Analyse

Das Ende eines Zyklus: Alles auf Anfang – oder doch nicht?

Real Madrid erlebt eine Saison zum Vergessen. Und für den Großteil der Madridistas scheint festzustehen: Ein kompletter Neuanfang muss her – am besten mit reichlich neuem Personal auf und neben dem Platz. Doch braucht es wirklich eine derartige personelle Radikalkur, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren? Oder würden vielleicht nicht doch kleine, aber wirkungsvolle Änderungen genügen? REAL TOTAL auf Spurensuche.

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War es das nun für die Helden der letzten Jahre?

Zwischen Wut und Dankbarkeit

MADRID. Es war eine seltsame Stimmung, die am Dienstagabend im Estadio Santiago Bernabéu kurz unmittelbar nach Abpfiff der Partie gegen Ajax Amsterdam herrschte: Natürlich machten einige Teile des Publikums ihrem Unmut ob des bitteren 1:4 und des damit verbundenen ersten Achtelfinal-Aus seit 2010 Luft, doch das Pfeifkonzert – abgesehen von den obligatorischen Rücktrittsforderungen gegen Florentino Pérez – fiel lange nicht so ohrenbetäubend aus, wie man es womöglich erwartet hätte. Denn den Madridistas im Stadion war durchaus bewusst, dass an diesem Abend ein denkwürdiger Zyklus sein Ende gefunden hatte – und ein Jahrhundertteam an diesem Abend womöglich seinen letzten Aufgalopp erlebte.

So mischte sich phasenweise zaghafter Applaus unter die Pfiffe und den Jubel der Ajax-Anhänger, während die Helden der letzten Jahre, die mit dem Champions-League-Triple etwas Historisches und vermutlich auf Jahre Unerreichbares geleistet hatten, sich Stück für Stück in die Katakomben verabschiedeten. Es war eine Mischung aus Dankbarkeit und Nostalgie, die im altehrwürdigen Bernabéu zu spüren war.

Als es darum ging, die Schuldigen für das Saison-Debakel zu benennen, nahm man jedoch kein Blatt vor den Mund: Da wäre zum einen Florentino Pérez, der Cristiano Ronaldo ersatzlos ziehen ließ und mit einer schlechten Personalpolitik maßgeblichen Anteil am schlechten Abschneiden trägt. Auf der anderen Seite bekamen jedoch auch die etablierten Spieler rund um Marcelo, Gareth Bale, Toni Kroos und Co. ihr Fett weg, da die Leistungsträger der vergangenen Jahre in dieser Saison schlichtweg einfach nicht das abriefen, was man von ihnen verlangte und erhoffte. Und auch die Trainer – sowohl Julen Lopetegui als auch Santiago Solari – gaben in dieser Spielzeit alles andere als ein gutes Bild ab. Ein radikaler Neuanfang muss her, lautet deshalb das einhellige Credo unter den Real-Fans – mit reichlich neuem Personal, einem neuen Trainer und womöglich sogar unter einer neuen Führungsriege. Die alles entscheidende Frage lautet allerdings: Braucht es wirklich eine komplette Rundumerneuerung? Oder könnten auch bereits kleine Veränderungen große Wirkung erzielen?

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Zu wenig Geduld mit Lopetegui?

Dass die Kaderzusammenstellung in dieser Saison zwangsläufig nicht die beste war, lässt sich unter keinen Umständen wegdiskutieren. Nachdem man nach der Double-Saison 2016/17 mit Pepe, James Rodríguez und Álvaro Morata bereits reichlich spielerische Substanz ersatzlos ziehen ließ, entschied man sich in diesem Transfersommer neben dem wechselwilligen Mateo Kovačić mit Cristiano Ronaldo auch die Gallionsfigur der letzten Jahre ziehen zu lassen – und entschied sich abermals dagegen, direkt für Ersatz zu sorgen. Man wolle die Last – und die 40 bis 50 Tore pro Saison – auf mehrere Schultern verteilen, hieß es, anderen Spielern wie Gareth Bale, Karim Benzema oder Marco Asensio die Chance geben, aus dem Schatten des Portugiesen zu treten.

