Spielbericht

Auf Gegentor gewartet: Real Madrid in Liverpool erneut Verlierer

0:2 in der vergangenen Saison - und jetzt 0:1: Real Madrid kann gegen FC Liverpool in der Champions League auswärts erneut nicht punkten. Die Königlichen präsentieren sich offensiv viel zu harmlos, warten förmlich auf das Gegentor, das nach rund einer Stunde fällt. Thibaut Courtois pariert zuvor mehrfach stark, ist irgendwann aber auch machtlos.

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Liverpool FC v Real Madrid C.F. - UEFA Champions League 2025/26 League Phase MD4
Real Madrid reist ohne Punkte aus Liverpool ab – Foto: Carl Recine/Getty Images

Real Madrid rutscht in der Tabelle wohl ab

LIVERPOOL. Thibaut Courtois pariert am laufenden Band. Gegner: der FC Liverpool. Das kommt einem bekannt vor. Richtig, aus dem Finale der Königsklasse im Jahr 2022. Doch anders als damals vor den Toren von Paris (1:0) hat Real Madrid gegen die „Reds“ diesmal am Ende keinen Triumph gefeiert, sondern eine Niederlage hinnehmen müssen: 0:1 am vierten Spieltag der Champions-League-Ligaphase – und aus spielerischer Sicht ein Rückschritt.

Das Gegentor und somit auch die Niederlage hatte sich im Laufe der Begegnung abgezeichnet, nach rund einer Stunde gerieten zu passive Königliche in Rückstand. Mit einem Unentschieden wären sie gut bedient gewesen, angesichts der zuvor drei Siege aus den drei Vorrunden-Partien hätten sie damit auch gut leben können. Nun jedoch dürften sie in der 36 Vereine großen Tabelle noch abrutschen, nach den Dienstagsspielen ist es weiterhin erst einmal Platz fünf.

Am Ende der Ligaphase kommen die Mannschaften der Ränge eins bis acht direkt ins Achtelfinale. Wer die Plätze neun bis 24 belegt, nimmt an den Playoffs teil. Die Madrilenen nehmen es in der Ligaphase nun noch mit Olympiakos Piräus (26. November, 21 Uhr), Manchester City (10. Dezember, 21 Uhr), der AS Monaco (20. Januar, 21 Uhr) und Benfica (28. Januar, 21 Uhr) auf.

Offensiv zu harmlos – Referee gibt keinen Elfer

An der Anfield Road, wo die Merengues im letzten Jahr schon 0:2 verloren hatten, lieferten sich die Mannschaften von Beginn an einen intensiven Schlagabtausch, bei dem wirklich nennenswerte Möglichkeiten aber lange auf sich warten mussten. Erst nach einer knappen halben Stunde gab es diese zu verzeichnen, dabei wurden die „Reds“ wesentlich gefährlicher als die in Halbzeit eins insgesamt zu harmlosen Blancos, deren Wert an erwarteten Toren zu dem Zeitpunkt nach zwei Torschüssen lediglich bei 0,21 lag. Eine ernsthafte Doppelchance gab es erst in der 45. Minute durch Jude Bellingham aus spitzem linken Winkel und Arda Güler aus der zweiten Reihe.

Reals insofern bester Akteur: Courtois. Der Belgier parierte zweimal gegen Dominik Szoboszlai sensationell, verhinderte jeweils einen Rückstand (27./43.). Per Elfmeter hätte Liverpool diesen markieren können, allerdings entschied sich Schiedsrichter István Kovács noch einmal um. Zunächst hatte er ein unbeabsichtigtes Handspiel von Aurélien Tchouaméni als Freistoß geahndet (30.), jedoch fand dieses innerhalb des Strafraums statt. Nach einem Hinweis des Videoassistenten begutachtete der Rumäne die Szene schließlich selbst. Ergebnis: Weil er erkannte, dass sich der Real-Profi bei der Schussabgabe wegdrehte und somit während des Handspiels gar nicht hinsah, zeigte er nicht auf den Punkt (33.).

Liverpool FC v Real Madrid C.F. - UEFA Champions League 2025/26 League Phase MD4
István Kovács sah in dem Handspiel keinen Elfmeter – Foto: Michael Regan/Getty Images

Frage der Zeit: Irgendwann trifft Liverpool

Das Geschehen nach dem Wiederanpfiff: Die Königlichen bekamen ihren offensiven Motor nach wie vor nicht auf Betriebstemperatur, setzten bloß immer mal wieder Nadelstiche, die schnell verpufften. Stattdessen beschäftigten die britischen Gastgeber Courtois weiterhin – erstaunlicher Reflex gegen Virgil van Dijk (47.), starke Parade gegen Hugo Ekitiké (48.).

Der Zwei-Meter-Hüne hielt den 15-fachen Titelträger ein ums andere Mal im Spiel, doch seine Rettungstaten waren endlich. 61. Minute: Freistoß von Szoboszlai aus dem rechten Halbfeld, Kopfball von Alexis Mac Allister zentral aus fünf Metern – die Führung, die zugleich den Endstand bedeutete. Es ist nach dem 2:5 bei Atlético die zweite Niederlage der Saison, bei Rayo Vallecano soll am Sonntag (16:15 Uhr) der Erfolg zurückkehren.

