegner. Ancelotti hat das auch eingesehen und verstanden warum wir gegen die großen in dieser Saison nichts geholt haben, der Grund ist die fehlende Kompaktheit. Das hat er in den letzten beiden Spielen verbessert. Das Offensiv abgesehen von paar Konter nicht mehr kommt ist klar, es fehlt einfach die Zeit um das besser einzuspielen. Kompaktheit ist das Zauberwort, diesen Weg sollte man weiter gehen.
Meine Fresse Pico, du hast immer was zu meckern. Mittlerweile kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du ein Real Madrid-fan bist und wenn doch dann bist du wirklich der schlechteste Fan, den dieser Verein hatte.

Es gibt Mannschaften die haben die eine Philosophie und es gibt Mannschaften die eine andere vertreten. Dominanz ist meiner Meinung nach etwas anderes, aber im Fußball werden Begriffe schon mal durcheinander gebracht. Es ist richtig und wichtig, dass sich ein Trainer dem Verein anpasst und nicht umgekehrt. Real Madrid ist kein Verein, die dem Ballbesitz alles unterordnet und das weiß Ancelotti auch. Es ist einer von vielen Spielstilen, mit mehr Ballbesitz zu spielen. Ein Spielstil den wir auch beherrschen, aber nicht der Einzige und weit entfernt von einer Klubphilosophie.
Unsere Klubphilosophie ist, dass wir ein Verein sind, der offensiv spielt. Und dadurch, dass auf europäischem Niveau keine Mannschaft mehr Tore erzielt als wir, ist es auch begründet. Ich frage mich ehrlich ob nicht Leute wie du einfach besser aufgehoben sind, wenn sie Barca oder neuerdings Bayern unterstützen. Das ist keine Beleidigung, aber es gibt so viele Varianten Fußball zu spielen. Wenn die mit ständigem Ballbesitz spielerisch deiner Meinung nach die bessere ist, dann würde ich dir empfehlen Barca-fan zu werden. Ist jetzt nur logisch.

Und ja Offensiv sind wir nur eine Kontermannschaft und wie waren noch mal die anderen Klischees, die hier verbreitet werden ? Ach ja gegen große Gegner können wir nicht gewinnen und wir sind hinten schlecht usw. ... haben wir schon x-mal gehört. Es nervt gewaltig.
 
@KtoO

Über was regst du dich denn so auf? Pico hat recht. Unsere Spieler müssen lernen zusammen zu verteidigen zusammen anzugreifen. Aber gegen große Mannschaften bzw gegen Mannschaften die schon Jahre lang auf ballbesitz spielen, ist es nicht möglich. Deswegen besteht nur die einzige Möglichkeit , zu verteidigen und kontern . Denn darin sind wir am besten

Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk
 
@KtoO

Über was regst du dich denn so auf? Pico hat recht. Unsere Spieler müssen lernen zusammen zu verteidigen zusammen anzugreifen. Aber gegen große Mannschaften bzw gegen Mannschaften die schon Jahre lang auf ballbesitz spielen, ist es nicht möglich. Deswegen besteht nur die einzige Möglichkeit , zu verteidigen und kontern . Denn darin sind wir am besten

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Es ging doch gar nicht um das gemeinsame Verteidigen und Angreifen. Das ist was völlig anderes. Wir verteidigen gut und haben die beste Offensive in Europa. Was mich nervt ist dieses: \\\"Wir sind noch nicht so weit mit ihrem Ballbesitz mitzuhalten, sie sind deswegen spielerisch besser usw.\\\"

Versteht doch einfach, dass Ballbesitz nicht alles im Fußball ist. Es ist meiner Meinung nach eine Philosophie, die in dieser Art -und Weise wie Barca/Bayern es veranstalten zum Scheitern verurteilt ist. Sie zwingen dir ihr Spiel auf, aber eine klasse Mannschaft kann mit einem guten Konterspiel leicht darauf antworten. Ich bin der Meinung, dass der Code bereits geknackt wurde. Bayern selbst hat es doch im letzten Jahr am besten gezeigt. Wir werden nie soweit sein um mit ihren Ballbesitz mitzuhalten, es wäre taktisch gesehen dämlich es zu versuchen. Außerdem weiß man doch, der Klügere gibt nach.
 
Ballbesitzfußball war zu Barcas besten Zeiten fast nicht zu verteidigen in dieser Reinform. Natürlich ist das mit kreativ hochwertigen Spielern ( die Bayern nicht hat ) das Beste, was du fußballerisch machen kannst - wer
den Ball hat, hat die Macht. Ganz einfach. Ballbesitzfußball ist keine Philosophie, sondern das Ideal, wie man aktiven und nicht reaktiven Fußball spielt. Und du hast als agierendes Team immer den Vorteil, daß deine Gegner,
WENN du spontan und kreativ denken und spielen kannst, immer Sekundenbruchteile im Nachteil sind,
bevor sie auf eine Aktion reagieren können. Das ist nur dann ein Vorteil für die verteidigende Mannschaft , wenn die Agierende zu vorhersehbar oder zu langsam spielt. DAS ist bei Bayern und bei Barcelona seit gut 3 Jahren der Fall.Reaktiver Fußball ist einfacher herzustellen, also machen das auch die Meisten, weil du für den aktiven Fußball absolut ball-und passsichere Spieler brauchst, die dazu pressingresistent sind und davon gibt es nunmal nicht viele. Bei und sind das Modric und Isco mit Abstrichen, das wars. Deshalb können wir keinen aktiven Fußball gegen pressingstarke Teams spielen und da sich unser Pressing noch nicht auf dem Level von beispielsweise Bayern oder noch krasser, Dortmund befindet, stehen wir eben weiter hinten kompakt und kontern. Das ist nichts anderes als eine momentane Notlösung, die dem Personal und dem Trainer geschuldet ist. Wir werden mit DIESEM Personal auch gar nichts anderes machen können, weil Spieler wie Cristiano und Bale Platz brauchen, um ihre dynamischen Stärken auszuspielen, also spielen wir SO, daß genau DAS eintrifft. Wir nähern uns immer mehr dem Spielstil an, den unser Personal im besten Fall zulässt : Hinten kompakt stehen, partiell Pressing auf den Gegner ausüben, überfallartig kontern und bei Rückzug des Gegners selber das Heft in die Hand nehmen und gesamtmannschaftlich aufrücken. All das wird doch immer deutlicher und mich freut das ungemein, weil ich dadurch immer mehr das Gefühl bekomme, daß wir eine übergreifende Systemstrategie verfolgen ! Und genau das ist es, worum es geht : Das Beste aus seinem Personal zu machen und wir sind auf einem sehr guten Weg dahin .
 
