
Die nicht ganz so wichtigen Details
MADRID. Es war lange eine Frage von Jahren: 2019, 2020, 2021 oder 2022? Mittlerweile ist es scheinbar nur noch eine Frage von Tagen: Wird der Transfer von Kylian Mbappé am Freitag, etwas später oder sogar erst nächste Woche von Real Madrid verkündet?
Der Traum des 22-jährigen Franzosen und von vielen Madridistas wird höchstwahrscheinlich in Erfüllung gehen. Neben letzten Transfer-Details zu dem Deal, der die Blancos wohl bis zu 180 Millionen Euro kosten kann, gibt es noch weitere offene Themen rund um den möglichen Wechsel.
Der Zeitpunkt
Geht es ganz „schnell“ und ist es Freitag schon soweit, nur wenige Tage nach Real Madrids erstem Angebot? Spanische Medien glauben, dass die Bombe am Freitag platzt, in Frankreich ist man da etwas vorsichtiger. Zumal theoretisch vor Mbappés Verpflichtung noch einer gehen müsste: Álvaro Odriozolas Leihe nach Florenz könnte vorab geklärt und kommuniziert werden, sodass der Mbappé-Transfer noch ein, zwei Tage auf sich warten lassen könnte. Dazu gab es mit Casemiros Verlängerung bereits eine große Neuigkeit bei Real Madrid. Samstag ist Spieltag, vielleicht also Sonntag? Der berühmte „Deadline Day“ ist zwar am Dienstag, aber neue Spieler können bei Liga-Verband LFP noch bis zum 2. September eingetragen werden. Heißt: Real Madrid hat bis einschließlich Donnerstag Zeit.
Die Nummer
Mit 25 Profis befindet sich aktuell das Maximum an Spielern in Real Madrids Kader. Odriozola steht vor einer Leihe, Dani Ceballos ist dagegen offiziell noch nicht eingetragen, sodass sogesehen zwei Nummern frei wären: Odriozolas 19 und die 25. Es heißt, Mbappé könnte die 5 übernehmen wie einst Zinédine Zidane, sodass Jesús Vallejo sich die 19 oder 25 schnappt. Viele andere Nummern kommen nicht in Frage: Spieler, die in dieser Liga-Saison schon aufgelaufen sind, dürfen ihre Nummer nicht mehr tauschen. Daher kommen Tauschgeschäfte mit Luka Modrićs 10 oder Eden Hazards 7 nicht in Frage, aber vielleicht könnte Ferland Mendy noch eine Option darstellen: Der verletzte Franzose könnte seine 23 hergeben und beispielsweise die 5 oder 19 übernehmen, sodass Mbappé wie einst David Beckham bei Real startet – mit Michael Jordans legendärer 23. Die ideale Nummer wird es für Mbappé so oder so noch nicht geben, aber selbst R9 und CR7 lief in ihren ersten Jahren in Madrid als R11 beziehungsweise CR9 auf.
Die Präsentation
Der einzige Wermutstropfen inmitten dieses „Galáctico“-Transfers? Zwar soll Kylian Mbappé eine neue Ära einleiten wie Cristiano Ronaldo es 2009 tat und im Fan-Lager hat er auch beste Chancen, eine ähnliche Euphorie auszulösen wie einst CR7, eine vergleichbare Präsentation mit 80.000 Zuschauern wird es aber nicht geben. Während das Estadio Santiago Bernabéu gerade so hingerichtet wird, um am 11. September wieder bespiel- und besuchbar zu sein – der generelle Umbau läuft noch bis Herbst 2022 – ist in Spanien an volle Kapazitäten nicht zu denken. 40, maximal 50 Prozent sind aktuell möglich. Weder auf der Baustelle Bernabéu noch ein halb volles Estadio Alfredo Di Stéfano (insgesamt 6.000 Plätze) würden einem derartigen Transfer gerecht werden. So könnte Mbappés Ankunft ähnlich verlaufen wie David Alabas Präsentation oder Sergio Ramos‘ Abschied – in einem geschlossenen, aber umso emotionaleren Rahmen. Einzig digital dürfte es spektakulär werden und Real Madrid die üblichen, sachlichen Pressemitteilungen durch ungewohnt auffällige Social-Media-Aktionen ergänzen. Oder probieren die Blancos am Ende etwas ganz kurioses und lassen sich die Plaza de Cibeles herrichten, also jenen Platz und Brunnen, wo Real Madrid normalerweise seine Titelfeiern abhält? Mit der Stadt Madrid müsste ein derartiger Event abgesprochen werden – völlig unmöglich ist das nicht.
Große wie kleine Details sind noch zu klären, es wird aber scheinbar bald passieren – und Kylian Mbappé ein Teil von Real Madrid.
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