Dies funktionierte anfangs unter Lopetegui noch ganz gut, doch die Vereinsführung hatte mit dem Ex-Nationaltrainer Spaniens wenig Geduld und setzte diesen nach der ersten – und zugegebenermaßen heftigen – Schwächephase gleich wieder vor die Tür. Dass den baskischen Fußballlehrer dabei nur eine Teilschuld traf, wird im Nachhinein umso deutlicher. Lopetegui hatte erkannt, dass sich durch den Abgang Ronaldos die Struktur im Spiel der Königlichen grundlegend ändern, die Aufgabenverteilung eine komplett andere sein würde. Mit CR7 fehlte der Zielspieler der letzten Dekade, nun galt es die Aufgaben umzuverteilen. Lopetegui setzte dafür auf ein verstärktes Positions- und Ballbesitzspiel. Durch ballsichere und pressingresistente Akteure wie Isco oder Marco Asensio auf den Außen sollten die Gegner mürbe gespielt werden, der neue X-Faktor im Angriff war Gareth Bale, der zu Saisonbeginn enorm aufblühte und durch seine Vertikalität dem neuen Spielstil der Königlichen das gewisse Etwas gab.

Als die Blancos Mitte der Hinrunde – sicherlich auch bedingt durch die mangelnde Rotation – von unheimlichem Verletzungspech heimgesucht wurden, machte sich die mangelnde Tiefe beziehungsweise Unausgewogenheit des Kaders bemerkbar, sodass Lopetegui und Co. in eine fast schon unheimliche Abwärtsspirale gelangten. Es wurde umso deutlicher, dass das Spiel die vergangenen Jahre rund um Ronaldo aufgebaut worden und die Balance im Team abhanden gekommen war. Lopetegui schien dies zunächst durch kollektive Maßnahmen in den Griff zu bekommen, ohne das entsprechende Personal waren aber auch Spaniens Ex-Nationaltrainer ab einem gewissen Punkt die Hände gebunden. Dass einzelne Leistungsträger wie Varane oder Modrić zudem noch mächtig mit den Nachwehen der WM zu kämpfen hatten und teils unterirdische Vorstellungen lieferten, kam erschwerend hinzu.

Ein Trainer mit klarem taktischem Profil muss her

Nachfolger Santiago Solari setzte im Vergleich zu Lopetegui auf ein eher konservatives System. Defensive Stabilität genoss hohe Priorität, im Angriff verließ man sich mehr auf individuelle Klasse denn auf kollektive Mechanismen. Vermeintlich formschwache Spieler wie Isco oder Marcelo sortierte der Argentinier rigoros aus, stattdessen setzte Solari vermehrt auf die jungen Wilden um Vinícius Júnior und Sergio Reguilón. Ein durchaus ehrbares Vorgehen, das vor allem perspektivisch sicherlich seine Früchte tragen wird. Allerdings verpasste es der 42-Jährige, das Team spielerisch weiterzuentwickeln. Anfangs stimmten zwar noch die Ergebnisse, doch im Vergleich zur Ära unter Lopetegui nahm die Qualität des Offensivspiels rapide ab, was sich auch anhand von Statistiken (beispielsweise den expetcted Goals) zuhauf belegen lässt.

Individuelle Formhochs von Spielern wie Vinícius oder Benzema sorgten dafür, dass die überwiegend mannschaftlich schwachen Auftritte noch kaschiert werden konnten, spätestens im Liga-Clásico oder bei den Duellen mit Ajax wurde jedoch deutlich: Für die Spiele auf ganz hohem Niveau fehlen dem Team aktuell die taktischen Mittel und kollektiven Mechanismen. Dass Solari keineswegs derjenige Trainer sein wird, der die Mannschaft in dieser Hinsicht wieder in die Spur bringen wird, steht außer Frage. Was aber sollte der neue starke Mann an Reals Seitenlinie denn nun mitbringen? Vor allem eines: Ein klares taktisches Profil.