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Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll und auch gar nicht was ich alles ansprechen möchte, so vieles fällt mir ein zu diesem Spiel.

Als aller erstes, bei aller Kritik, Kompliment an den Bayern. Was sie in den ersten 18 Minuten für ein Fußball gespielt haben, hat mich sichtlich erstaunt und ich dachte ich sei auf alles gefasst. So wie sie aufgetreten sind und den Ball haben laufen lassen und uns im Bernaubeu (Achtung, jetzt kommt das böse Wort ;) ) dominiert haben, verlangt viel Arbeit, Qualität und vor allem Selbstvertrauen.

Es ist wie Ancelotti vor dem Spiel gesagt hat(und hier muss man nicht seiner Meinung sein, sicherlich hat er es radikaler formuliert, als er selbst daran glaubt, aber das Spiel hat sehr für seine These gesprochen): An solchen Abenden geht es nicht um die Taktik, sondern ums Charakter.
Der Italiener hat bestimmt seinem Team die Unterschiede zwischen den Bayern und den Katalanen gründlich erklärt, aber nachdem man Xavi, Iniesta, Messi, Neymar und Co am Zaun halten konnte und eine Woche danach wieder gleich formiert war, war es nur menschlich, dass man das Spiel auch genau so angehen würde. Die engen Außenspieler haben gegen Barcelona noch Sinn gemacht, aber Bayern, die das Pokalfinale auch kannten, haben gleich gesagt: nein, wir wollen gar nicht über die Mitte angreifen, wir suchen die Außen, denn dort sind unsere Stars genannt "Robbery". Und so verlagerten sie das Spiel und unsere Außen waren viel zu weit von den ihren(meistens Isco vs Robben nach Kroos Verlagerung) und die ZM sowieso. Und so entstanden zig pre-Tor Szenen, unsere IV waren zu weit zurückgedrängt, die Bayern fanden immer die extra Anspielstation und konnten sich mit ihren Pässen immer noch einen Vorteil erarbeiten. Ehrlich gesagt habe ich in der CL selten gesehen, wie eine Mannschaft in einem so kurzem Zeitraum sich so oft einen Raumgewinn gegen eine abwartende Abwehr erspielte.
Aber Madrid hielt dagegen an. Bayern erspielte sich irgendwie trotzdem keine Chancen und bei Madrid musste man eher darüber besorgt sein, dass man den Ball nicht vernünftig rausspielen konnte, als das man zu viel zugelassen hatte. Ein Tor von Madrid schien eine Frage von viel Phantasie und ein Tor von Bayern eine Frage der Zeit - aber nicht von gerade wenig Zeit. Ich weiß noch nicht genau, inwieweit ich auf die Leistung einzelner Spieler eingehen werde, aber um diese hier kann man nicht drum herum kommen: Der Mann des Spiels in diesem Zeitraum war Alonso, der es geschafft hat mit seiner Spielintelligenz sich praktisch zu verdoppeln. Das war endlich ein Spiel würdig seiner Leistungen in den letzten 4 Jahren, etwas worauf ich gewartet und gehofft hatte und das mir Freude macht, es endlich zu sehen. Ich habe gelesen, wie einer sagte es sind 16 Jahre zwischen Redondo '98(vs Dortmund, falls es einigen nicht klar ist) und Alonso '14 gewesen und diesen Satz kann ich absolut nachvollziehen. Dass das Spiel praktisch mit dieser Szene im Strafraum vs Müller zuende geht, war für mich nur gerecht und ein kleines Geschenk der Fußballgöter.

Bayerns Stärke bestand daraus Madrids 4er Mittelfeld nach links und rechts zu schicken und dann wieder und immer kamen die Madrilenen zu spät. Aber da bei Bayern sich niemand im Zentrum befand, blieb den Außen nicht viele Optionen und man führte den Angriff oft nicht weiter. Lahm und Alaba verstanden das und wechselten sich ab in einer 10er Rolle in der sie für mehr Unruhe gesorgt haben. Andererseits war diese Option ein Risiko, da es ihre defensive Struktur, um Konter abzufangen schwächte. Sobald der Schock vom 0-1 Rückstand per Konter sie getroffen haben, haben die Bayern diese Option nicht mehr erwogen.

Die konservative Reaktion der Bayern und der Schub durch das schöne eigene Tor gab Madrid Zeit, um seine eigene Strategie zu überdenken. Wenn die Bayern mehr über die Flügel angreifen, brauchen diese mehr Schutz. Ab dem Moment veränderte das Mittelfeld ihr Verhalten. Anstatt wie eine Einheit, eng beieinander, zu verhalten, wurde man nun zu zwei zweier Teams, die viel eher gewillt waren, sich zu trennen. Man ließ dem Zentrum mehr Platz, die Zone der Bayern, wo das Talent am bescheidensten ist. Zwei Sachen wurden auffällig: Schweinsteigers Rolle scheint mir nicht besonders gut definiert und Coentrao und Carvajal haben sich von ihrer besten Seite gezeigt, was vor allem bezogen auf dem Portugiesen natürlich bedeutete, dass er ein Hammerspiel gemacht hat. Diese beiden zeigten Intensität und rückten Real Madrid weiter nach vorne und waren die ersten Spieler, die Madrid die Hoffnung gaben, besser als seiner Gegner spielen zu können.

