Das Zweite - und eigentlich weitaus Perversere (mal wieder) ist aber jedoch, dass das Veto der Grünen zum (damit nicht erfolgten) Steuerabkommen mit der Schweiz eigentlich DER Grund der "plötzlichen Läuterung" von Uli war. Also genau das Steuerabkommen, für das er vorab noch (mit seiner mächtigen Stimme) Politik gemacht hatte, gegen Grüne-Politiker gewettert hatte, usw. usf. DAS ist der Uli Hoeneß der haften bleibt - bei all denen, die nicht die bavarische Fanbrille aufhaben. Und wahrscheinlich ist es menschlich - ok. Aber Macht bedeutet Verantwortung, und die hat er (für mich) all die Jahre missbraucht. Die sicher überhastete Selbstanzeige war der letzte Strohhalm an den er sich geklammert und bis zuletzt geglaubt hatte, um einigermaßen aus der Sache rauszukommen. Allein das war seine Motivation, und NICHTS anderes! Ihm hieraus nun eine respektzuzollende Geste und Handlung nachzusagen fällt mir bei all diesen vorherenden Ereignissen unglaublich schwer...sorry Tulo.
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Respekt! Ich stimme dir in allen Punkten zu. Wer tatsächlich glaubt, dass Hoeneß die Selbstanzeige wegen dem Gewissen in Auftrag gegeben hat, der muss in meinen Augen ziemlich naiv sein. Er wollte einfach nur so gut wie möglich aus der Sache rauskommen. Ihm tut es mit Sicherheit nicht leid.

Aber ernsthaft - ich wollte nicht nachtreten oder Ähnliches, ich habe nur meine Unzufriedenheit mit dem Urteil an sich kund getan. Und mal ehrlich, findest du dass Uli medial derart hingerichtet wurde - mehr als es ihm "zusteht"? Ich bin mir da echt nicht so sicher, aber wenn ich diesen Fall und seine Ausmaße bspw. mit dem Fall Wulff vergleiche, wo es am Ende das Tages um Bagatellen ging (im Verhältnis), dann fällt es mir schwer, Mitleid mit Uli zu haben aufgrund der medialen Berichterstattung oder einiger Kommentare hier. Aber gut, so hat jeder seine eigene Wahnrnehmung.

