
Raúl verärgert Teil des Madridismo
MADRID. Raúl González Blanco kehrte am Samstag in „seine“ Stadt zu „seinem“ Verein zurück. Der frühere Angreifer von Real Madrid begleitete das Duell zwischen den Königlichen und CA Osasuna (5:2) im Estadio Santiago Bernabéu als Co-Kommentator für den Fernsehsender beIN SPORTS. Die Begeisterung über den seltenen Besuch der in New York lebenden Ikone hielt sich im und um den Fußballpalast des Champions-League-Siegers jedoch in Grenzen.
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Dass nicht alle Madridistas dem zweitbesten Torschützen der Klubgeschichte zujubelten, war keineswegs unbegründet. Raúl hatte wenige Tage zuvor den Unmut eines großen Teils der Anhängerschaft auf sich gezogen, als er einem Event des großen Erzrivalen FC Barcelona am „Big Apple“ beiwohnte. Als USA-Botschafter der Primera División unterstützte Raúl die Eröffnung eines Büros der Katalanen und ließ sich dabei unter anderem mit dem Barça-Präsidenten Josep Bartomeu sowie den -Legenden Ronaldinho und Hristo Stoichkov ablichten. Ein absolutes „No-Go“ für viele Fans der Blancos, die in den Sozialen Netzwerken verbal gegen den einstigen Goalgetter austeilten.
https://www.youtube.com/watch?v=j6XrA1MFgwk
„Di Stéfano hätte das nicht getan“
Ein Twitter-Post von Raúl selbst, er habe die Büro-Einweihung genossen und wünsche Barça Glück, löste schließlich endgültig eine Debatte in Spanien aus. Nicht nur die Presse stellte Raúls Zuneigung zu Real infrage. Sein ehemaliger Mitspieler Francisco Buyo konstatierte in der TV-Sendung EL CHIRINGUITO: „Dass Raúl dort erscheint, ist schon etwas seltsam und tut weh.“
Un placer asistir ayer a la inauguración de la oficina del @FCBarcelona en Nueva York. ¡Suerte en esta nueva etapa! pic.twitter.com/U0oSEsFNu0
— Raúl González Blanco (@RaulGonzalez) 7. September 2016
Juanma Rodríguez, MARCA-Journalist und bekennender Madridista, schrieb einen offenen Brief an den 39-Jährigen: „Raúl, wir kennen Dich als Kavalier. Aber auch ein Kavalier schüttelt nur die Hände der Leute, die es auch verdienen. Ein Individuum namens Stoichkov zu umarmen, das Madrid mit einer Herde Schweine vergleicht, macht mich perplex. Alfredo Di Stéfano hätte das nicht getan.“
Ex-Torjäger nimmt sich in Schutz
Raúls Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Am späten Sonntagabend war die Klub-Legende beim Radiosender ONDA CERO zu Gast – und beschwichtigte, lediglich seinem Beruf nachgegangen zu sein: „Es gab für mich keine Zweifel, dorthin zu gehen. Ich musste das machen, als Botschafter der Liga ist das meine Verantwortung. Jeder weiß, dass ich zuallererst ein Madridista bin. Ich will aber auch, dass es allen spanischen Vereinen gut ergeht. Alles andere entspricht nicht meinen Werten. Ich war gegenüber jedem Verein und Rivalen stets respektvoll. Ich denke, der Madridismo versteht mich.“
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