Die Halbzeit ging zu ende und Bayern hatte 73% Ballbesitz, gleichzeitig hatte Madrid aber 3 der 4 klarsten Chancen auf ihrer Seite. Trotzdem waren das allesamt Nadelstiche. Unkonstant, unähnlich von einander und einfach Ergebnis von einer krassen Aktion von den Magiern Benzema und Isco. Was für ein Spieler Benzema doch ist, ich muss sagen, wenn er in Topform ist, gibt es kaum einen, der mich mehr begeistert. Und Isco.. den Zusatz mit seinem Alter braucht man mittlerweile gar nicht sagen. Was er für ein Charakter aufzeigt ist unglaublich. Bei dem Tor, wie er den Ball 6 Sekunden hält, bis sich die Verteidigung von Ronaldo löst ist einfach klasse.
Nach diesen besagten Aktionen war die Gruppe insgesamt aber auf der Höhe und nutzte die Situationen gut, das muss man auch sagen. Das Problem und warum man nicht mehr Kapital davon schlug war, dass Cristiano, der König des off-ball movements, sich nicht bewegte. Bayern suchte Robben mehr als Ribery, also gingen Madrids Angriffe mehr über Isco und Alonso als über ihre Mittelfeld Kollegen, aber Ronaldo bot sich weder kurz an, noch griff er den Rücken der Abwehr an. Das Spiel war wie für ihn geschaffen, aber seine Beine ließen nichts zu.

"Ohne" den Portugiesischen Superstar hatte Ancelotti eine Alternative, um die Defensivschwäche von Peps Team zu entblößen, die die Moral der Deutschen nochmal einen Knacks gab: Ballbesitz. Unglaublich. Man versuchte den Ball zu bewegen und das Ballbesitzduell gleichmäßig zu gestalten.
Man hatte nicht so große Schwierigkeiten damit, da Bayerns Spielaufbau nicht besonders gut implementiert ist(übrigens etwas, was sich über ganz Europa zeigt) und weil sie sich, wie gesagt, ziemlich überrascht von der Strategie den Rivalen zeigten. Hinten zeigten Pepe und Ramos(endlich das "Durchbruch-Spiel" von beiden, was ich vor kurzem in irgendeinem Thread bemängelt hatte. Vor allem Pepe war überragend und hat die Reaktion des Publikums einfach nur verdient) den Chip-wechsel und waren viel aggressiver und mehr auf Ballgewinn fokussiert als zuletzt gewohnt. Und da die Münchnern technisch nicht überragend, sondern "nur" sehr gut sind, haben sich ihre Perioden mit dem Ball verkürzt und ihre territoriale Dominanz ist verpufft.
Mit dem Ball am Fuß haben Modric, Alonso und Isco Angriffe dirigiert, die zwar nicht zu viel Gefahr ausstrahlten, aber einen moralischen Wert hatten. Die zwei Spanier kombinierten mit einander, um weiter nach vorne zu rücken, während der Kroate ganz alleine Räume für seine Nebenmänner kreierte, mit Carvajal und Benzema als Hauptbegünstigte. Madrid zeigte die Magie, die Bayern verloren hatte und Pep brachte Martinez, um das zu stoppen, was aber natürlich immer bedeutet, dass er die Chance einbüßt, so zu dominieren, wie er es gerne hat.

Am Ende des Spiels kamen Götze, Müller und Bale. Götze hat den Ball kaum berührt, Müller war der typische Unruheherd, der den Gegner erschreckt und Gareth hat selbst bei 50%(vor allem mental) gezeigt, dass er ein Spieler ist, der für die Bayern schwer zu stoppen ist. Jedes Mal wenn er angezogen ist, haben die Münchner den Atem angehalten. Er vereint die beeindruckendste Physis im Fußball, mit einer Ruhe und eine Unsorge über das Ambiente, das ihn ermöglicht hat das wichtigste Spiel seiner bisherigen Karriere drei Tage nach einer Mageninfektion zu bestreiten. Die Infektion, die Madrid es nicht ermöglicht hat den Sack *fast* zuzumachen.
 
Wenn es eine Mannschaft und einen Trainer gibt, die das Ergebnis gegen Madrid drehen kann, dann ist es Bayern München mit Guardiola. Er sagte, er sei noch optimistischer als vor dem Spiel und ein bisschen kann ich ihm glauben. In den ersten 18 Minuten zeigt Bayern ihr bestes Fußball der diesjährigen CL Saison und beherrscht uns. Dazu fällt der Überraschungseffekt der zweiten Halbzeit weg. Dazu fällt es schwer sich vorzustellen, dass Casillas(wichtige Partie von ihm imo, auch wenn er nicht all zu viel leisten musste), Pepe und Ramos sich in Deutschland wieder so stark im 16er präsentieren - es spricht gegen ihre Natur. Und Pep wird akribisch arbeiten.

Andererseits ist ein 1-0 ein (sehr) gutes Ergebnis. Wann war das letzte Mal, dass wir nach einem CL HF Hinspiel in Führung waren? Dazu wird die Rückkehr Cristianos und Bales der Mannschaft noch qualitativ und mental einen Schub geben.

