Spielbericht

Dürftiges Real Madrid gegen Betis sieglos – Liga-Titel gerät in die Ferne

Das zweite 0:0 in der Primera División binnen einer Woche: Ein dürftiges Real Madrid kommt gegen Real Betis nicht über ein Remis hinaus und erleidet damit einen weiteren Dämpfer im Kampf um die Meisterschaft. Atlético kann seinen Vorsprung auf fünf Punkte erhöhen. Daniel Carvajal feiert an diesem 32. Spieltag seine Startelf-Rückkehr, Eden Hazard kommt in der Schlussphase zu seinem Comeback.

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Real Madrid Betis
Die Blancos konnten Betis nicht in die Knie zwingen – Foto: IMAGO / Agencia EFE

Real Madrid: Zweites Liga-Remis binnen einer Woche

MADRID. Zum 17. Mal in Folge setzt es keine Niederlage. Und zum vierten Mal in Serie fällt kein Gegentor. Der Ausgang des 32. Spieltags in der Primera División mag sich aus der Sicht von Real Madrid ziemlich positiv anhören. Die Wahrheit sieht dann letzten Endes aber doch etwas anders aus, denn die Königlichen sind am Samstagabend im Estadio Alfredo Di Stéfano gegen Real Betis aufgrund einer insgesamt schwachen Leistung nicht über ein torloses Unentschieden hinausgekommen.

Das zweite Liga-0:0 binnen einer Woche! Ein weiterer Verlust von Punkten, der den Rückstand auf die Tabellenspitze von LaLiga jetzt noch größer lassen werden könnte. Spitzenreiter Atlético hat zwei Zähler Vorsprung (73) auf Real (71), kann die Differenz am Sonntag in Bilbao bei Athletic (21 Uhr) erhöhen. Dem FC Barcelona (68) bietet sich zuvor bereits die Möglichkeit, mit einem Auswärtserfolg gegen den FC Villarreal (16:15 Uhr) gleichzuziehen. Aber die Katalanen hätten auch dann noch eine Partie weniger absolviert. Kurzum: Im Titelkampf sieht es für das weiße Ballett wieder alles andere als rosig aus.

» Atlético, Real Madrid, FC Barcelona: Die aktuelle Tabelle in LaLiga

Carvajal in der Startelf – Hazard und Vinicíus auf der Bank

Vor dem Auftakt im Champions-League-Halbfinale am Dienstag gegen den FC Chelsea (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Sky/DAZN) verzichtete Zinédine Zidane im Angriff auf Vinícius Júnior. Top-Star Eden Hazard saß bei seiner Kader-Rückkehr zunächst auf der Ersatzbank. Marco Asensio und Rodrygo Goes flankierten Kapitän Karim Benzema im 4-3-3. Im Mittelfeld kehrte Luka Modrić zurück, er agierte dort an der Seite von Casemiro und Isco. Vor Keeper Thibaut Courtois feierte Daniel Carvajal in der Abwehr mit Raphaël Varane, Éder Militão und Nacho Fernández sein Startelf-Comeback.

Dani Carvajal
Carvajal spielte erstmals seit 28. Februar von Anfang an – Foto: IMAGO / Agencia EFE

Real Madrid gelingt nichts: Unansehnliche erste Halbzeit

Die Königlichen und die Andalusier lieferten sich in der ersten Halbzeit eine wenig ansehnliche Begegnung, die sich zumeist zwischen den Strafräumen abspielte und keine gefährliche Szene zu bieten hatte. Beiden Offensiven fehlte es an geistiger Frische und Durchschlagskraft. Die Hausherren kamen in Person von Benzema bloß zu einem direkten Torschuss, den Betis-Schlussmann Claudio Bravo auch noch mühelos parieren konnte (25.), leisteten sich abgesehen davon zu viele Fehler und Unkonzentriertheiten im Spiel nach vorne. Während die etwas feldüberlegeneren Blancos immerhin noch sechs Schussversuche hatten, brachten es die Gäste aus Sevilla auf gerade mal einen Schuss und keinen einzigen Torschuss. Ein maues Duell, das von einem Regenfall in Madrid ein wenig beeinflusst wurde.

Rodrygo trifft Latte – Umstellung auf 3-4-3

Real brauchte zum Seitenwechsel eine Leistungssteigerung, um schnellstmöglich Kurs Richtung Heimsieg nehmen zu können, reagierte unter dem Strich dann aber doch immer noch zu verhalten. In den Angriffsbemühungen fehlte es an Entschlossenheit, Intensität, zündenden Ideen. Ein Tor lag nicht in der Luft. Asensio versuchte es mit einem Weitschuss (53.), wenig später sorgte Rodrygo mit einer missglückten Flanke, die die Latte traf, für die beste Chance in der Partie (55.). Bravo war noch leicht mit den Fingerspitzen dran.

