Generell würde ich sagen wir müssen jetzt einfach mal dir Vergangenheit, ob positiv oder negativ, sein lassen und unsere persönliche Meinung etwas zurückhalten und das Wohl des Teams ins Zentrum stellen.
Bezüglich Mou zum Beispiel. Ich kann die Bedenken und Abneigung mancher verstehen, aber ich erlaube mir die Frage, ob das höher zu gewichten ist als die Vorzüge. Bei Mous Erfolgen wird ja gerne betont, wie lange sie schon her sind. Dann kann man das auch umgekehrt bei seinen Scharmützeln damals. Er ist sich vor allem mit den mächtigen Spielern damals in die Haare geraten, weil er halt nen totalen Führungsanspruch hat. Ramos, Iker, Pepe und CR. 3 davon sind inzwischen weg, und vom mittlerweile 33 jährigen Ramos kann man finde ich erwarten, dass er sich wie ein Käptn benimmt und seine Differenzen beiseite legt. Darüber hinaus kennen noch Courtois, Varane, Marcelo, Modric und Benze Mou. Er hat alle von ihnen gefördert, also sollten ihre Erinnerungen eher positiv sein. Die restlichen 3/4 der Mannschaft sind unvoreingenommen. Und Mou ist aktuell weitaus weniger aggressiv als auch schon. Er lässt dich in Ruhe, solange du ihn machen lässt, so einfach ist es. Er gerät immer mit Leuten aneinander, die selber Machtansprüche haben und/oder sich für wichtiger halten, als sie sind. Es braucht immer 2 für nen Streit.
Mou wäre ein gewisses Risiko, das will ich nicht abstreiten. Es wäre wohl keine längerfristige Zusammenarbeit und es wird Opfer geben. Letztere muss und wird es aber sowieso geben. Mou ist einer der wenigen, der einen klaren Plan erstellen und diesen dann rigoros umsetzen würde, und auch die entsprechende Macht dazu hat. Und genau das brauchen wir jetzt, ob es manchen jetzt schmeckt oder nicht. Ist die Abneigung mancher Funktionäre und Fans, die mit der Vergangenheit nicht abschliessen können, wirklich wert, einen potentiell starken neuen Grubdstein auszuschlagen? Wir haben jetzt jahrelang das Wohl einzelner über den Verein gestellt, die Quittung gab es letzte Woche. Es wird Zeit, dass wieder der Verein an oberster Stelle rückt, auch wenn es Opfer bringt, die Individualisten Wahlfahrt ist nicht länger tragbar.
Auch bezüglich Zidane muss man mit der Vergangenheit aufpassen. Der Beitrag von
@MonsieurFischer ist gut gemeint, aber mMn genau der falsche Ansatz. Er basiert darauf, das Team nochmals etwas aufzufrischen, Zidane wird es dann aufgrund seiner Vergangenheit schon richten. Das empfinde ich als sehr gefährlich. Der Kern der Erfolgsmannschaft der letzten Jahre ist am oder über dem Zenit, das sollte allerspätestens nach dieser Saison klar sein, kein Trainer dieser Welt wird damit noch ne CL gewinnen, auch Zidane nicht.
Sollte Zidane zurückkommen, erwarte ich 2 Dinge:
1) Der Fokus muss von allen Beteiligten, Perez, wir Fans, die Spieler und auch Zidane selber, 100% auf Umbruch stehen. Keine Sonderbehandlung für seine Lieblinge, kein verzweifelter Versuch, die Vergangenheit irgendwie wieder herzustellen, und erst recht keine Triple CL Erwartungen. Rigoroser Umbruch, alles andere wird zwangsläufig scheitern.
2) Gebt ihn ein kompetentes Team zur Seite. Niemand sollte in der heutigen Zeit, und schon gar nicht in so einer kritischen Phase, die alleinige Macht über alles haben, weder Perez noch Zidane noch sonst wer. Zidane ist nicht ganz unschuldig an der negativen Kaderentwicklung der letzten 2-3 Jahre, er wird seine Philosophie dahingehend radikal ändern nüssen. Und ich fürchte, dass es letztendlich genau daran scheitern könnte.
Poche wäre mein Wunschkandidat, und Interesse seinerseits scheint da zu sein, aber ob Levy ihn gehen lässt...
Conte und Allegri wären die sichere Varianten. Viel mehr verfügbare und realistische Kandidaten gibts dann nicht mehr. Pep, Klopp oder Tuchel wird man nicht bekommen, Favre hat keinen genug grossen Namen, Löw und Wenger will ich hier nicht sehen. Und Guti, Michel, Laudrup usw. würde ich erst mal beiseite lassen, wir brauchen jetzt jemanden mit Namen und Biss, nicht noch nen Lope oder Solari.