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Vinícius Júnior wütet nach Auswechslung
MADRID. Kylian Mbappé hatte getroffen, Jude Bellingham hatte getroffen. Und was den anderen beiden Galionsfiguren von Real Madrid vergönnt war, wollte Vinícius Júnior auch noch schaffen.
Doch dann das: Obwohl der Brasilianer am Sonntagabend beim Clásico gegen den FC Barcelona (2:1) zu den stärksten Akteuren auf dem Platz war, entschied sich Xabi Alonso dazu, ihn in der 72. Minute im Zuge eines Doppelwechsels auszutauschen. Der Trainer brachte Daniel Carvajal für Federico Valverde – und Rodrygo Goes als frische Kraft für den linken Flügel.
Noch bevor die Anzeigetafel mit seiner rot leuchtenden Rückennummer in die Höhe gestreckt und der Wechsel vom Stadionsprecher durchgesagt wurde, ahnte Vinícius es. Auf dem Feld im Estadio Santiago Bernabéu zeigte er mit dem Finger auf sich, verdutzt fragte er Richtung Trainerbank, ob tatsächlich er weichen müsse. Die Antwort: ja. Der Superstar klatschte nicht mit Alonso ab, spuckte gegenüber dessen Assistenten Gift und Galle – und war dann weg. Direkter Abmarsch in die Kabine!
„Immer ich! Es ist besser, wenn ich gehe“
„Immer ich! Ich verlasse das Team! Es ist besser, wenn ich gehe. Ich gehe“, ärgerte sich der 25-Jährige maßlos über die Entscheidung und drohte dabei im Eifer des Gefechts, das Weite zu suchen. Diese Worte wurden von einer Fernsehkamera eingefangen, der in Spanien übertragende Streamingdienst DAZN teilte die Sequenz. Die Stimme von Vinícius ist dabei zu hören.
In der Tat: Vinícius, bei dem es im Hintergrund bereits seit einiger Zeit und noch ohne Ergebnis eigentlich vielmehr um eine Verlängerung des noch bis zum 30. Juni 2027 laufenden Vertrags geht, darf unter Alonso selten mal über die gesamte Distanz mitwirken. Nach 13 Einsätzen kommt die Nummer 7 gerade mal auf zwei 90-minütige Einsätze. Vinícius schlägt das aufs Gemüt.
Alonso: „Wir werden natürlich darüber reden“
Immerhin: Noch im Laufe der restlichen Spielzeit kam der impulsive Südamerikaner zurück in den Innenraum, begab sich auf die Bank. Zum Abpfiff lieferte Vinícius sich ein Wortgefecht mit Lamine Yamal, dabei musste er zurückgehalten werden. Zu einem Gespräch kommt es zeitnah nun auch mit Alonso. Der Chefcoach in der Pressekonferenz nach dem 2:1-Erfolg über die Wut seines Stürmer-Stars: „Ich verbleibe mit vielen positiven Dingen des Spiels. Wir werden natürlich darüber reden. Aber ich will den Fokus auf das Wichtige nicht verlieren. Das sind Dinge, über die wir reden werden. Vinícius hat in einem großartigen Spiel auch viel beigetragen.“
Alonso gab erst vergangene Woche zu Protokoll, sich zu freuen, den Weltfußballer von 2024 im Alltag glücklicher wahrzunehmen. Nun muss er ihn wieder besänftigen, auch wenn Aurélien Tchouaméni noch in der Mixed Zone gegenüber den Reportern berichtete, in der Kabine habe Vinícius den Clásico-Sieg ausgelassen gefeiert.
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