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„Die Mannschaft ist tot“: Ex-Blancos zählen Real-Stars an

Nach dem vierten sieg- und torlosen Spiel in Folge wächst auch im Umfeld von Real Madrid die Kritik an dem schwächelnden Rekordchampion. Martín Vázquez fällt ein vernichtendes Urteil über die Verfassung der Mannschaft. Jorge Valdano verteidigt Trainer Julen Lopetegui.

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Reals Starensemble kassierte eine empfindliche Last-Minute-Pleite bei Deportivo Alavés – Foto: Ander Gillenea/AFP/Getty Images

“Die Spieler müssen endlich aufwachen”

MADRID. “Die Krise ist real”, titelt die spanische Sportzeitung MARCA. Nach dem saft- und kraftlosen 0:1 bei Deportivo Alavés haben spätestens auch die größten Optimisten eingesehen, dass die Königlichen in einem tiefen Leistungsloch stecken. Besorgniserregend vor allem: die harmlose Offensive. Seit 409 Minuten wartet Real mittlerweile auf einen Treffer. Das eigentliche Problem ist aber, dass die Mannschaft es aktuell nicht einmal schafft, gefährlich in das letzte Drittel vorzudringen und Torchancen zu kreieren.

Álvaro Benito, früherer Canterano und heutiger U18-Trainer der Blancos, ärgert sich deshalb in erster Linie über die Einstellung der Spieler. Viele würden den Abgang von Rekordtorjäger Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin als Entschuldigung für die ausbleibenden Tore benutzen, sagte Benito dem Radiosender CADENA SER. Spieler wie Luka Modrić, Toni Kroos, Gareth Bale oder Marco Asensio müssten “endlich aufwachen” und “mehr Verantwortung” an den Tag legen. “Auf der einen Seite will niemand so richtig angreifen. Auf der anderen Seite will aber auch niemand der Defensive helfen. Das Traurige ist: Der Kader ist gut genug, um erfolgreich zu sein. Aber wer nicht zu 100 Prozent Leidenschaft mitbringt, der kann einfach nicht erfolgreich sein”, erklärte Benito und attestierte dem Starensemble ein “zu hohes Maß an Bequemlichkeit”.

Valdano: Ronaldos Abwesenheit schwächt Real mental

Der einstige Mittelfeldstratege Martín Vázquez ging im Gespräch mit ONDA CERO sogar noch einen Schritt weiter und bezeichnete die Mannschaft als “tot”. Sie versprühe “keinerlei Freude”, sondern erwecke vielmehr den Eindruck, “Angst vor dem Versagen” zu haben.  Jorge Valdano, ehemaliger Spieler, Trainer und Funktionär, fasste zusammen: “Real Madrid fehlen Selbstvertrauen, Inspiration und Zusammenhalt.” Die Abwesenheit von Ronaldo mache sich insbesondere aus mentaler Sicht deutlicher bemerkbar als zunächst angenommen. “Mit Cristiano im Team ging Madrid immer mit einer 1:0-Führung ins Spiel. Jetzt scheint es so, als würde die Mannschaft mit einem 0:1-Rückstand loslegen”, sagte Valdano.

Die Diskussion um Trainer Julen Lopetegui hält der 63 Jahre alte Argentinier momentan aber noch für unangebracht. “Er ist nicht der einzige und erste Verantwortliche für diesen Abwärtstrend”, betonte Valdano. Aus eigener Erfahrung weiß der Real-Experte aber: “Lopetegui muss schleunigst antworten.”

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Kommentare
Und du denkst mit Cristiano wären wir dieses Jahr besser?

Ist glaube ich so ein Zwischending. Auf der einen Seite, haben wir noch unseren 50 Tore Mann und unseren Leader auf dem Platz mit Ramos. Auf der anderen seite, hat Cristiano die letzten 2 Jahre in Madrid nicht im Ansatz so gut gespielt, wie er es jetzt bei Juventus tut. Ich meine er hat jetzt schon 5 assist, das hatte er die ganze letzte Saison über in der La Liga. Er wirkt spritziger, spielfreudiger und Vorallem Mannschaftsdienlicher. Ich glaube eine 10. Saison bei Real wäre für einen Spieler seiner Art schlicht und ergreifend zu lw gewesen. Und er hat es auch erkannt, dass es einen Umbruch geben muss.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man muss nicht das ganze Team umstellen. Es würde genügen, wenn man ohne Abgänge auf den Positionen IV, ZM, Flügel und Sturm jeweils einen Spieler holt, der Stammplatzpotential hat. Mal abgesehen vom Sturm muss auch keiner zwingend ersetzt werden. Es braucht nur mehr Spielfreude und Spritzigkeit und die entsteht du Konkurrenzkampf im täglichen Training.
 
Cristiano nach 9 Jahren gehen zu lassen war nicht grundsätzlich Falsch. Alles geht mal zu Ende. Falsch war ihn nicht zu ersetzen.
 

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