
Schön das Du so bereitwillig über den Steg liefst, den ich Dir mit meinen Worten zu Paris/München baute, ihre nationalen Erfolge würde ich trotzdem nicht so gering schätzen und selbstverständlich war der Besitz eines Sportdirektors, wie ich schon anführte, nur ein Baustein ihrer Erfolge.
In den Jahren 2005-2009 + Modric 2012 + Bale 2013, dort wurden die Transfers für die Erfolge in der CL verpflichtet und zu diesen Zeiten, waren Paris, City und Co. mitnichten die Konkurrenten der Jetztzeit. Paris wurde erst 2012 von den Kataris übernommen und bis zu ihrer totalen Transferoffensive mit Neymar/Mbappe verging die Zeit bis zum 2017. Im Jahr 2012 betrug im übrigen der Umsatz von Paris 80Mio. und mittlerweile bei 541Mio. allein daran sieht man die Entwicklung und welchen Vorsprung wir beim zusammenstellen unserer Erfolgsmannschaft hatten. Manu brach nach dem Abgang von Ferguson/CR7 erstmal ein und bei City stieg der Scheich 2008 ein und erst 2011 wurde City Tabellendritter, bis dahin ihre beste Premier League Platzierung.
Neben City, Manu und Chelsea, gibt es als Gegenspieler mittlerweile Turin (börsendotiert und die Agnelli Familie im Rücken, den englischen Fernsehvertrag, Investoren bei Milan, Inter, Verkauf von AG-Anteilen in München etc. pp. Ich sage wie beim ersten Beitrag schon geschrieben, dass ein Sportdirektor nicht der Baustein, aber ein wichtiger sein kann, vor allem dann wenn Perez sich im sportlichen Sektor zurücknähme.
In der Bewertung der Arbeit von Perez kommen wir scheinbar zu sehr unterschiedlichen Schlüssen. International stimme ich Dir vollends zu, national sieht es leider sehr mau aus. Ebenso trägt er eindeutig den Hauptanteil am momentanen Kaderbild, wir haben eine Kapelle an unausgebildeten, teuren und sportlich unbestimmten Spieler, gepaart mit vielen Spielern, bei denen die Glocke des baldigen Karriereendes, in der Ferne schon sehr gut hörbar läutet. Ein zu diesem Jungstall passender Trainer war in den letzten Jahren nicht zu bemerken und ob Ancelotti diese Facette zur Zufriedenheit und zum Entstehen einer zukunftsträchtigen Mannschaft beisteuern kann, steht in den Sternen.
Wir schleppen seit Jahren viele sportlich unbedeutende und dazu viel zu teure Spieler mit und zu großen Teilen, wird diesen Spielern nicht ansatzweise die Tür gewiesen, nein es werden Verträge verlängert oder gar signalisiert, dass sie hier egal wie unnütz sie auch aufspielen, es wird aus einer befremdlichen Dankbarkeit gewünscht/geduldet.
Finanziell hat uns Perez selbstverständlich gut geführt, gerade jetzt in der Coronakrise, macht sich sein Sachverstand diesbezüglich bemerkbar. Gleichwohl führte sein nachlässiger/inkonsequenter Umgang mit vielen Spielern wie Bale, Marcelo, Isco, James, Mariano, und dem viel zu teuren Hazard zu großen finanziellen Nachteilen. Ebenso empfinde ich sein Verkaufsgebahren von Castillaspielern wie Hakimi/Reguilon/Llorente einerseits sportlich fatal und die erlösten Ablösesummen ebenfalls als zu gering, ganz zu schweigen, welchen Signalwirkung es für aufstrebende Talente hat, wenn sie nur zur Querfinanzierung von brasilianischen Kindern tauglich sind.
Ich wiederhole mich gern ein letztes Mal, ein Sportdirektor ist nicht das alles lösende Mittel gegen die fußballerischen Entwicklungen der Jetztzeit, aber er kann den Einsatz von finanziellen Mitteln abfedern und das mithalten mit den neureichen Fußballvereinen erleichtern.