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Was mich an den ganzen Gerüchten rund um Alaba und Torres stutzig macht, ist die Rolle Zidanes. Sollte er Trainer bleiben, dann wird das IV-Duo Ramos-Varane weiterhin gesetzt sein, und zwar auf Jahre. Da macht es 0 Sinn einen weiteren IV zu holen, auch wenn beides sehr starke Spieler sind. Zidane wird auf die Barrikaden gehen oder hinschmeißen, wenn sein Fürsprecher, Wortführer und seine rechte Hand vom Hof gejagt wird.
Die Frage ist für mich eine sehr zentrale und stellt sich mir ganz generell immer wieder.
Was war zB seine Rolle bei den Transfers Jovic und Militao? Waren es dezitierte Wunschspieler? Wenn ja, warum spielen sie dann nicht/bekommen keine faire Chance? Oder wollte Zidane einen IV und einen ST und man hat einfach die geholt, die zu holen waren, ohne ihn groß einzubinden? Man liest ja immer wieder sinngemäß, "Zidane hat schon sein ok gegeben". Wenn das stimmt, frage ich mich, warum er das so leichtfertig tut. Oder hatte er in Wahrheit gar nichts mitzureden? Durfte er zB auch mitreden, ob Hakimi zurückkommt? Zidane sprach diesbezüglich nur von einer schweren wirtschaftlichen Situation …
Es ist jedenfalls offensichtlich für mich ein Unterschied zwischen Mendy, Hazard und den restlichen Transfers der letzten Perioden. Das Vertrauen in diese vs das fehlende Vertrauen in die anderen Spieler deutet für mich schon darauf hin, dass die ersten beiden explizite Wunschtransfers waren und der Rest nicht oder nicht wirklich.
Wäre spannend, da Klarheit zu bekommen aber vermutlich werden wir nicht schlauer werden, wer da wie in Wahrheit die Fäden zieht. Stichwort Jose Angel Sanchez, der ja sowas wie Perez' ausführender Arm ist und sehr viel Macht zu besitzen scheint.
Ramos gehen zu lassen wäre mMn gleichbedeutend mit Ronaldos Abgang. Ramos ist der Typ, der uns hinten festigt. Ohne ihn sind wir oft hoffnungslos überfordert und ich denke wir werden auch im Sommer 21 nicht gross Geld ausgeben (sprich weder Mbappe noch Haaland), das hiesse man müsse defensiv sicher bleiben weil man vorne keine Tore schiessen wird. Wenn der Mann einen 2-Jahres Vertrag will, dann gibt ihm den halt. Man hat mit Hazard, Jovic, Militao, etc. andere Deals gemacht, die sich finanziell bis jetzt noch viel weniger ausbezahlt haben als Ramos 2 Jahre zu geben.
Ich hoffe inständig, dass man ihn als Legende gebührend verabschiedet, wann auch immer der Abschied kommt.
Ich persönlich könnte sowohl eine Verlängerung als auch ein Auslaufen des Vertrages verstehen. Er spielte die letzten Monate in Hochform, hatte aber auch schon schwache Phasen, das darf man nicht vergessen. Wir wissen auch nicht, was seine Forderungen bezüglich Vertragslänge ist. Kann mir vorstellen, dass es sich dahingehend spießt. Alles über 2 Jahre wäre in meinen Augen irsinn, zumindest wenn er den Anspruch hat, unangefochtener Stammspieler zu sein. Mir kommt vor, man will über die Personalie Alaba Druck auf Ramos machen und ihn zeigen: du bist nicht (personell) unersetzbar also komm uns entgegen.
Bin ein großer Kritiker unserer Personalpolitik unter Perez aber der CR-Abgang um 100 Mio war absolut die richtige Entscheidung. Ronaldo ist weit weg von seiner Prime und man hatte selbst mit ihm große spielerische Probleme. Die eigentlichen Fehler sind danach passiert.
Bei Ramos sehe ich persönlich eine Verlängerung um 1 Jahr mit leistungsbezogener Option als ideal an. Von mir aus kann man das Spiel dann auch noch 3-4 Jahre machen, solange er performed und die Option zu Recht greift.
Man darf sich hier nur nicht von Sentimentalitäten leiten lassen, so sehr ich auch für einen versönlichen Abschied mit Glanz und Gloria bin, das habe ich bei Raul, Guti und Casillas schmerzlich vermisst.
Zugegebenermaßen ist es aber schwierig, den idealen Zeitpunkt für alle zu finden. Oft ist es so, dass die Spieler selbst das Momentum verpassen und zur Last werden, oder sie werden zu früh zu unrecht vom Hof gejagd. Selbst ein Totti hat sich am Ende mit seiner Roma überworfen.