Madrid war endlich mal voll da. Die mentale Ebene ist so wichtig auch wenn es sich kaum analysieren lässt. Dass man mit der ersten Möglichkeit so ein Tor schießt zeigt, dass die Mannschaft trotz ihrer fußballerischen/strategischen Probleme voll da war. Das ist der Unterschied zu vergangener Tage, wo man schon besser Fußball gespielt hat und/oder ähnliche individuelle Qualität besaß. Dass Pepe und mit Abstrichen auch Casillas auch so ein Spiel abliefert, obwohl es ihnen gar nicht liegt, zeigt von Willen und Charakter. Bayern hatte 15(?) Ecken und keines ging aufs Tor? Also damit hätte ich niemals gerechnet.
Wem das Spiel lag war Alonso und er hat es sich einfach verdient. Anders als unter Mourinho musste er über die Saison hinweg viel weniger Raum abdecken und durch seine Verletzung war diese auch kürzer. Viele haben ihm keine Fitness attestiert, also ich habe ihn noch nie so fit in diesem Saisonabschnitt bei Real Madrid gesehen.

Fürs erste reichts erstmal auch wenn mir das ein oder andere noch einfällt und bestimmt noch einiges ein bisschen später. :)

Es ist einfach ein gutes Gefühl mal hoffnungsvoll auf das CL HF Rückspiel zu schauen. Gegessen ist aber noch lange nichts, wie die Spieler gesagt haben: Es wartet das erste CL Finale auf uns.

edit:
es wird vielleicht auffällig, dass ich Di Maria nicht erwähnt habe. Tatsächlich ist er der Spieler, der mich am "kältesten" gelassen hat. Trotzdem war er mal wieder Real Madrids Beine und Lunge. Und hat ein fehlerfreies Spiel gemacht, wie die gesamte Mannschaft. Eine Tatsache die so in einem Nebensatz erwähnt nicht annähernd die Anerkennung trifft, die es eigentlich sollte. In so einem Spiel, gegen so einen Gegner ist das einfach der Wahnsinn!

edit2:
in Halbzeit 2 hatten wir, wenn ich mich nicht irre, 45% Ballbesitz. Ich weiß gar nicht, warum das jetzt so ein großes Problem ist. Können wir das im Rückspiel wiederholen? Mehr als fraglich, aber warum auch. Ballbesitz haben wir gegen jeden außer dem deutschen und spanischen FCB
 
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Dieses Gefühl habe ich eigentlich so gut wie immer wenn RM eines unserer Spiele analysiert.

Man kann eine gewisse Anfangshaltung zwischen den Zeilen herauslesen. Bayern stark und Madrid schwach. Der erste Satz sagt schon alles: „Bayern hat verloren.“ Es steckt eine versteckte Verwunderung darin, wie Bayern verlieren konnte. Anscheinend waren die „Experten“ sich über das Ergebnis vor dem Spiel einig. Auch der Gedankenstrich, dass die Rollenverteilungen der Münchner auf dem Papier stimmig waren, zeigt nochmal diese Erwartungshaltung des Verfassers. Diese Erwartung wird er in seine Erklärung nicht los. Bis zum Ende kann er sich die Niederlage nicht erklären. Dass er dann zum Fazit kommt, das sich Bayern leicht isolieren ließ, ist für mich kompletter Blödsinn. Real stand kompakt und Bayern konnte die zwei Abwehrreihen nur mit hohen Flanken überwenden. Zentral waren aber Pepe und Ramos gut aufgestellt. Auch die Anmerkung auf die weniger Abschlüssen ist für mich falsch, da Real klar die besseren Chancen hatte. Bei dieser Statistik wird ja jeder Abschluss gewertet. Am Ende hat Bayern– wenn ich mich richtig erinnere – 18 Abschlüsse.
 
Ballbesitzfußball war zu Barcas besten Zeiten fast nicht zu verteidigen in dieser Reinform. Natürlich ist das mit kreativ hochwertigen Spielern ( die Bayern nicht hat ) das Beste, was du fußballerisch machen kannst - wer
den Ball hat, hat die Macht. Ganz einfach. Ballbesitzfußball ist keine Philosophie, sondern das Ideal, wie man aktiven und nicht reaktiven Fußball spielt. Und du hast als agierendes Team immer den Vorteil, daß deine Gegner,
WENN du spontan und kreativ denken und spielen kannst, immer Sekundenbruchteile im Nachteil sind,
bevor sie auf eine Aktion reagieren können. Das ist nur dann ein Vorteil, wenn der Agierende zu vorhersehbar
oder zu langsam spielt. DAS ist bei Bayern und bei Barcelona seit gut 3 Jahren der Fall.
Reaktiver Fußball ist einfacher herzustellen, also machen das auch die Meisten, weil du für den aktiven Fußball absolut ball-und passsichere Spieler brauchst, die dazu pressingresistent sind und davon gibt es nunmal nicht viele. Bei und sind das Modric und Isco mit Abstrichen, das wars. Deshalb können wir keinen aktiven Fußball gegen pressingstarke Teams spielen und da sich unser Pressing noch nicht auf dem Level von beispielsweise Bayern oder noch krasser, Dortmund befindet, stehen wir eben weiter hinten kompakt und kontern. Das ist nichts anderes als eine momentane Notlösung, die dem Personal und dem Trainer geschuldet ist. Wir werden mit DIESEM Personal auch gar nichts anderes machen können, weil Spieler wie Cristiano und Bale Platz brauchen, um ihre dynamischen Stärken auszuspielen, also spielen wir SO, daß genau DAS eintrifft. Wir nähern uns immer mehr dem Spielstil an, den unser Personal im besten Fall zulässt : Hinten kompakt stehen, partiell Pressing auf den Gegner ausüben, überfallartig kontern und bei Rückzug des Gegners selber das Heft
in die Hand nehmen und gesamtmannschaftlich aufrücken. All das wird doch immer deutlicher und mich freut das ungemein, weil ich dadurch immer mehr das Gefühl bekomme, daß wir eine übergreifende Systemstrategie verfolgen ! Und genau das ist es, worum es geht : Das Beste aus seinem Personal zu machen und wir sind auf einem sehr guten Weg dahin .
Wir reden nicht davon, dass eine Mannschaft kein Ballbesitz hat und die andere sich permanent im Ballbesitz befindet. Denn dann würde deine Theorie ja Sinn machen. Wenn sie Ballbesitzfußball spielen, spielen sie aktiv, trotzdem müssen sie auf unsere Konter reagieren. Das macht ihren Fußball also doch reaktiv. Umgekehrt sind wir durch unsere Konter also aktiv.

