Interview

„Das kann nicht sein“: Kroos über Spielplan, Mbappé, Ramos und Hazard

Toni Kroos hofft darauf, dass Kylian Mbappé im Sommer endlich zu Real Madrid kommt – zumal das Interesse der Königlichen „kein Geheimnis“ sei. An Eden Hazard glaubt der Mittelfeldstratege noch, die Duelle in der Champions League mit Sergio Ramos werden „seltsam“. Am Spielplan äußert er deutliche Kritik.

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Toni Kroos Real Madrid
Kroos ist bei Real Madrid nach wie vor unabdingbar – Foto: IMAGO / Xinhua

Toni Kroos: „Kein Geheimnis, dass Real Madrid Mbappé will“

MADRID. Mit jedem Tag rückt er näher, der ablösefreie Wechsel von Paris Saint-Germains Kylian Mbappé im Sommer zu Real Madrid. Ein Wechsel, auf den sich Toni Kroos bereits freut – sofern er denn wirklich eintritt.

„Es ist schwer zu wissen, denn alles hängt von seiner Vertragssituation ab. Es überrascht mich nicht, dass Real Madrid versucht, ihn zu verpflichten. Er ist ein sehr, sehr guter Spieler und es ist kein Geheimnis, dass Real Madrid ihn will. In meinen achten Jahren hier sind viele Namen aufgetaucht und nur 20 Prozent davon gekommen“, sagte der 31 Jahre alte Taktgeber der Königlichen in einem Interview mit dem spanischen Fernsehsender RTVE.

Ehe Mbappé in Spaniens Hauptstadt mit hoher Wahrscheinlichkeit unterschreibt, werden es Kroos und Co. aber noch zweimal mit ihm als Gegner zu tun haben. Real und PSG kreuzen die Klingen im Achtelfinale der UEFA Champions League (15. Februar und 9. März). Bedeutet also: Es kommt auch zu einem Wiedersehen mit dem Neu-Pariser Sergio Ramos, der bis zum vergangenen Sommer 16 Jahre lang für das weiße Ballett aufgelaufen war.

Toni Kroos: Duelle mit Sergio Ramos werden „seltsam“

Allein die Gedanken an Ramos als Kontrahent sind surreal – auch für Kroos. „Er war kein normaler Mitspieler, er war der Kapitän. Ich habe eine sehr gute Beziehung zu ihm. Es wird etwas seltsam, aber so ist der Fußball“, so der Mittelfeldstratege.

Dass Eden Hazard eine bedeutende Rolle in der Königsklasse gegen den Ligue-1-Klub spielen wird, ist erst einmal nicht zu erwarten – allen voran dann, solange Vinícius Júnior fit und einsatzbereit ist. Der belgische Star-Einkauf aus dem Sommer 2019 hat die hohen Erwartungen bis heute nicht ansatzweise erfüllen können, befindet sich unter Trainer Carlo Ancelotti klar nur in der Rolle des Teilzeitarbeiters.

Kroos hat die Nummer 7 jedoch noch nicht abgeschrieben. „Ich glaube noch an ihn, denn du verlierst die Qualität nicht vom einen auf den anderen Tag“, so der Greifswalder, der an der Concha Espina im Gegenteil zu Hazard sehr wohl für Begeisterung sorgt. Und das schon seit etlichen Jahren.

Kroos-Kritik am Spielplan: „Kann nicht sein“

Kroos fühlt sich in Madrid bestens aufgehoben, möchte seine Karriere daher dort früher oder später auch beenden. „Ich bin hier sehr glücklich – nicht nur ich, sondern auch meine Familie. Es ist mein Vorhaben. Und wenn es auch das des Klubs ist, wird es so kommen. Ich will meine Karriere hier beenden, mein Vertrag läuft noch anderthalb Jahre“, meinte er. Seine Konzentration gilt aber erst einmal den Herausforderungen und Zielen in der Gegenwart.

Als nächstes steht für Real das Viertelfinale in der Copa del Rey gegen den Athletic Club an – am kommenden Donnerstagabend (21:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN), kurz nachdem Vinícius Júnior, Casemiro, Éder Militão, Rodrygo Goes mit Brasilien sowie Federico Valverde mit Uruguay am anderen Ende der Welt noch im Rahmen der Qualifikation zur WM 2022 im Einsatz gewesen sein werden. Kroos sieht das kritisch: „Es ist sehr, sehr schwer, das zu verstehen. Wir haben ein sehr wichtiges Spiel in Bilbao. Es kann nicht sein, denn in diesen Partien spielen wir ein bisschen um die Saison.“

