PaTrocK
El goleador- Registriert
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das halte ich für eine völlig fatale Einstellung, denn natürlich ist der Holocaust das zentrale Identifikationsmerkmal nach dem Judentum selbst für alle Juden. Jegliche Äußerungen, Handlungen etc Anderer, müssen sich daran messen lassen, ob sie eine erneute Bedrohung der Juden darstellen oder fördern. Das kann man jetzt als Opferrolle abstempeln, aber was bringt das? Die kulturelle Identität des modernen Israels ist nunmal unauflöslich mit diesem Ereignis verknüpft. Und ehrlich gesagt kann ich das verstehen. Israel ist nahezu ausschließlich von Staaten umgeben, die aus ihm am Liebsten noch heute einen Parkplatz machen würden. Und wenn man die Erfahrung einer gezielten Ausrottung schon einmal gemacht hat, reagiert man eben sensibler auf jegliche Bedrohungen. Kann man ihnen das verübeln? Natürlich nicht. Geschichte prägt ein Volk. So wie unsere komplette Außenpolitik nach 1945 von der Diktatur geprägt ist und "Nie wieder Ausschwitz" als Leitmotiv hat, genauso ist die aktuelle Außenpolitik/ Innenpolitik der USA von 9/11 geprägt etc. Sowas gilt es zu respektieren und dementsprechend muss der Holocaust IMMER mitgedacht werden, wenn es um den Nah-Ost Konflikt geht, auch wenn die Anlässe und tieferen Ursachen nicht direkt damit zusammenhängen mögen
Zur Sicherheit: Auch ich finde vieles schwachsinnig, was Israel macht, allen voran der Siedlungsbau. Reagieren muss man aber sensibel darauf, sonst erreicht man gar nichts. Die Geheimnisse der erfolgreichen Diplomatie eben ;-)
Mein Post sollte darauf abzielen, dass der NahOst Konflikt nicht erst durch irgendeine Aktion-Reaktion entstanden ist und auch nicht in der Gründung von Isreal um die Kriegswende usw... sondern ein jahrtausendalter Interessenskonflikt ist, der, wie viele Konflikte in solchen Regionen zurückzuführen ist auf europäische kolonial bzw. imperiale Interessen.
Man kam sah und siegte.
Dann verschwand man und überlies den Staub den Einheimischen.
Wer an José Mourinho denkt sollte sich schnell kneifen.