Xabi Alonso Real Madrid
Alonso verlor vergangene Saison schon mit Leverkusen in Liverpool (0:4) – Foto: Michael Regan/Getty Images

Real Madrid: Die Aufstellung gegen Liverpool

An seiner einstigen Wirkungsstätte sorgte Alonso mit der Aufstellung für keine Überraschung, setzte auf die Elf, die auch gegen den FC Barcelona begonnen hatte. Taktisch war es diesmal im eigenen Ballbesitz in der Regel ein 4-2-3-1 mit Arda Güler auf der Doppelsechs und Eduardo Camavinga auf der rechten Seite – ungewöhnlich! Aber: Nach dem Seitenwechsel tauschten der Türke und der Franzose die Positionen. Ohne Ball war Real oft im 4-4-2 mit einer flachen Mittelfeldkette gestaffelt.

  • So spielte Real Madrid: Courtois – Valverde (90. Brahim), Militão, Huijsen, Carreras – Tchouaméni, Güler (82. Alexander-Arnold) – Camavinga (69. Rodrygo), Bellingham, Vinícius – Mbappé.
Real Madrid Startelf
Mit dieser Elf gingen die Blancos es an – Foto: Carl Recine/Getty Images

FC Liverpool – Real Madrid: Wichtigste Daten

  • Tore: 1:0
  • xG: 2,58:0,45
  • Schüsse gesamt: 17:8
  • Torschüsse: 9:2
  • Schüsse neben das Tor: 3:4
  • Geblockte Schüsse: 5:2
  • Ballbesitz in Prozent: 39:61
  • Fouls: 16:11
  • Gelbe Karten: 1:4
  • Rote Karten: 0:0

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Das war erbärmlich heute.
Von allen.
Mit Ausnahme von TiBo.
Aber die anderen unter aller Sau.
Allen voran Xabi...
 
Unter aller Sau von allen ausser Carreras & TBO! Wie statisch, faul, 0 Pressing, 0 Ideen, rechte Seite tot einfach von A bis Z erbärmlich gegen so ein eigentlich schwaches Liverpool mit seinen Neanterthalern auf der Tribüne. TBO eine 1* Carreras 2.0 alle anderen 6
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, aber ich muss mal wieder den Vini Hater machen: Das der nun wieder für seinen Aufstand belohnt und nicht ausgewechselt wird, verstehe ich einfach nicht. Er war wieder unfassbar ineffizient und verliert gefühlt einen Ball nach dem anderen. Für gewöhnlich hat er dann ab und an mal diesen einen Geistesblitz, der mit seiner Spielart toll aussieht und vermeintlich seine Aufstellung rechtfertigt. Die sieht man aber immer weniger, wenn das überhaupt noch geht.

Allgemein muss ich sagen, haben wir in meinen Augen leider ein offensives Personalproblem. Vini s.o., Rodrygo scheinbar kein Vertrauen mehr in sich selbst, Masta noch zu früh, Brahim diese Saison auch ohne Zug nach vorne, Endrick und Garcia nicht gut genug.
Außer Mbappé und Bellingham bringt da vorne derzeit niemand etwas. Das wird gegen starke Teams und für große Titel nicht reichen. Ach wie gut unserem Spiel ein Knipser wie Kane, Lewa oder Haaland doch tun würde…
 
Sorry, aber ich muss mal wieder den Vini Hater machen: Das der nun wieder für seinen Aufstand belohnt und nicht ausgewechselt wird, verstehe ich einfach nicht. Er war wieder unfassbar ineffizient und verliert gefühlt einen Ball nach dem anderen. Für gewöhnlich hat er dann ab und an mal diesen einen Geistesblitz, der mit seiner Spielart toll aussieht und vermeintlich seine Aufstellung rechtfertigt. Die sieht man aber immer weniger, wenn das überhaupt noch geht.

Allgemein muss ich sagen, haben wir in meinen Augen leider ein offensives Personalproblem. Vini s.o., Rodrygo scheinbar kein Vertrauen mehr in sich selbst, Masta noch zu früh, Brahim diese Saison auch ohne Zug nach vorne, Endrick und Garcia nicht gut genug.
Außer Mbappé und Bellingham bringt da vorne derzeit niemand etwas. Das wird gegen starke Teams und für große Titel nicht reichen. Ach wie gut unserem Spiel ein Knipser wie Kane, Lewa oder Haaland doch tun würde…
Es liegt nicht an einzelnen Spielern sondern an fast alle diese faulen Säcke das kaum einer pressing macht. Und man merkt da steckt noch viel zu viel Carlo in den Köpfen der Spieler, Ball zu Mbappe oder Vini und dann stinkfaul einfach anhalten und hoffen das einer dieser zwei durch eine Einzelaktion ein scheiss Tor macht. Ich mag Xabi, und es war klar das es eine lange Zeit dauern wird bis die Mannschaft rennt und seine Ideen u?setzt, aber jetzt muss Xabi den Jungs endlich mal Beine machen!
 
Tja die die es mehr wollten, haben es bekommen. Schon wie gegen Atletico...
Davon spreche ich, diese lustlosigkeit. Nicht einer hat heute für den sieg gekämpft. Leicht locker auf dem platz rumgetrunnt, wenn mann den ball hat verzögert man das speil, gibt den ball weiter und bleibt dann stehen...
Nein meine Herren, solange ihr nicht bereit seid euch die Seele aus dem Leib zu rennen wird dach nichts. Heute wieder kaum pressing, man läuft einbisschen neben dem gegner her... schwach, fast schon erbärmlich heute.
 

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