Misidjana
El canterano · weiblich- Registriert
- 28. Dezember 2021
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Versteh mich nicht falsch, aber dir muss doch bewusst sein, dass dein favorisierter Verein hier ein ganz, ganz mieses Bild abgibt?
Deswegen ist es eben keine Niederlage, sondern DAS Waterloo.
Angefangen von den Unternehmensstrukturen
Unternehmen?! Die Statuten besagen: "El FUTBOL CLUB BARCELONA és una associació esportiva catalana de naturalesa privada, de persones físiques, sense ànim de lucre, ..."
Finanzen, Ticketsituation und damit einhergehend die Gleichgültigkeit der eigenen Fans (ist aber kein Verbrechen, ja wohl auch nicht der Weiterverkauf, oder?)
Niemand wird deswegen vor Gericht gezerrt. Aber wenn man die Hausregeln verletzt, darf man sich nicht wundern, dass man nicht mehr erwünscht ist.
Gewaltanwendung bei Fans des Gegners (haben die Fans jemanden verletzt oder nur den Bus bedroht? Dann ist ja da wohl berechtigt, das Kapital muss beschützt werden…
Wenn Real Madrid nicht auf dem normalen Weg zum Bernabéu fahren kann, gibt es keine polizeilichen Drohgebärden LOL? Mehr haben die Polizisten ja nicht getan. Aber Flaschen, die allem Anschein nach auch nicht leer waren, auf einen Bus zu werfen, ist für die, noch nicht einmal allesamt volljährigen, Insassen nicht gefährlich und bedrohlich, ja?
Sanktionieren von Privatpersonen, die definitiv mehr in der Pandemie gelitten haben als ein x-beliebiger 08/15-Verein? Nachdem der Verein ihnen die Möglichkeit einer Entschädigung genommen hat, hab ich das richtig verstanden? Cool, der FC Barcelona wird immer sympathischer.
Durch Sanktionierung das Privileg zu entziehen, sich ihr Einkommen auf Kosten ihres mit Bankrott bedrohten Vereins aufzubessern...

