Eine schreckliche Entwicklung, die mich darin bestätigt, wie sehr mich dieses Geschäft inzwischen anwiedert.
Für uns Fans sind solche Summen völlig surreal und wenn man bedenkt, dass noch Gehalt, Steuer, Beraterhonorar und Steuer (die in Frankreich sehr hoch ist) dazukommt, dann dürfte dieser Transfer locker an die 700 Mio. kosten.
Subjektiv natürlich nachvollzierbar, aber auch ziemlich kontrafaktisch. Ist 700m € "schlimmer" als 150m € ? Wer entscheidet das bzw. wer nimmt sich dieses Recht heraus in Entscheidungen von freien Wirtschaftssubjekten einzugreifen?
Der Fußball ist halt finanziell enorm(st) gewachsen in relativ kurzer Zeit - nur logisch, dass die Parameter sich mitbewegen. Steuerlich (solange gezahlt wird) ist das ganze doch eher gut für die normalen Leute, da so immerhin etwas zurückfließt und nicht im Fußballmarkt hängenbleibt.
Ich für meinen Teil bin froh, dass bei uns in München so ein Irrsinn (noch) nicht unerstützt wird, aber wer weiß schon, was in ein paar Jahren ist.
Wie schon gesagt, ist es kein Qualitätsmerkmal, wenn man wenig investiert(!) - spricht nur für höhere Risikoaversion oder eine "Hipster-Philosophie". Subjektiv mag dir eine niedrige Ablöse lieber sein, aber letztendlich ist das kein Kriterium für Kontiunität. Die Pauschalisierung des Ganzen als "Irrsinn" ist für mich irgendwie immer so ein reines Stammtischargument unter einer inkonsistenten Logik.
Ist Bayer irrsinnig, weil sie Monsanto für 60b $ kaufen und nicht stattdessen ein kleineres Unternehmen für 5b $?
Mein Wunsch wäre jedenfalls einen Salary Cap wie in den USA einzuführen, um endlich mal wieder für ausgeglichene Verhältnisse zu sorgen, jedoch mache ich mir da bei der FIFA keine großen Hoffnungen, sofern nicht die großen Vereine sich zusammen an einen Tisch setzen und gegen den IST-Zustand vorgehen.
Abgesehen davon, dass es aufgrund des Ligensystems unmöglich ist, halte ich einen Salary Cap für sinnlos. Dieser dient in einem sehr geschlossenen System, wie in den US-Ligen, ja lediglich dazu einen ausgeglichenen Wettbewerb zu gewährleisten.
Im europäischen Fußball ist das aber anders. Den ausgeglichenen Wettbewerb gibt es, nur eben anders. Einerseits natürlich in der CL unter den Top-Teams, andererseits zwischen verschiedenen Gruppen (Abstiegskandidaten, Europäische Wettbewerbe, Meisterschaft)in den Ligen.
In den Ligen wäre ein Cap zusätzlich sinnlos, weil man damit ohne weitere Faktoren implizit z.B. Saragossa=Real Madrid=Valencia annimmt. ( außerdem müsste dieser Cap länderübergreifend gleich sein)
Ebenfalls wäre sämtliche Dynamik gefährdet, da man davon ausgehen muss, dass viele Wechsel aufgrund des Caps nicht stattfinden könnten, obwohl von allen Parteien gewünscht.
Auch die Ablösessummen dürften sich eher drastisch erhöhen, da man ein limitiertes Gehaltsbudget hätte, aber schwierig(er) Spieler verpflichten könnte.
D.h. alle haben weiterhin hohe Einnahmen, aber keine sinnvollen Verwendungsmöglichkeiten für das Geld --> Preise explodieren, da Ersatz kaum/nicht möglich ist
Edit: Mir fällt gerade auf, dass ich vielleicht etwas hart bzw. ein bisschen von oben herab argumentiert habe. Ist aber zu 0% so gemeint, da ich eigentlich (grob) nur sagen wollte, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Ein pauschales schwarz/weiß exisitiert einfach in einer grauen Welt nicht.
Ich habe v.a. seit KHRs positiven Aussagen über Real Madrid und der Abkehr von der übertriebenen "schwäbischen-Hausfrau-Menalität" in München größten Respekt vor den Bayern, sowie ihren Handlungsweisen am Markt.
Wenn du, als Fan(?), davon überzeugt bist, zeigt das ja nur auf, dass man in München scheinbar individuell den richtigen Weg gegangen ist.