Nach knapp einer Stunde Spielzeit reagierte Zidane erstmals, indem er Rodrygo herausnahm und Vinícius positionsgetreu für ihn auf das Feld kam (59.). Knappe zehn Minuten später wichen Carvajal und Isco für Álvaro Odriozola und Marcelo (68.), womit das weiße Ballett die verbleibenden 20 Minuten von dem 4-3-3 auf ein 3-4-3 umstellte. Kurz zuvor hatte sich den Gästen nach einer Hereingabe von der rechten Seite eine hervorragende Chance geboten, jedoch scheiterte Borja Iglesias vor Courtois (65.).

Karim Benzema
Benzema und Co. taten sich schwer – Foto: IMAGO / Shutterstock

Hazard kommt zu Comeback– Tor bleibt aus

Weil sich auf der Gegenseite bei den Merengues kaum etwas Nennenswertes tat und ihnen die Zeit davonlief, legte „Zizou“ personell mit Hazard und Antonio Blanco nach (77.). Asensio und Modrić machten Platz. Doch auch die Hereinnahmen vier und fünf führten zu nichts, wodurch sich der Spielstand auf der Anzeigetafel verändert hätte. Es blieb bei der Nullnummer.

Ein weiterer empfindlicher Dämpfer im Rennen um die Meisterschaft – und eine alles andere als gelungene Generalprobe vor dem Halbfinale in der Königsklasse gegen Chelsea. Zur Champions League dürfte Real aber wieder zur Stelle sein. Wie so oft auf der großen Bühne, wenn sie müssen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
So ein Dreck!
Den Titel kann man sich echt abschminken...

Was bringt es uns zum 16. Mal in Folge ungeschlagen zu sein, wenn die Konkurrenz gar keine Punkte mehr liegen lässt.

Wer zu unfähig ist gegen Teams wie Getafe und Betis zu gewinnen ist des Meister-Titels nicht würdig.
Schade, dass Hazard nach seiner Einwechslung bei der einen guten Gelegenheit nicht einfach einen Torschuss wagen wollte. Selbst wenn der nicht reingegangen wäre, wär dies immer noch besser gewesen als zu Vini zu passen.

Übrigens: Die Einwechslungen kamen schon wieder viel zu spät. Wenn man etwas Spielverlauf ändern möchte, dann spätestens in der 70. Minute. Was soll man schon groß in 10min bewirken. Wir haben weder Pessi noch Ronaldo in unseren Reihen.

Jetzt heißt es wohl oder übel: Aupa Atleti!

Ich würde das «aupa Atleti» noch sein lassen. Atlético spielt noch gegen Barça und vorher, also morgen, haben sie noch ein schweres Auswärtsspiel in Bilbao. Barça selbst hat morgen ein schweres Auswärtsspiel und auch sie müssen noch gegen dieses Betis ran. Valencia haben sie auch noch auf dem Programm.

Da wir die direkten Duelle gegen beide Schwergewichte gewonnen haben, sind die Chancen immer noch durchaus da.
 
Kaum regnet es, ziehen unsere Kicker ein Gesicht auf als würde Säure vom Himmel hinab fließen. Und genau so spielen sie dann auch.

Schönwetterkicker leider.
 
Ja aber wenn du dich erinnern kannst war man erste HZ total überlegen und zweite HZ zitterten wir uns im Regen durch ;)

Und mindestens 2 Spieler im Interview erzählten danach wie schwierig und hart es doch im Regen war.....
 
Kaum regnet es, ziehen unsere Kicker ein Gesicht auf als würde Säure vom Himmel hinab fließen. Und genau so spielen sie dann auch.

Schönwetterkicker leider.

Schönwetterkicker?? Im strömenden Regen, nahezu ein Hurrikan, wurde Barça vor kurzem besiegt.

Next!

Was?
In der ersten Halbzeit war gar kein Regen und da schoss man Tore... in der 2. Halbzeit als es anfing zu regnen, hatten wir glück das wird die 2:0 Führung nicht aus der Hand gegeben haben. Barca hatte uns überrollt. Man kann von Glück sprechen dass man gegen Barca gewonnen hat mehr nicht.
Gegen Atletico das gleiche, ganzes Spiel nicht gesehen und Glück das es nicht 2:0 stand und plötzlich aus dem nichts 1:1..
Wir können das umdrehen wie wir wollen, aber wenn wir erlich sind haben wir in der ganzen Saison ca. 10 gute Spiele in der Liga geboten, alles andrere waren Ausrutscher oder So wies mir scheint Glück.
 

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