Zu dem Zeitpunkt, als die Aussetzung der Entschädigung für Spiele, bei denen man verhindert war, für die Saison angekündigt wurde, war das Thema irrelevant, da nur eine winzige Anzahl Zuschauer zugelassen war, sodass die einzige Möglichkeit der Platzvergabe über Bewerbung und Verlosung war. Für gewöhnliche Mitglieder ohne Dauerkarten ohnehin keinerlei Chance, Spiele zu sehen. Entschädigungen für Spiele, wo man trotz Bewerbung kein Losglück hatte, gab es meines Wissens sehr wohl. Als wieder einigermaßen Publikum zugelassen war, gab es unabhängig von den üblichen Dauerkarten ein Sonderabonnement zu einem eher symbolischen Preis für alle Heimspiele. Wenn diese Plätze, wie man vermuten kann, verschachert wurden, brachte der Verkauf 1 Platzes an 1 Eintrachtler womöglich mehr als den Kaufpreis für die Saison ein. Und das machen Leute im Wissen, dass der eigene Verein am Bankrott kratzt. Die armen Sanktionierten...
Und was meinst du mit Unsportlichkeit? Seit wann sind Unterstützungen bei Auswärtsspiele unsportlich? Also mal wieder die Schuld bei anderen suchen und nicht im eigenen Verein? Und bei 30k Frankfurtern, gab es doch noch Platz für 60k Culés oder hatten die Stadionverbot? Das Heimspiel zu verunmöglichen? Das soll die Schuld der Frankfurter sein?
Der Verein ist lächerlich, weil er keine Kindergartenwärter angestellt hat, die Leute im falschen Trikot oder die an der falschen Stelle jubeln, kurzerhand ohne Entschädigung rauswerfen, ja? Was laut Eintracht das vom nächsten, englischen, Gegner angekündigte Prozedere war. (Selber weder gesehen noch gelesen, wie das Spiel war.)
Wenn sich jemand zum ersten Mal in der Geschichte eines im 19. Jh. gegründeten Vereins ein Recht herausnimmt, nur weil man kann und niemand mit Gewalt einschreitet, ist das nicht unsportlich? Das erklärte Ziel, die Heimspiele der Gegner zu eigenen Heimspielen umzufunktionieren, ist mir extrem unsympathisch. So laut herumposaunen würde ich das an deren Stelle nicht. Und den Gegner in dessen eigenem Stadion schon vor dem Spiel gellend auszupfeifen, ist einfach nur geschmacklos. Persönlich stört mich das auch auswärts, würde nie irgendwen auspfeifen.
Ja, würde euch sicher freuen, könnte ich 30000 Culers zusammentrommeln für einen solchen Auftritt beim Clásico in Madrid. Schön sind solche Dinge ja nur gegen den Erzrivalen, nicht wenn man selber betroffen ist. Und vor der Eintracht, falls die das Turnier gewinnt, seid ihr nun gewarnt... (Womit in Madrider Hotels gerne gedealt wird, ist ja auch kein Geheimnis.)
Fanatismus? Meinst du die Leidenschaft, Liebe, Unterstützung
Unterstützung durch Niederschreien anderer? Mit dem Konzept kann ich als introvertierter Mensch wenig anfangen. Das ist genau das, was ich nicht kann und abkann. Gute Fans sind also Leute, die sich in der Menge wohl fühlen und "aus sich herausgehen", ja? Und wenn ich das grundsätzlich nicht kann und nie tue, soll ich das also beim Fußball vorheucheln, damit man mir glaubt, dass meine Vereinsliebe echt und ich kein "Erfolgsfan" bin, ja? (Wäre ja eh schön, wenn es mehr Erfolge zu bewundern gäbe...) Und gute Spieler sind "Leader" mit "Mentalität". Genau das, was ein introvertierter Mensch nie im Leben sein wird. Genau das Manko, auf dem gefühlt seit Jahren dauernd bezüglich Barcelona-Spielern, früher etwa besonders Messi, herumgeritten wird. Diese Themen nerven einfach nur. Unser angebliches Manko im Gegensatz zum glorreichen Madrid. Naja, möchte eh lieber durch Können und bessere Technik und Taktik gewinnen als durch irgendeinen übermenschlichen Willen, den ich im eigenen Leben auch nicht habe, ist OK so, der Klub passt dann ja auch zu mir LOL.
und große finanzielle Aufwändingen für den eigenen Herzensverein
Da musste ich jetzt googeln... Die Eintracht-Mitgliedschaft kostet nur die Hälfte von der bei Real Madrid und die wiederum um ein Viertel weniger als beim FC Barcelona... Mit einem deutschen vs einem spanischen Gehalt noch dazu... Die finanziellen Möglichkeiten für solche Eskapaden, mit dem eigenen Verein zu jeder Runde ins Ausland zu reisen, hat man nicht überall. Für mich ist so etwas definitiv außerhalb der Möglichkeiten, außer es gibt einmal ein Spiel einigermaßen in geographischer Nähe - und ja, meine derzeitige geographische Position ist außerdem so, dass ich zum Camp Nou und zurück 5 Tage Fahrt benötige, was begreiflicherweise nicht oft sein kann. Mangelnde Vereinsliebe, ja?
oder der Missbrauch eines Sportvereins als Marionette der Politik, „Mes que un Club“? Ist gemäß diesem Leitspruch der FCB nicht angeblich mehr als nur ein Verein (in meinen Augen sollte es immer nur um den Sport gehen, aber hey)?
Més, wenn schon

Das sagt sich schön, wenn die Sprache des eigenen Klubs nie vom Staat verboten war... Überhaupt gewusst, dass der FCB nicht einmal über seine ganze Geschichte diesen Namen haben durfte? Oder wie kommt das bloß, dass die beiden zwischen 1941 und 1974 verwendeten Wappen die Initialen C.F.B. tragen?

Ich glaube nicht an das göttliche Gegenstück in Weiß zum grauslichen FCB der spanienhassenden Versager ohne echte Fans. Was man in Madrid aber sicherlich besser kann, ist die Fassade vor dem Bröckeln zu bewahren - reell und metaphorisch. Was dennoch nicht heißt, dass alles Gold ist, was glänzt...