... und zumindest aktuell auch nicht die ganz großen Talente aus der Schule nachziehen. Und wie (ich glaube) Jese letztens schon meinte, die vorhandenen Spieler entwickeln sich nicht (mehr?) wirklich weiter – zumindest von dem, was ich so dieses Jahr gesehen habe. Nicht nur Fabregas, wo eben ggf. das Positionsproblem vorherrscht. Pique, Alves, Mascherano, Busquets, usw…ich sehe da viel Stagnation bzw. teilweise sogar Rückentwicklung, wobei ich mich hier auch nicht als ausgewiesenen Barca Beobachter sehen darf und das natürlich alles auf (weiterhin) sehr hohem Niveau stattfindet!!

Nun denn: Was also tun? Ein „neues“ System? …kaum / nicht vorstellbar. Neue Akzente vielleicht. Ich denke, sie sind weiterhin im Korsett gefangen (
copyright Pique) – daher bleibt eigentlich nur noch die Alternative neue Spieler / neuer Impulse, mit möglichen neuen Interpretationen von bestimmten bestehenden Positionen und Rollen.
Ich glaube, du triffst den Nagel auf dem Kopf. Barcelona stagniert in personeller sowie taktischer Natur. Das kommt nicht von ungefähr, es ist hausgemacht.
Eins der wichtigen Abgrenzungen zwischen Barcelona und Real Madrid ist, dass altgediente Identifikationsfiguren in Katalonien verehrt werden. Sie werden nicht kurzerhand ausgetauscht und dem Erfolg untergeordnet. Was einerseits sympathisch rüberkommt (subjektiv ..) nimmt auf der anderen Seite perverse Züge an. So blockieren Helden wie Xavi oder Puyol Plätze, die sie rational gesehen schon längst hätten abgeben müssen. Verschlimmert wird dieser Zustand dadurch, dass eben jene Helden ein extrem hohes Standing im Verein haben. Man setzt nicht eben einen Xavi einfach so auf die Bank. Das hat Auswirkungen. Das führt insgesamt dazu, dass in Katalonien seit mehreren Jahren nach Namen aufgestellt wird, nicht nach Leistung.
Ein weiterer Punkt ist der, dass die Katalanen schon lange keinen guten Vorstand hatten. Die Vorstandsreige rund um Laporta hat mit Geldverbrennung en masse geglänzt. Der unglaubliche Erfolg von Pep und Tito haben diese Verfehlungen kaschiert, einfach überstrahlt. Heute bleibt der Erfolg aus und dem Dilettantenstadl rund um Rosell sind die Bäume ausgegangen, hinter denen sie sich verstecken können. Und eben dieser Vorstand hält mit allem was sie haben an Pep's Vermächtnis fest, ohne zu realisieren, dass die Mannschaft personell sowie taktisch neue Ansätze benötigt.
Die Jugendarbeit ist nach wie vor sehr, sehr gut. Natürlich darf man sich nicht an so einer goldenen Generation messen, wie sie mit Iniesta, Messi, Busquets, Valdes etc entstanden ist. Soetwas ist nicht planbar und ist einfach ganz, ganz großes Glück. Dennoch verfügt man heute über starke Talente mit sehr viel Potenzial. Das gute Abschneiden in der Youth-League ist kein Zufall. Mit Samper, Denis Suarez, Dongou, Adama, El Haddadi, Sergi Roberto, Deulofeu, Bartra und Rafinha hat man echte Juwele in der Hinterhand. Das Problem besteht darin, dass solche Spieler sich aus o.g. Gründen in Katalonien nicht weiterentwickeln können, weil sie selbst in unwichtigen Spielen, meist auf der Ersatzbank versauern müssen. Selbst ein Bartra, der in dieser Saison unser stärkster Innenverteidiger war, darf nur ran, weil alle anderen Alternativen verletzt sind. Dabei hat der Junge in den letzten Monaten einen riesen Sprung gemacht. Auch im letzten Spiel gegen Villareal war er für viele Cules bester Katalane.
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, aus dem, was bei Barca aktuell so mächtig schief läuft.
Achso, zum Thema Fabregas und Özil:
ich glaube, damit ist alles gesagt ,,Die Katalanen sollten erstmal zusehen, dass sie ihr (Gegen)Pressing überhaupt wieder stabilisieren können. Und da haben sie schon genug Baustellen mit Neymar, Messi, aber auch allgemein diese Saison. Dann noch so einen Spezialisten wie Mesut werden sie wohl kaum tragen können. Das wäre ein Overkill ihrer Balance.
Für mich eine klare Ente eines Journalisten, der sich zu schade war weiter zu denken als 1+1"