MMn ist das Bild des Sprugbrettvereins, der vor allem die nationale Konkurrenz zusammenkauft, nicht so falsch. Bayern hat je länger je mehr Mühe, international mitzuhalten, sowohl auf dem Transfermarkt als auch bezüglich Transfers. Wer war der letzte Weltklassespieler, den Bayern wirklich aus eigener Kraft gegen ählich starke Konkurrenz bekommen hat? Vidal vielleicht. Ribery kam noch relativ jung, und Bayern hat(te) die finanziellen Möglichkeiten, ihn nicht verkaufen zu müssen. Aber ansonsten? Robben wurde bei uns aussotiert und unter seinem Wert verkauft. Lewa kam vor allem wegen Pep und dem Ziel Real Madrid, er ist nur noch da, weil ihn schlichtweg nie jemand für 100 Mio wollten. Alonso kam wegen Pep. James war reiner Goodwill unsererseits wegen Carlo und guten beziehungen. Ansonsten kamen die Spieler vor allem aus der Jugend, der Buli oder es waren Leute die ich als gut, aber nicht zwingend weltklasse bezeichnen würde (Tolisso, Coman, Hernandez usw.).
Ich möchte damit Bayern nicht zwingend schlecht reden. Ihre Jugendarbeit ist top, da kamen mit Lahm, Hummels, Alaba, Basti, Kroos, Müller usw. einige Topleute in den letzten Jahren. Die Strategie, sich bei der direkten Konkurrenz zu bedienen, ist moralisch verwerflich, aber sie funktioniert. Und die Bayern sind durch das geschickte Ausnützen gewisser Situationen günstig zu starken Namen. Es wird aber auf einem sich aufblähenden Transfermarkt mit mehr finanziell unabhängigen Vereinen immer schwieriger, mit dieser Strategie mitzuhalten, sowohl finanziell als auch vom Prestige her.
Man sieht es ja aktuell. Sane bleibt lieber bei City und City wird nicht verkaufen. Dembele ist, ausser wenn Barca doch so dumm ist, Neymar zu holen, ausser Reichweite. Hodson-Odoi verlängert lieber bei Chelsea. Rodri geht lieber zu Pep nach City. Havertz bleibt lieber bei Leverkusen, Draxler bei PSG. Pepe hat zig Angebote, lässt sich Zeit. Die absoluten Topleute, Neymar, Griezmann oder CR verschwenden keine Sekunde mit Bayern. Pavard und Hernandez sind gute Transfers, aber einer kommt wieder von der direkten Konkurrenz, der andere hatte ne AK. Werner wäre ein guter Transfer, aber auch wieder ablösefrei, von einem Ligakonkurrenten und ohne allzugrosse Konkurenz.
An sich finde ich Bayerns Strategie weder schlecht noch falsch. Ich frage mich einfach, wie lange sie damit in dem Umfeld noch mithalten können. Für die ganz grossen Namen und Erfolge werden auch sie kaum um 100+ Mio Transfers kommen und eine gewisse Prestige bewahren müssen, den diese bröckelt gewaltig in Moment.