
Camavinga-Einsatz hängt auch von Kroos ab
MADRID. Toni Kroos fiel angeschlagen aus, Carlo Ancelotti setzte deshalb gegen Real Sociedad auf Eduardo Camavinga in der ersten Elf. Der Franzose zahlte das Vertrauen seines Trainers in der 40. Minute mit einem sehenswerten Distanztreffer zurück – und präsentierte sich auch ansonsten bockstark (REAL TOTAL-Note: 1,5). Die Chance, sich für die Startelf des am Mittwochabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Estadio Santiago Bernabéu stattfindenden Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen Paris Saint-Germain zu empfehlen, nutzte Camavinga bravourös. Ob er nun auch starten wird, steht aber auf einem anderen Blatt.
„Er ist eine Option. Wir müssen nun die nächsten Tage schauen, in welcher Verfassung sich Kroos und Valverde befinden. Mal sehen, wer die Auserwählten für die Partie sein werden. Der Plan ändert sich aber nicht“, erklärte Ancelotti auf der Pressekonferenz am späten Samstagabend. Camavinga sei laut seinem Coach „ein Spieler, der Qualität hat“ und der ganz genau wüsste, „was für eine Bedeutung er in dieser Mannschaft hat“. Aber räumte der Übungsleiter auch ein: „An der Seite von Casemiro fühlt er sich besser als auf der Position von Casemiro, aber er kann beides problemlos spielen.“
Besetzung des Mittelfelds gegen PSG noch offen
Casemiro fällt aufgrund einer Gelb-Sperre gegen PSG aus, als sein wahrscheinlicher Vertreter wird Federico Valverde gehandelt. Allerdings deutete Ancelotti auch an, Kroos im zentral defensiven Mittelfeld platzieren zu können. „Wenn ich Kroos dort aufstelle, wird die Spieleröffnung mit dem Ball eine sehr gute sein. Den defensiven Aspekt müssen wir dann mit den anderen beiden lösen“, so der Italiener. Denkbar wäre damit durchaus auch, dass neben Kroos Luka Modrić und Camavinga beginnen.
Es ist folglich noch vieles abhängig davon, ob Kroos es rechtzeitig bis Mittwochabend schafft. Sollte Camavinga gegen PSG starten – und eine ähnlich starke Leistung wie gegen Real Sociedad abrufen können, wäre dies jedenfalls ein enormer Pluspunkt für die Blancos. „Sein Fußball basiert auf Qualität und Energie. Er ist ein Spieler, der viel, viel Energie besitzt und auch Qualität im Abschluss hat“, lobte Ancelotti.
Camavinga „fürchtet sich vor nichts“ – auch nicht vor PSG?
Ein Jungspund, der frischen Wind reinbringt und sich beherzt in die Zweikämpfe wirft: Camavinga würde auch vor Kylian Mbappé, Neymar, Lionel Messi und den anderen PSG-Stars nicht zurückschrecken. „Er hat eine starke Persönlichkeit und fürchtet sich vor nichts, was auf dem Rasen passiert“, merkte Ancelotti zu Camavinga bereits im vergangenen September positiv an. Konnte dem Youngster zu Saisonbeginn – nachdem er frisch von Stade Rennes kam – noch angekreidet werden, er gehe teils zu stürmisch in die Zweikämpfe und kassiere deshalb zu schnell Gelb, scheint er sich bezüglich dessen mittlerweile gefangen zu haben.
Den jugendlichen Leichtsinn hatte Camavinga zuletzt im Griff. Das hat er gezeigt, denn die letzte Gelbe Karte gab’s Anfang Januar beim 3:1 in der Copa del Rey gegen CD Alcoyano. Seither ging der dreimalige französische Nationalspieler kontrollierter und fairer zu Werke – und genau dies bedürfte es auch gegen PSG. Eine gewisse Galligkeit ist unabdingbar, sofern es nicht in unnötigem Risiko für das Kollektiv mündet. Ob nun Kroos, Modrić und Camavinga oder Kroos, Modrić und Valverde oder doch Camavinga, Modrić und Valverde starten – das wird sich spätestens bis Mittwochabend zeigen. Die Marschroute ist jedenfalls klar und lautet: Remontada (Aufholjagd)!
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