Zum Jahresabschluss fällt mein Fazit leider ernüchternd aus: Diese Mannschaft hat es bislang nicht geschafft, wirklich als Team zusammenzufinden. Die Ankunft von Mbappé hat die Rangordnung innerhalb der Mannschaft spürbar durcheinandergebracht – insbesondere in Bezug auf Vinícius. Trotz allem war Mbappé in diesem Jahr der mit Abstand überragende Spieler.
Das Duo Mbappé/Vinícius funktioniert in dieser Form einfach nicht. Vinícius fehlt es zunehmend an Spielintelligenz, zudem bringt er viel Unruhe ins Spiel. Wenn dann auch noch seine größte Stärke – das Dribbling – kaum noch effektiv ist, muss man sich ernsthaft Gedanken machen, ob ein Verkauf nicht sinnvoll wäre. Stattdessen könnte ein klassischer Neuner helfen, der sich klar unterordnet und konsequent den Strafraum besetzt. Haaland wäre natürlich ein Traum, aber auch Spieler wie Guirassy, Vlahović, Osimhen, Marcus Thuram oder Mateta wären passende Profile.
Seit dem Clásico wirkt es zudem so, als traue sich Xabi Alonso nicht mehr, Vinícius auf die Bank zu setzen oder auszuwechseln. Genau hier droht jedoch ein Autoritätsverlust, der sich schnell auf das gesamte Team überträgt.
Auch im Mittelfeld fehlt es an einem klassischen, ordnenden Spieler. Typen wie Fabián Ruiz, Aleix García oder Angelo Stiller würden der Mannschaft spürbar mehr Stabilität geben. Gleiches gilt für die linke Abwehrseite: Ein neuer Linksverteidiger wie David Raum, Grimaldo oder Mittelstädt wäre eine klare Verbesserung gegenüber dem dauerhaft verletzten Mendy und dem qualitativ nicht ausreichenden Fran García.
Fazit: Das Team braucht ein gezieltes Umkrempeln, um wieder Balance, eine klare Hierarchie und damit auch Xabis volle Autorität zurückzugewinnen. Der Fußball, den Leverkusen unter ihm gespielt hat, ist klar seine Handschrift – und genau diesen Fußball möchte man auch bei Real Madrid sehen.
Es tut gut, sich das einmal von der Seele zu schreiben.