Dieser Ballbesitzfußball, in dieser Form bzw. wenn man dem Fußball Kontervorstöße, Weitschüsse oder die physischen Elemente raubt, stattdessen die Art und weise des Spiels limitiert, also viele Querpässe einbaut oder Überzahlsituation und Pressing schafft, dann ist es eine Spielphilosophie, die dazu dient zuerst einmal den Ball zu behaupten.

Ich bin der Meinung, dass Barca und Pep damit einen mittelfristigen Trend erreicht haben. Man hat diesem radikalen Spielstil mit einem anderen radikalen Spielstil den Zahn gezogen. Dazu muss man die richtigen Kniffe anwenden, aber gute Mannschaften haben es gegen dieses \"Ideal\" meines Erachtens nach leichter, als dass man gegen eine Mannschaft spielt, die sich ausschließlich auf ihre Stärken besinnt und diese zu ihrem Vorteil verwendet, wie wir das tun. Ich sehe unseren Spielstil nicht als Notlösung. Du tust ja so als ob andere Mannschaften erst gar nicht verteidigen würden oder sich nicht bemühen hinten kompakt zu stehen oder Konterangriffe vermeiden. Wir haben uns jetzt in den letzten zwei Spielen hinten reingestellt gegen zwei Mannschaften, die absolut alles tun um in Ballbesitz zu bleiben und langsam vorrücken, bei Ballverlust aber ein großes Risiko eingehen. Was mich nervt sind diese Modeerscheinungen im Fußball. Spielt Barca auf Ballbesitz, dann sollten wir das auch tun. Verteidigt Bayern mit ihren Flügelstürmern, dann sollten wir das auch tun. Presst Dortmund in Überzahl, dann sollten wir das auch tun.
Ich verstehe ja dass einige ein möglichst gutes Team sehen wollen, aber manchmal ist es besser sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Die von dir beschriebene Systemstrategie fahren wir auch nicht immer. Wir lauern nicht immer auf Konter, wir stehen hinten nicht immer kompakt und das Pressingniveau ändert sich auch von Spiel zu Spiel. Wir sind im Gegensatz zu den meisten Mannschaften sehr variabel und das ist mMn das beste für uns.
 
Konter kannst du nur dann ausführen, wenn du den Ball hast. Barca hat das bis vor ein paar Jahren verhindert,
weil sie wussten, wie sie sich positionieren und verhalten mussten, um Konter zu unterbinden, waren aber immer in
ballführender, aktiver Position, die sie brilliant verkörperten. Das kann man wohl nicht negieren.
Als verteidigende Mannschaft kannst du zwar aktiv auf deine Gegenspieler gehen, aber wenn die ballführenden Spieler Iniesta, Busquets und Xavi heißen ( ich rede wie gesagt immer von Barcas Hochglanzzeiten ) , dann war auch das egal - diese Spieler waren und sind in ihrer Bestform pressingresistent. Irgendwann wird das verteidigende Team dann aufgrund des Pressingaufwandes, der nichts eingebracht hat, dann müde und die ballbesitzende Mannschaft hat einen immensen Vorteil, weil sie den Gegner durch aktiven Ballbesitz dazu ZWINGT, hinterherzulaufen.

Will heißen, die ballbesitzführende Mannschaft gibt den Ton an und vor allem dann, wenn es ihnen egal ist, daß es bepresst wird. Ballbesitz ist daher keine Philosophie , sondern der fußballerische Idealzustand . Alles Andere ist Unterwerfung des gegnerischen Systems, weil das ballführende das beste ist. Wir hätten uns gestern nicht beschweren können, wenn wir in Rückstand geraten wären. Wir haben unsere gewonnenen Bälle am Strafraum viel zu leicht hergegeben ( vor allem Ramos ganz schwach in diesem Punkt, aber auch Xabi, Carvajal und Di Maria mit fahrlässigen Ballverlusten/Fehlpässen ) und uns dadurch von München erdrücken lassen - die nicht vorhandene Stimmung im Stadion war entsprechend weit unten zu diesem Zeitpunkt : Ernüchterung pur.
Wenn wir Modric nicht gehabt hätten, der uns Freistöße und die Möglichkeit gegeben hat, aufzurücken und das 1:0 zu erzielen, wären wir vermutlich mit der Zeit in Rückstand geraten. Alles sah danach aus. Warum aber haben wir das 1:0 geschossen ? Weil wir in Modric einen Ausnahmespieler haben, der den Ball unter Pressing behaupten und Freistöße herausholen kann. Alle Anderen hätten den Ball zurückgespielt und dann wäre wieder ein unkontrollierter scharfer Horizontalpass oder ein langer Diagonalball gekommen und der Ball wäre wieder weg gewesen, weil München die Zonenüberzahl weitaus besser beherrscht als wir. Und dann ? Dann hätten wir weiter gebibbert, weil uns München weiter am eigenen Strafraum eingeschnürt hätte. Du hast es nunmal nicht in der eigenen Hand, wenn du nicht in Ballbesitz bist. Du musst hoffen , wenn du nicht grade gesamtmannschaftlich mit allen 10 presst, daß dein Gegner entweder ungenau, vorhersehbar oder langsam spielt. Zum Glück hat München genau das gemacht.