Um vor allem in der Liga endlich wieder langfristig konkurrenzfähig zu sein, bedarf es einer klaren Spielidee. Real Madrid muss wieder in der Lage sein, sowohl gegen tiefstehende als auch hochpressende Teams adäquate Lösungen zu präsentieren. Die Mischung aus kreativen und stabilisierenden Spielertypen muss stimmen. Klar, ein Trainer in Madrid benötigt auch immer ein gewisses Maß an Charisma, um diese hochdekorierte Ansammlung an Stars bändigen und moderieren zu können. Doch die letzten Tage haben eine Sache sehr deutlich gezeigt: Diese Mannschaft benötigt vor allem wieder eine klare Idee. Und dazu bedarf es dem passenden Trainer – und dem entsprechenden Spielermaterial.

Neuverpflichtungen sind unabdingbar – aber mit System

Pérez wird um Neueinkäufe nicht herumkommen. Dafür fehlte in den entscheidenden Momenten in dieser Spielzeit schlichtweg die nötige Substanz. Eden Hazard, Kylian Mbappé, Neymar, Mauro Icardi – die Liste potentieller Neuzugänge ist ebenso prominent besetzt wie kostspielig. Doch ein reines Name-Shopping wird ebenfalls nicht zielführend sein. Man hat nun – in Anbetracht der sportlich überschaubaren Bedeutung der Restsaison – genug Zeit, den Kader einer umfassenden gesamtheitlichen Überprüfung zu unterziehen und die entscheidenden Schwachstellen zu eruieren. Das wünschenswerteste Szenario wäre natürlich, wenn dies in enger Zusammenarbeit mit dem Trainer für die kommende Spielzeit passieren würde.

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Paris Saint-Germain's Brazilian forward Neymar (L) celebrates with Paris Saint-Germain's French forward Kylian Mbappe after scoring a goal during the UEFA Champions League Group C football match between Paris Saint-Germain (PSG) and Liverpool FC at the Parc des Princes stadium, in Paris, on November 28, 2018. (Photo by FRANCK FIFE / AFP) (Photo credit should read FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

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Fest steht allerdings auch: Eine Einkaufstour im Ausmaß von 2009 wird – und muss – es diesmal nicht geben. Ziel sollte es sein, den Kader auf ausgewählten Schlüsselpositionen mit Transfers in der Spitze zu verstärken. Ein kompletter personeller Umbruch – auch wenn von vielen Fans gefordert – erscheint ebenfalls nur bedingt zielführend, da die Weichen für den bevorstehenden Generationswechsel bereits in dieser Saison (teils erfolgreich) gestellt wurden. Die Qualität im Kader ist ohne Frage noch immer außergewöhnlich hoch. Nun geht es darum diese Qualität in die richtigen Bahnen zu lenken, auf den entscheidenden Positionen zu verstärken und innerhalb der Mannschaft wieder für die richtige Balance aus verschiedenen Spielertypen für verschiedene Anforderungen zu sorgen. Dass diesem Prozess ein großer Name des Kalibers Gareth Bale zum Opfer fallen wird, scheint ein offenes Geheimnis. Nur um des Umbruchs willen sollte jedoch kein Ausverkauf stattfinden. Wie genau diese Optimierung aus personeller Sicht aussehen soll, wird nun die Hauptaufgabe der sportlichen Führung in den kommenden Wochen sein.

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Das Ende des Triumvirats Modrić-Casemiro-Kroos?

Mit Blick auf die neue Saison wird es jedoch auch darum gehen, bestehende Strukturen und Systematiken innerhalb des Teams aufzubrechen und zu überdenken. Stammplatz-Garantien für die Helden der letzten Jahre? Die wird es nicht mehr geben. Vor allem das Mittelfeld-Trio Modrić-Casemiro-Kroos dürfte seine Unantastbarkeit eingebüßt haben. Der Deutsche merkte nach dem Ajax-Spiel zwar (richtigerweise) an, dass viele Einzelakteure in dieser Spielzeit nicht die Leistung abriefen, die man die vergangenen Jahre zu zeigen vermochte, doch Reals Probleme in dieser Saison rein an individuellen Schwächephasen festzumachen, wäre nur die halbe Wahrheit. Insbesondere gegen Ajax zeigte sich, dass dem dominierenden Mittelfeld-Triumvirat ohne die richtigen Nebenmänner entscheidende Faktoren abgehen: Torgefahr und Kreativität.

