
Ceballos’ Kampfeinsatz bei Real Madrid ist zu loben
SAN FRANCISCO. Die Saisonvorbereitung will Daniel Ceballos nutzen, um sich zu empfehlen. Sei es für Real Madrid oder Interessenten. Gegen den FC Barcelona (0:1) waren dem Mittelfeldmann in Las Vegas 20 Minuten vergönnt, gegen Club América (2:2) durfte er in San Francisco 45 Minuten lang sein Können präsentieren. Der 25-Jährige forderte immer wieder den Ball, versprühte Energie und schreckte keineswegs zurück, Kommandos auf dem Spielfeld zu geben.
Ceballos knüpft dort an, wo er gegen Ende der Vorsaison aufgehört hat. Der Andalusier war mit einer Sprunggelenksverletzung in die Spielzeit gestartet und kam dadurch vermehrt erst ab Januar zu Einsätzen, wenngleich diese in der Regel jeweils nur kurze Ausflüge auf den Rasen waren. Dennoch präsentierte sich der elfmalige spanische Nationalspieler kämpferisch.
Ancelotti schätzt Ceballos
Bei Carlo Ancelotti kam sein Einsatz gar so gut an, dass der Italiener eingestand, dass er ihm eigentlich mehr Spielminuten hätte gewähren müssen. „Ceballos hat nicht die Minuten gespielt, die er mit Blick auf seinen Einsatz im Training verdient gehabt hätte. Er ist einer der wenigen, der nicht die Minuten bekommen hat, die er sollte. Ich habe viel Vertrauen in ihn, er ist ein sehr professioneller Spieler“, bekräftigte Ancelotti im April.
Bei Ceballos wiederum kamen diese Worte positiv an: „Der Trainer sagte mir, dass ich ihm doch vergeben möge, da ich nicht die Minuten bekam, die ich hätte bekommen sollen. Das ist eine Ehre.“ Und doch ist unklar, ob er mit Blick auf die neue Saison bei Real Madrid eine faire Chance hat, um mehr Spielpraxis zu erhalten. Im Mittelfeld kam mit dem von der AS Monaco verpflichteten Aurélien Tchouaméni wohlgemerkt neue Konkurrenz in Form eines talentierten 22-Jährigen hinzu.
Eine finale Entscheidung steht bei Ceballos nun bevor. „Wenn wir die Saisonvorbereitung beginnen, wird man es sehen. Wir werden mit dem Trainer reden, um zu sehen, was er will und dann treffen wir für die Zukunft eine Entscheidung“, sagte er unlängst gegenüber dem spanischen Fernsehsender CUATRO. Ancelotti stellte indessen bereits klar: „Wenn er bleibt, bin ich erfreut.“ Ob dies der Fall sein wird?
Mit einem Wechsel sieht es derzeit kompliziert aus
Ceballos wird sich intensiv Gedanken machen, was für ihn mit Fokus auf seine weitere Entwicklung mit seinen bald 26 Jahren das Beste wäre. Wenn er bei Real Madrid bleibt, muss er um seine Spielzeit hart kämpfen. Dazu scheint er absolut bereit zu sein. Sollte er gar einen direkten Stammplatz forcieren, müsste er allerdings gehen – zurück zu Real Betis? Der amtierende Copa-del-Rey-Sieger würde seinen „verlorenen Sohn“ wohl liebend gern zurückholen.
Das Problem: Betis’ und Reals Preisvorstellungen sollen gravierend auseinanderliegen. Dies dürfte auch begründen, weshalb es ansonsten momentan keinen ernsthaften Interessenten für Ceballos gibt. Sein Vertrag beim spanischen Rekordmeister läuft derweil 2023 aus. Auch deshalb könnte ein Verbleib wahrscheinlich sein, um sich 2022/23 bei Real Madrid noch einmal zu beweisen, zu verlängern oder ansonsten anschließend freie Entscheidungsmacht hinsichtlich seines weiteren Wegs zu besitzen.
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