Mir geht es nicht um Modeerscheinungen oder darum, wer sich wem anzupassen hat, sondern es geht darum, feszustellen, welche Form des Fußballs aus welchem Grund die beste ist und mit technisch hochwertigen Spielern, denen der Ball am Fuß klebt und über 90% Passquote haben, spielst du logischerweise auf Ballbesitz. Da wir diese Spieler nicht haben, DÜRFEN wir auch gar nicht so spielen, sondern müssen entsprechend GEGEN dieses System arbeiten. Das passiert allerdings nicht aus Überzeugung, sondern aus erfolgstaktischer Sicht. Deshalb bin ich der Überzeugung, daß unsere momentane Idee von spanischem Catenaccio , eine Notlösung infolge unseres Personals und unseres Trainers ist, der genau das erkannt hat, wie man mit dem derzeitigen Kader Mannschaften wie Barca und Bayern begegnen muss.

Mal spaßenshalber angenommen , du hättest ein Mutationsprogramm, mit dem du Spieler so erstellen könntest, wie du wolltest. Nenn es einen Real-Live-Editor. Würdest du dir etwa Spieler editieren, die gut gegen den Ball oder die gut mit dem Ball umgehen können ? Zweiteres, oder ?
Es ist doch wohl objektiv besser, den Ball zu haben, als ihm hinterher zu hecheln. Warum sollte man sich also Spieler editieren, die zwar schnell sind, sich aber leicht den Ball abnehmen lassen ?
Warum ? Es macht einfach keinen Sinn. Man wird also immer Spieler wählen wie Modric, Xavi, Zidane und Iniesta. Dieser Spielertyp unterwirft alles !

Ich finds auch nicht chic, wenn man versucht, den Ball bis ins Tor hineinzutragen. Standards, Weitschüsse und abgefälschte krumme Dinger gehören auch dazu, aber ich mag es nicht, wenn zuviel Zufall und zuviel Glück mit im Spiel ist. Mag doch niemand, sich anhören zu müssen " Ihr habt Glück gehabt " . Man will doch immer von sich , bzw. seiner Lieblingsmannschaft sagen können " Wir haben gewonnen, weil wir toll gespielt haben " und nicht, weil die andere Mannschaft uns durch Fehler und technisches Unvermögen dazu gebracht hat, zu kontern.

Schlussendlich und wie schon gesagt, bin ich sehr froh, wie wir uns derzeitig entwickeln und ich befürworte diesen Stil auch im Rahmen unserer Umstände (!) . Das heißt aber noch lange nicht, daß ich diese Art Fußball für ideal halte. Diese Art, bzw. der Weg dahin, ist allerdinds der Ideale IN UNSERER Situation .
 
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Konter kannst du nur dann ausführen, wenn du den Ball hast. Barca hat das bis vor ein paar Jahren verhindert,
weil sie wussten, wie sie sich positionieren und verhalten mussten, um Konter zu unterbinden, waren aber immer in
ballführender, aktiver Position, die sie brilliant verkörperten. Das kann man wohl nicht negieren.
Als verteidigende Mannschaft kannst du zwar aktiv auf deine Gegenspieler gehen, aber wenn die ballführenden Spieler Iniesta, Busquets und Xavi heißen ( ich rede wie gesagt immer von Barcas Hochglanzzeiten ) , dann war auch das egal - diese Spieler waren und sind in ihrer Bestform pressingresistent. .

Barca zu ihren Hochglanzzeiten waren das absolute Optimum dieses Systems. Aber auch sie haben Spiele verloren bzw. Konter zugelassen und als die Mannschaften ein Mittel dagegen fanden, war Barca nicht mehr die Jahrhundertmannschaft. Und es gibt keinen Spieler der pressingressistent ist, weder Xavi noch Iniesta oder Modric. Sie sind einfach nur sehr ballsicher, das System, die Laufarbeit und möglichen Anspielstationen in diesem System ergeben es, dass selbst ein Neymar oder Sanchez oder gar Rafinha (gestern eine unglaubliche Passquote) auf einmal viel ball -und passsicherer wirken als sie es woanders wären.

Will heißen, die ballbesitzführende Mannschaft gibt den Ton an und vor allem dann, wenn es ihnen egal ist, daß es bepresst wird. Ballbesitz ist daher keine Philosophie , sondern der fußballerische Idealzustand . Alles Andere ist Unterwerfung des gegnerischen Systems, weil das ballführende das beste ist. Wir hätten uns gestern nicht beschweren können, wenn wir in Rückstand geraten wären. Wir haben unsere gewonnenen Bälle am Strafraum viel zu leicht hergegeben

Ich kann es nur wiederholen. Ein reine Fixierung auf Ballbesitz ist eine Spielphilosophie. U.a. weil dabei taktische Maßnahmen vorgenommen werden, die in erster Linie diesen Ballbesitz ermöglichen sollen. Angenommen ein Profiboxer liefert sich einen Kampf mit einem Taekwondo-Kämpfer, dann unterwirft sich der Taekwondo-Kämpfer dem Boxer doch nicht, wenn er seine Beine statt seiner Fäuste benutzt, wenn er merkt, dass er den Boxer auf Distanz hält und mit einigen gezielten Tritten ausschalten kann. Ich hätte mich gestern nach den guten Chancen, die wir vergeben haben eigentlich schon über den Ausgleich geärgert. Wir waren gefährlich, Bayern eher weniger. Sie haben es uns schwer gemacht uns zu befreien, weil sie nun mal unsere Stärken kennen und wissen wie direkt wir nach vorne spielen.