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Diese Faktoren fielen in den vergangenen Spielzeiten deshalb nicht so gravierend ins Gewicht, weil Spielertypen wie Marcelo, Isco oder Ronaldo durch ihre außergewöhnlichen Qualitäten diese Unausgewogenheit auffingen. Nun gilt es sich jedoch als Team insgesamt neu auszurichten und die richtige Balance zu finden. Dabei geht es keineswegs darum, verdiente Spieler komplett abzusägen oder ihre Daseinsberechtigung abzusprechen (selbiges natürlich auch für Kandidaten wie Benzema oder Bale), sondern darum kollektive Antworten auf die Probleme der aktuellen Saison zu finden. Marcos Llorente, Daniel Ceballos und Federico Valverde deuteten in diesem Jahr durchaus an, dass sie ihre Daseinsberechtigung in diesem Team besitzen und diesem auch jede Menge geben können. Jetzt gilt es diese Möglichkeiten in ein neues funktionierendes System zu packen und durch entsprechende Transfers oder Rückholaktionen – Mateo Kovačić oder Martin Ødegaard seien hier als attraktive Alternativen zu nennen – den nötigen Qualitätsschub herbeizuführen.

Die Krux mit dem Sportdirektor

Auch wenn man sich zuletzt vorrangig über die individuelle Klasse der einzelnen Akteure definierte und damit große Erfolg feierte, sollte der kollektive Gedanke bei den Königlichen wieder in den Mittelpunkt rücken. Die (spanische und englische) Konkurrenz schläft nicht und verfügt längst ebenso über enorme wirtschaftliche Möglichkeiten, was zwangsläufig dazu führt, dass auch diese Vereine mit hoher individueller Qualität glänzen können. Eine einheitliche Philosophie und klare sportliche Gesamtausrichtung innerhalb des Klubs könnte in Zukunft noch entscheidender werden.

Und an dieser Stelle darf auch Pérez keineswegs von der Kritik ausgenommen werden. Zwar wählte der Präsident mit der Konzentration auf junge (spanische) Talente zuletzt einen interessanten Ansatz, der Verlauf der Saison zeigte aber mehr als deutlich, dass eine dogmatische Versteifung auf diesen Weg ebenfalls wenig zielführend ist. Vielleicht wäre es auch einfach an der Zeit, dass sich Pérez einen starken Mann an seine Seite holt, der sich ausschließlich um den sportlichen Bereich kümmert. Bislang sind zwar jegliche Versuche der Installierung eines Sportdirektors unter Pérez krachend gescheitert, um den Verein für die Zukunft auch in diesem Bereich strukturell entsprechend aufzustellen, scheint ein solcher Schritt mittlerweile allerdings mehr als überfällig. Dass sich Pérez allerdings tatsächlich zu diesem Schritt durchringen kann, scheint für den mehr als unwahrscheinlich.

Umbruch? Ja, aber mit dem nötigen Augenmaß

Was bleibt also als Fazit aus dieser Saison und der Entwicklung der letzten Wochen: Ja, es braucht Veränderungen, vielleicht sogar einen kleinen bis mittelgroßen Umbruch, aber keineswegs eine Radikalkur. Es braucht Veränderungen auf der Trainerposition und neue Transfers, doch all das muss mit dem nötigen Augenmaß und einem klaren (sportlichen) Plan geschehen. Die Zeiten, in denen einzelne Namen das Spiel der Königlichen prägten und zu Erfolgen führten, scheinen vorbei. In Zukunft muss das madrilenische Kollektiv wieder in den Vordergrund gerückt und gestärkt werden. Wird an den richtigen Stellschrauben gedreht, blickt man in Zukunft vielleicht sogar mit etwas Wohlwollen auf dieses Jahr zurück: Weil es der Auftakt zu einem neuen erfolgreichen Zyklus war…

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Genau meine Meinung ein neuer Trainer ist das wichtigste und 2-3 gute Transfers (Militao,Hazard,Mbappe,Eriksen) und schon sind wir wieder konkurrenzfähig!
Hala Madrid
 
Wie der Phönix aus der Asche so wird auch Real zum alten Glanz zurückfinden. Ob nun mit unserem jetzigen Präsidenten oder mit einem komplett neuen Vorstand. Fakt ist es müssen neue Spieler her. Aber so oder so... Hauptsache wir Fans stützen unsere Mannschaft mit diesem oder neuem Umfeld.

