Ich will hier nur ein paar Gedanken loswerden, vielleicht lieg ich mit einigen total daneben. Will vorweg sagen, dass ich mich in der Materie nicht gut auskenne und mich auch nicht besonders damit auseinander gesetzt habe. Deswegen habe ich mich aus solchen Diskusionen auch immer ferngehalten. Man verzeihe mir also, wenn ich Unsinn schreibe.
Ich will auch nicht irgendeine Strategie verteidigen, dafür geht mir das Wissen ab. Ich will nur einige Unterschiede erläutern, die du Patrock, der insgesamt natürlich sehr gut argumentierst, in meinen Augen ein bisschen ignoriert hast, bzw auf die nicht genug eingegangen ist. Vielleicht irre ich mich auch, dann kannst du mich auch gerne zerreißen. Dadurch lernt man ja auch was.
Den Hauptunterschied, zwischen Bayern und Real Madrid in Sachen Möglichkeiten sehe ich den oft erwähnten Standort. Sie haben eine Dominanz über das wirtschaftstärkere Deutschland, die Real Madrid über Spanien mittelfristig nicht erreichen kann. Sie könnten es natürlich versuchen, keine Ahnung wirklich wie die Erfolgsmöglichkeiten da wären, deswegen keine Bewertung der Strategie. Hier muss auch betont werden, dass Bayern diese Dominanz nicht geschenkt wurde, vor X Jahren war diese so nicht vorhanden, sie haben sich das erarbeitet.
Der andere Vorteil ist, dass Bayern eine Liga dominiert, die, wie die spanische, ordentlich Talente rausbringt, aber, und hier anders als die spanische, momentan nicht so stark im Fokus ist. Die Konkurrenz um den Pool an spanischen Talenten ist größer als der um deutsche - hier gibt es die Engländer und der FC Barcelona als Mittstreiter.
Was Bayern hier aber geschickt macht und was ich ihnen mit am höchsten anerkenne ist, diese familiäre Athmosphäre zu erhalten, weswegen die Spieler aus der Bundesliga gerne dorthin wechseln. Bei Bayern hat man größere Titelchancen als bei fast jedem anderem Club, man verdient mehr Geld als bei jedem außer ein paar Ausnahmen und man wird nicht in einem "Haifischbecken" geworfen, wo man fast schon zu einer austauschbaren Figur wird. Man kennt das Land, die Liga, die Umstellung ist nicht groß, es macht praktisch immer absolut Sinn, dorthin zu gehen. Es ist aber auch "blöd" von den Konkurrenten, sich bei der "günstigen" BuLi nicht zu bedienen(man erinnere sich, dass wir mit Özil und Khedira sehr gute Deals gemacht haben).
Mir scheint als würde das aktuelle Real Madrid es für notwendig erachten, größere Einnahmen aus dem Ausland zu generieren. Bei Bayern ist das anders, der Fan kann mit einem Gomez oder Mandzukic mehr anfangen als der Real Madrid Fan aus dem Auslandmit einem Illarramendi. Und der spanische Real Madrid Fan kann auch mit einem James was anfangen.
Bayern will keine Trikots in Südamerika verkaufen, aber sie wollen den deutschen Fans eine Identifikationsfigur bieten. Der deutsche Fan ist glücklicher darüber, Neuer zu haben als Cortoius, selbst wenn der Belgier die gleichen Leistungen bringen würde(nehmen wir an).
Wenn man jetzt mit Traditionen argumentiert, dann schweift man glaube ich vom Thema ab, wobei der Einwand, dass Real Madrid *nicht* immer so war, berechtigt ist.
Was ich sagen will, Standortvorteile gibt es in der Wirtschaft nunmal und das beeinflusst das Bild. Da ein Fußballverein seinen Niederlassungsort verändern kann und entscheiden, in welcher Liga er spielt. Das macht uervergleiche für mich kompliziert, ich glaube nicht, dass einfache Zahlenvergleiche ausreichen, um zu beurteilen, wer das "besser" macht. Das ist meine Hauptthese hier.
Dass du, Patrock, am Bild von Perez dem "Wirtschaftsgenie" zweifelst, kann ich absolut verstehen. Ich vertraue mal auf deinem Urteil(du hast offensichtlich mehr Ahnung als ich) und gehe mit mit deiner Argumentation. Ich habe hier im Forum noch nie jemanden gesehen, der Madrids jetzige Strategie als unumgänglich und eben Madrids Tradition(ok, das schon, aber sehr selten) bezeichnet hat. Wir hier wissen aber alle, dass es solche Meinungen existieren.
Ich spreche jetzt mal für mich - und das hat für die Diskusion keinen Wert, ich will jetzt mit keinem "Totschlagargument" kommen - und da ist mir relativ Wurst, wer am besten wirtschaftet. Mir ist in dem Aspekt wichtig, dass man die eigenen gesetzten Ziele erreicht, und da ist mein Eindruck, dass das bei uns der Fall ist. Irgendwelche direkten Duelle mit anderen Clubs interessieren mir bei meinem FUßBALLclub uninteressant.
Und nochmals, ich weiß, dass dieser Absatz jetzt für die Diskusion überflüssig ist, ich wollte es nur nochmal loswerden. Vielleicht kann man dann verstehen, warum ich Blödsinn rede, falls ich es tue.