Wenn wir Modric nicht gehabt hätten, der uns Freistöße und die Möglichkeit gegeben hat, aufzurücken und das 1:0 zu erzielen, wären wir vermutlich mit der Zeit in Rückstand geraten. Alles sah danach aus. Warum aber haben wir das 1:0 geschossen ? Weil wir in Modric einen Ausnahmespieler haben, der den Ball unter Pressing behaupten und Freistöße herausholen kann.
Nun ja Modric hat ein gutes Spiel gemacht, aber es war die Mannschaft und nicht Modric die diesen Sieg erreicht hat. Und unser Tor haben wir Benzema und vor allem Coentrao und ein wenig Ronaldo zu verdanken. Nun ja was wäre wenn es anders gelaufen wär, was wäre wenn Ronaldo den zweiten rein macht oder Di Maria. Tja dann würden hier immer noch einige meckern, dass wir zwar 3:0 gewonnen haben, aber Bayern 65% Ballbesitz hatte. Was übrigens bei einer solchen Fokussierung auf Sicherheit und Ballbesitz keine nennenswerte Quote ist.

Mir geht es nicht um Modeerscheinungen oder darum, wer sich wem anzupassen hat, sondern es geht darum, feszustellen, welche Form des Fußballs aus welchem Grund die beste ist und mit technisch hochwertigen Spielern, denen der Ball am Fuß klebt und über 90% Passquote haben, spielst du logischerweise auf Ballbesitz. Da wir diese Spieler nicht haben, DÜRFEN wir auch gar nicht so spielen, sondern müssen entsprechend GEGEN dieses System arbeiten. Das passiert allerdings nicht aus Überzeugung, sondern aus erfolgstaktischer Sicht. Deshalb bin ich der Überzeugung, daß unsere momentane Idee von spanischem Catenaccio , eine Notlösung infolge unseres Personals und unseres Trainers ist, der genau das erkannt hat, wie man mit dem derzeitigen Kader Mannschaften wie Barca und Bayern begegnen muss.
Wir haben technisch hochwertige Spieler, wenn wir sie nicht hätten, könnte man keinen dieser Konter nur annähernd so ausspielen wie wir es tun. Oli Kahn sagte gestern selbst, dass zu einem solchen Konterspiel ein unglaubliche Ballsicherheit dazu gehört. Zu erzwungenen Ballbesitzfußball fehlen Sachen wie die Abstimmung, zwingendes Pressing, aber vor allem das System, welches um jeden Preis auf Ballbesitz ausgelegt ist. Ich denke, wenn die Überzeugung dieses Vereins und seine Priorität im Spiel der Ballbesitz ist, dann hätte der Verein die dafür vorgesehenen Trainer verpflichtet. Ancelotti hat es schon richtig gesagt, dieser Verein steht für Spektakel, für Offensivspiel. Bayern ist ein Verein welches andere Werte hat und Organisation und Sicherheit sind bei ihnen etwas wichtiger.


Mal spaßenshalber angenommen , du hättest ein Mutationsprogramm, mit dem du Spieler so erstellen könntest, wie du wolltest. Nenn es einen Real-Live-Editor. Würdest du dir etwa Spieler editieren, die gut gegen den Ball oder die gut mit dem Ball umgehen können ? Zweiteres, oder ?
Es ist doch wohl objektiv besser, den Ball zu haben, als ihm hinterher zu hecheln. Warum sollte man sich also Spieler editieren, die zwar schnell sind, sich aber leicht den Ball abnehmen lassen ?
Warum ? Es macht einfach keinen Sinn. Man wird also immer Spieler wählen wie Modric, Xavi, Zidane und Iniesta. Dieser Spielertyp unterwirft alles !
Wenn ich ein solches Programm hätte würde ich mich immer noch für elf Spieler entscheiden müssen und würde es dann ausbalancieren. Ich sage es nochmal wir sind mit Ball besser als Bayern und Barca, denn wir wissen zumindest was wir damit anstellen wollen.
Ich widerspreche dir ja nicht, dass man ohne einen Pass gespielt zu haben ein Spiel gewinnen kann. Aber in einem Spiel kann selbst Bayern/Barca nicht viel mehr als 2/3 der Zeit in Ballbesitz sein. Um das zu erreichen opfert man zumeist eine gewisse defensive Stabilität. Der Gegner programmiert sich darauf kompakt zu stehen und schnell nach vorne zu spielen, da sie ihr eigenes Drittel nur für Vorstöße nutzen. Dann wird es alle mal schwierig bis unmöglich gegen gute Kontermannschaften zu bestehen.

Ich finds auch nicht chic, wenn man versucht, den Ball bis ins Tor hineinzutragen. Standards, Weitschüsse und abgefälschte krumme Dinger gehören auch dazu, aber ich mag es nicht, wenn zuviel Zufall und zuviel Glück mit im Spiel ist. Mag doch niemand, sich anhören zu müssen \" Ihr habt Glück gehabt \" . Man will doch immer von sich , bzw. seiner Lieblingsmannschaft sagen können \" Wir haben gewonnen, weil wir toll gespielt haben \" und nicht, weil die andere Mannschaft uns durch Fehler und technisches Unvermögen dazu gebracht hat, zu kontern.

Schlussendlich und wie schon gesagt, bin ich sehr froh, wie wir uns derzeitig entwickeln und ich befürworte diesen Stil auch im Rahmen unserer Umstände (!) . Das heißt aber noch lange nicht, daß ich diese Art Fußball für ideal halte. Diese Art, bzw. der Weg dahin, ist allerdinds der Ideale IN UNSERER Situation .
Naja wenn man mehr Tore und Chancen hat als der Gegner dann war man besser, das hat nichts mit Glück zu tun. Wenn eine Mannschaft meint auf Ballbesitz spielen zu können und sich eine einfängt, dann war sie schlecht in dem was sie tut. Fußball muss mehr sein als kurze ungefährliche Pässe zu spielen. Betrachtet man das alles so eng, dann hätte Bayern die CL letztes Jahr gar nicht gewinnen dürfen, weil sie auch nicht immer mehr Ballbesitz hatten als der Gegner. Heuchlerisch ist es aus Münchener Sicht auch deswegen, weil sie letztes Jahr gegen Barca ähnliche Werte ablieferten und inzwischen über Dominanz reden, nach dem sie ein Spiel verlieren ohne wirklich ein gute Chance zum Torerfolg hatten.