Hala Madrid
 
Ich halte jetzt vor allem 2 Dinge für immens wichtig:

- Man muss gewissen Realitäten ins Auge sehen
- Das Kollektiv und der langfristige Erfolg des Vereins muss wieder an oberster Stelle stehen, keine Sonderbehandlung meht für einzelne.

Ich stimme zu, dass ein riesiger Umbruch, einfach damit man irgendwas gemacht hat, nicht zielführend ist, genausowenig wie das reine Aussortieren und Kaufen von Namen. Man muss aber einsehen, dass der Zyklus zu Ende ist und es Veränderungen braucht. MMn hat die Saison folgende Dinge klar gezeigt:

- es braucht neue Impulse, der fortlaufende Abbau von Qualität kann mit dem vorhandenen Material nicht mehr aufgefangen werden
- Bale als Zielspieler in der Offensive ist aus mehreren Gründen ungeignet, zu unkonstant, zu oft verletzt, oft ein Fremdkörper, wir brauchen einen neuen Leader (Hazard, Mbappe) da vorne
- die Last in der Offensive muss besser verteilt werden, Benze und Vini können nicht alles alleine tragen, Asensio, Mariano usw. verdienen mehr Einsätze
- die Stammplatzgarantie im Mittelfeld ist nicht länger tragbar. Man muss KMC nicht vom Hof jagen, aber es braucht mehr Rotation und Konkurenzkampf, Ceballos, Llorente und Valvere haben ihre Qualität bewiesen, und Rückkehrer (James, Kovacic, Odegaard) oder Neuzungänge (Eriksen) könnten neue Impulse bringen
- die IV ist zu dünn besetzt, Vallejo ist dauerverletzt, Nacho mittlerweile zu unkonstant
- wir brauchen einen Trainer mit klaren taktischen Vorstellungen und Durchsetzungswillen. Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, vielleicht ist Mou wirklich das, was wir jetzt brauchen. Sollte es Zidane werden, muss man die Vergangenheit vergessen und sich voll auf dem Ubruch konzentrieren. Aber es braucht jemanden mit Namen, Prestige und Biss. Noch nen Lope oder Solari will ich nicht sehen
- eine sture Versteifung auf eine Transferstrategie ist wenig zielführend, sei es jetzt Galacticos, Talente oder was auch immer. Man kann gerne weiterhin vielversprechende Talente holen, aber das sollte grosse Namen, die unsweiterhelfen würden, wie Hazard oder Eriksen, nicht ausschliessen.
- es braucht mehr Zusamnenarbeit zwischen der sportlichen Führung (Perez) und dem Trainer. Generell solte niemand mehr die alleinige Entscheidungsmacht haben und das Team im Vordergrund stehen. Es wurden jetzt lange genug schädliche Entscheidungen zum Wohle einzelner getroffen.

Ich glaube auch, dass es nicht soviel braucht. Aber an oben genannten Punkten muss sich was ändern, ohne Kompromisse. Noch einen verzweifelten Versuch, mit einem Marionettentrainer irgendwie die Vergangenheit am Leben zu erhalten, wird ähnlich kläglich scheitern. Nach dieser Saison scheinen endlich alle aufhewacht zu sein, wir haben das Potential und die Mittel für eine erfolgreiche Zukunft, mach was draus Perez!
 