Immerhin: Der langjährige deutsche Nationalspieler selbst fühlt sich körperlich aktuell optimal. „Einigen tut eine Pause gut. Im Moment kann ich sagen, dass ich in einer guten Verfassung bin. Aber ich weiß nicht, wie es im Mai sein wird. Wir sprechen mit dem Trainer, doch ich bin ein Fan davon, weiterhin zu spielen, solange du aushältst – auch wenn ein Spiel mit einer Pause auch mal guttut“, so Kroos.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ich finds immer wieder amüsant, wenn behauptet wird, dass Hazard damals so ein No-Brainer gewesen ist und angeblich jeder seine Verpflichtung gefeiert hat. Klar gab es kritische Stimmen, die bei einem Jahr Restvertrag 115 (von bis zu 160!) Millionen für sein Alter als viel zu viel angesehen haben - Übrigens genau so wie 200 Mios bei einem Jahr Restvertrag für Mbappe viel zu viel wären, aber eher schöngerechnet werden könnten, weil er deutlich jünger ist. Diese wurden aber einfach nieder gebrüllt, weil Hazard ja so geil wäre und man die Galactico-Schreihälse irgendwie besänftigen musste. Der Schmerz über Ronaldos Abgang samt entstandener Riesen-Lücke saß halt noch immer tief...
Die erste Saison in Madrid war er quasi nicht vorhanden, was die 115 Mios Ablöse wirklich ad absurdum führt. Er wollte selbst großspurig, dass man ihn anschließend nach seiner zweiten Saison bewertet und diese lief genau so miserabel ab wie die erste. Seine wenigen Auftritte in entscheidenden Partien (gegen City und Chelsea z.B.) haben uns mehr geschadet als genutzt. Seine dritte Saison knüpft nahtlos an die vorherigen an und ich sehe bis heute keinen Grund, warum ihn Real Madrid bis zum Vertragsende 2024 durchfüttern sollte. Wegen dem einen durch den gegnerischen Torwart begünstigten Tor gegen den Tabellen-15. Elche im Pokal? Sein Einfluss aufs Spiel tendiert bis heute gegen Null - Wenn er denn überhaupt mal spielen kann und nicht schon wieder angeschlagen ist. Er ist nur älter geworden und blockiert nur Gehalt und Kaderplatz. Die Durchhalteparolen und der Glaube an ihn aus allen Himmelsrichtungen sind schon lange aufgebraucht. Ich verstehe auch nicht, warum man den Top-Verdiener und Rekordtransfer im Kader ständig so krampfhaft auf Biegen und Brechen verteidigen muss, obwohl er hier noch quasi nichts geleistet hat. Er ist immer noch Madrid eine Menge schuldig, wird aber ständig verteidigt, als ob er hier schon eine Legende wäre. Sein Zug ist schon lange abgefahren. Zum Beispiel wurden LV17 oder Navas, die dem Verein enorm viel gegeben haben, Woche für Woche zerrissen und Hazard ist sofort von jeglicher Kritik befreit, weil er mal vor paar Jahren woanders gut gespielt hat? Stand jetzt hätte man die Nummer 7 Mariano lassen sollen, der mehr für Real Madrid getan hat als Hazard. So ehrlich muss man sein.
Für seine Chelsea-Zeit kann sich niemand in Madrid etwas kaufen und vielleicht dachte er, er könnte sich auf seinen früheren Lorbeeren in Madrid ausruhen und deswegen so dreist mit Übergewicht aufschlagen? Da hat er falsch gedacht, denn in Madrid muss sich jeder alles neu erarbeiten. Nehmen wir doch mal Alaba als Gegenbeispiel, der im ähnlichen Alter fit wie ein Turnschuh nach Madrid gekommen ist und von Tag eins für den Klub brennt und alles gibt. Der erste Eindruck ist oftmals der entscheidende und den hat Eden selbst vermasselt. Alles, was danach kam, passte dann auch irgendwie ins Gesamtbild.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe das mit den Quali Partien auch nicht, es ist ein Witz wenn nicht gar eine Schande. Immer wenn ich denke der Fussball könnte nicht noch absurder werden, legen sie eine Schippe zu. Danke Landsleute in Nyon und Zürich. Ihr beweist immer wieder was für Ehrenmänner ihr seid, genau wie die CEO's unserer Banken auf die die ganze Schweiz so stolz ist, von unserem krassen Militär gar nicht zu sprechen! Es lebe die Schweiz!
 
Flambiert mich, aber irgendwie glaube ich auch noch an ihn.

Wäre ja lustig wenn er gegen PSG nochmal richtig aufdrehen würde. Aber selbst dann könnte man nicht mehr davon sprechen dass sich der Transfer gelohnt hat.
Sehe es aber schon so dass damals 95% der RealFans für eine Verpflichtung von Hazard waren, auch zu den bekannten Konditionen. Ein Happy End wäre schön. Aber die Betonung liegt auf END.
 
Eine Wohltat jedes Interview mit Ihm!
 

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