Es ist ein ganz normaler Zielkonflikt zwischen den Spielphilosophien. Vor Barca hat man solche Werte nie an die große Glocke gehängt, heute dominiert man ein Spiel nur, wenn man möglichst oft den Ball berührt hat. Nichtsdestotrotz Ballbesitz ist immer vorteilhaft, wenn daraus aber ein System wird, welches alles andere unterordnet, dann erkennt es der Gegner auch und wird sich taktisch dementsprechend vorbereiten. Ich bin nicht der einzige der diese Spielweise kritisiert, das tun auch Fußballfachleute. Diese Philosophie ist inzwischen einfach durchschaut worden und selbst kleine Teams können gut darauf antworten. Ich finde man darf sich als ein so großer Verein wie es Real Madrid ist gar nicht auf ein solches System einlassen. Ich finde wir haben inzwischen ein spektakuläres, variantenreiches und erfolgreiches System gebildet, wenn wir wie Bayern oder Barca spielen würden, könnte ich mir unsere Spiele wirklich nicht lange anschauen.
 
Wenn wir technisch mehr hochwertige Spieler hätten wie Modric und Isco mit Abstrichen, würden wir selber viel dominanter auftreten. Das können wir aber nicht, also haben wir nicht diese Qualität von Ball-und Passsicherheit.
Wie oft sieht man, daß unsere Spieler gegen pressingstarke Teams die Bälle teils wirklich leichtfertig verschludern
und den Kopf nicht oben haben ? Wie oft ? Nochmal vor die Situation, die Mittwoch zum 1:0 geführt hat. Wie kommen wir überhaupt dazu ? Modric holt einen Freistoß heraus, der uns es überhaupt ermöglicht hat, aufzurücken, um überhaupt mal hinten rauszurücken, weil wir vorher rein gar nichts auf die Reihe bekommen und nur die Bälle hinten rausgekickt haben. Man kann Modric hier gar nicht oft genug loben, der als EINZIGER durch seine pressingresistente Art, den Ball zu behaupten, für Entlastung gesorgt hat und es uns wie gesagt überhaupt ermöglichte, in die Situation zu kommen, kontrolliert (!) mal sowas wie einen Schnellangriff einzuleiten. Großartiger Pass von Cristiano übrigens.

Das Opfern von defensiver Stabilität hat Barca ja wunderbar ausbalanciert durch nahezu perfektes Gegenpressing, mit dem sie in unter 10 Sekunden sich die Bälle wiedergeholt haben. Das war in den letzten Jahren längst nicht mehr so, sie sind langsam und erfolgssatt geworden. Ballbesitz ist die eine Sache, ihn wiederzubekommen und mannschaftlich komplett gegen zu pressen, die andere. Wenn man das nicht tut, wird man sich auch entsprechend Konter fangen, absolut. Wenn man es aber kann, ist man so gut wie konterresistent. Barca in seinen besten Zeiten hat ja genau das bewiesen.

Ich belege meine Behauptung , Ballbesitz ist das fußballerische Ideal und keine Philosophie, damit,
daß , WENN eine Mannschaft ball-und passsicher ist und gesamtmannschaftlich gegenpresst bei Ballverlust
, es alle anderen Formen von fußballerischer Überzeugung, unterwirft.
Man muss sich dem , aufgepasst, Zauberwort : ANPASSEN und kann nicht selber agieren.
Dadurch ist man gezwungen, auf die Blödheit des Gegners zu HOFFEN, daß er durch eigene defensive Stabilität
und Pressing der verteidigenden Mannschaft, in dem Fall uns, Konter ja überhaupt ermöglicht !
Und nochmal : wir haben bis zu dem Freistoß, den Modric rausgeholt hat, NICHTS auf die Reihe bekommen
und man hätte sich zu diesem Zeitpunkt alles andere als gewundert, wenn wir in Rückstand geraten wären.
Warum ? Weil Bayern dominant war, wir reaktiv waren und die Bälle nur sinnlos rausgedroschen haben,
weil unsere Spieler nicht ballsicher sind.

Quintessenz : Wenn du den Ball nicht kontrollieren kannst , kontrolliert er dich !
 
Zuletzt bearbeitet:
@Alexander1975

"Wenn alles auf Kontrolle ausgerichtet ist, gibt es keine Abenteuer mehr."

Auf München gemünzt, stimmt das . Kontrolle an sich ist perfekt, aber nur, wenn sie sich mit Kreativität und Tempo
paart, entsteht daraus Kunst und nicht nur bajuwarische Handarbeit .
 
Franz Beckenbauer hat ja bei der Vorberichtserstattung noch ganz selbstsicher gemeint, dass Ronaldo und Bale soooo viel wichtiger wären für Real als Roberry für Bayern. Sie hätten ja Götze und Müller, die das komplett kompensieren können, wenn Nicht-Weltfußballerheulsuse und der Goudakopf-Unsympath schlecht spielen.

Einfach eine Genugtuung dieses Spiel.
 
Zwickt mich mal jemand ?!?! 0-3,what the hell ?!?!?! Die Bayern fangen schon an zu pfeifen :)
 
Vor dem Spiel :
Paul Breitner: Bayern wird wieterkommen,wir sind in der Summe besser
Oliver Kahn : Real liegt den Bauern einfach
Alaba und Martinez : Wir ziehen ins finale ein !
Bundesliga.de : Komm doch her Cristiano ! Die Deutschen Medien waren extrem arrogant !
Da habt ihr den Salat !! Verdientermaßen geht Real weiter (hoffentlich,es sei denn es passiert ein Erdbeben)
 
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