Dieser bericht trifft förmlich den Nagel auf den Kopf. Hut ab vor dieser guten Analyse. Großes Lob. Für mich muss so bald wie möglich (auch inoffiziel) ein neuer Trainer feststehen, der einen klaren Plan hat. Sowohl mit den vorhandenen als auch mit den zukünftigen Spielermaterial muss er diesen Plan verfolgen. Das sogenannte Triumvirat im Mittelfeld muss notwendigerweise nicht gesprengt werden aber deutlich mehr rotiert werden. Für mich ist Case immer noch einer der besten 6er der Welt. Konkurrenz hat er genug mit Llorente. Modric ist für mich nach wie vor der beste Mittelfeldspieler auf der Welt. Mit Ihm muss man so umgehen wie Barca mit Iniesta und dafür ceballos oder kovacic ( den man dringend zurückholen muss) öfter eintauschen etc. Bei Kroos sehe ich das ähnlich. Auf der Mittelstürmerposition muss man abwiegen was auf den markt ist. Benzema ist immer noch einer der weltbesten Mittelstürmer der Welt. Wen sollte man holen? Am ehesten Icardi der ein ähnlicher Spielertyp ist. meiner Meinung nach aber mehr der Killer ist als Benzema. Auf den Außen muss ein Bale verkauft werden und ein hazard geholt werden. Auch wenn dieser schon 27 ist. Auf kurz oder Lang wird sowieso ein Mbappe das Aushängeschild von real sein, aber erst in 2-3 jahren. CR7 war auch 24 als man ihn geholt hat.Mit Vini Asensio notfalls auch Isco oder vazques hat an geügend Flügelspieler. Asensio muss nächstes Jahr Leistung zeigen ansosten hat auch er seinen Kredit verspielt und wird dann für mbappe eingetauscht. Es braucht auch noch einen 4.IV. Millitao oder Hermoso wären gute Optionen dafür. Bin schon sehr gespannt was alles im Sommer passiert.
 
Mich erstaunt dass der Name Rabiot noch nicht mit Real in verbindung gebracht wird.
Ablösefrei und topspieler...
Militao rein Valejo sollte abgegeben werden.
Modric kann nicht mehr alle spiele machen, das ist leider die zeit die uns allen davon rennt. Da würd ich einen pijanic oder eriksen sehen. Oder kovacic zurückholen.
Vorne muss hazard her!
Alle reden von mabppe, warum nicht cavani? Der ist so ein richtiger sturmtank der auch im sturm bleibt.
Bale hatte genug chancen es wird nicht besser danke für alles und alles gute in england!
Ich weiss nur nicht was mit isco ist! So einen Spieler darf mann nicht weggeben! Aber er hat dieses jahr wirklich nichts gemacht.
Bei asensio weiss ich nicht wie lange er noch talent statt führungspieler sein will...
 
Super Artikel @Yannick.

Was hier viele vergessen. Real ist nicht so schlecht wie viele behaupten. Es braucht auch nicht eine halbe neue Mannschaft. Perez hat sich mit dem Trainer und den Sturm Problem verzockt. Auch mit Bale und den jungen Wilden.

Man muss aber natürlich die richtigen Schrauben drehen. Ein Trainer, der wieder eine Struktur rein bringt muss kommen, der nicht innerhalb von 4 Monaten 5 Stars auf die Abschussliste setzt und trotzdem keinen Erfolg vorweisen kann.

Dann braucht man jemanden, der Tore macht. Benzema wird es nicht mehr werden. Bale wird verkauft, Asensio und Isco sind nicht torgefährlich genug, Vini erinnert an einen Salah vor 5 Jahren und Vasquez sollte der Arbeiter von der Bank bleiben.

Bale, Kovacic (weil er nicht da sein will), James, Navas, Diaz und Valverde können mMn gehen.
Vorne müssen zwei Kracher kommen. Benz hat im 4:4:2 von Zidane eigentlich am meisten Sinn geamcht. Warum man sich wundert wenn er als MS nicht so gut funktioniert, versteh ich nicht.
Hazard & Mbappe "müssen" kommen. Dazu ein IV wie De Ligt oder Militão. Nacho ist ein super Backup aber ganz den Sprung hat er nie geschafft.

Isco, Marcelo und Llorente müssen wieder integriert werden. Gerade Casemiro hat unter Zidane Sinn gemacht, gegen viele Gegner ist er aber spielerisch zu limitiert.
 
Bin echt enttäuscht wieviele Stimmen Neymar bekommen hat. Echt traurig so was...
 

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