Reportage

Ferland Mendy: Der beste Transfer in Zidanes Trainer-Ära?

Ferland Mendy kam im Sommer 2019 zu Real Madrid, verdrängte Marcelo in seiner ersten Saison auf die Bank und ist mittlerweile unangefochtener Stammspieler. Neben seiner Verlässlichkeit in der Defensive, weiß der Franzose nun sogar auch Offensivgefahr auszustrahlen. Er ist eben nicht nur talentiert, sondern bringt auch alles mit, um bei den Königlichen erfolgreich bestehen zu können. Ist er am Ende nicht nur der beste Neuzugang des Sommers 2019, sondern auch in der gesamten Trainer-Ära Zinédine Zidanes?

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Ferland Mendy
Bringt alles mit, um bei Real zu überzeugen: Ferland Mendy – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Mendy erzielte sein erstes Champions-League-Tor

MADRID. Als Real Madrid am Mittwochabend im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals bei Atalanta Bergamo antrat, war Linksverteidiger Ferland Mendy (REAL TOTAL-Note: 2) erneut einer der besten Blancos auf dem Rasen. Der Franzose hatte seine Abwehrseite im Prinzip über 90 Minuten voll im Griff, erzielte in der 86. Spielminute mit einem sehenswerten Treffer und seinem schwachen rechten Fuß das Siegtor für die Königlichen.

„Ich bin unheimlich zufrieden. Ich wusste nicht mal, wie ich es feiern soll. Das ist mein erstes Tor in der Champions League, sagte er glücklich im Anschluss an seinen Debüt-Treffer in der Königsklasse gegenüber RMC Sport. „Ich fühle mich sehr wohl in Madrid“, so der 25-Jährige, „und verstehe mich mit allen wunderbar. Alle waren sehr zufrieden mit meinem Tor.“

Franzose stellt Marcelo in den Schatten

Dass er neben seiner Stärke in der Defensive nun auch als Torschütze glänzen kann, ist etwas Neues für ihn. In bislang 60 Pflichtspielen für den spanischen Rekordmeister erzielte der sechsfache französische Nationalspieler drei Tore, zwei davon allein im Februar 2021. Mendy lässt Marcelo, den er bereits in der letzten Spielzeit auf die Ersatzbank verdrängte, mehr und mehr in die Vergessenheit geraten, auch wenn den Brasilianer offensiv wohl niemand ersetzen können wird.

Im Transfersommer 2019 für 48 Millionen Euro Euro von Olympique Lyon nach Madrid gewechselt, zählte er neben Éder Militão, Eden Hazard, Rodrygo Goes und Luka Jović zu jenen Stars, die sich die Madrilenen insgesamt über 300 Millionen Euro kosten ließen. So richtig zu überzeugen gewusst und der Ablöse gerecht geworden, das ist bislang nur Mendy. Und so ist es wohl auch nicht zu hochgegriffen, ihn gar als den besten Transfer der Trainer-Ära Zinédine Zidane zu titulieren. Wer außer den Genannten sollte ihm in diesem puncto ansonsten das Wasser reichen? Álvaro Morata, Theo Hernández oder Dani Ceballos jedenfalls nicht, und wohl auch nicht Marco Asensio.

Mendy dabei, sich einen eigenen Namen zu machen

Dabei gibt sich der Franzose stets bescheiden. Er will schließlich nur er selbst sein und seine Leistung abrufen, was ihm bravourös gelingt. Auch zuletzt im ungewohnten 3-4-3 zeigte er, dass er es nicht nur links oder rechts, sondern sogar innen kann und ohnehin schätzen Fans seine unaufgeregte Einstellung, mit der er nie negativ, sondern nur durch Einsatz auffällt.

Kürzlich im Interview der spanischen Sportzeitung MARCA mit seiner Bescheidenheit konfrontiert, ob er sich beim weißen Ballett einen ähnlichen Status erarbeiten könne wie seine Vorgänger Roberto Carlos oder Marcelo, antwortete er zurückhaltend: „Ich weiß nicht, ob es so werden wird. Aber ich werde versuchen, so lange wie möglich bei Real Madrid zu bleiben.“

In Madrid hat man mit dem Linksverteidiger – läuft alles nach Plan – vorerst bis Sommer 2025 Freude. So lange läuft der Vertrag des Mannes noch, den laut Berater Yvan Le Mée auch „Barça, Juventus und Inter“ haben wollten. Dass er es eines Tages überhaupt zum 13-maligen Champions-League-Sieger schaffen würde, hätte er wohl selbst in seinen kühnsten Träumen nicht geglaubt – wegen einer Hüftgelenksentzündung saß er mit 14 Jahren noch im Rollstuhl, musste das Gehen sogar neu erlernen. „Mir hat das Kraft gegeben, niemals das Handtuch zu werfen, mich niemals aufzugeben, immer zurückkehren zu wollen und eine sehr große Entschiedenheit zu haben“, denkt er heutzutage darüber.

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Für Real Madrid bringt er alles mit

Mendy ist nicht nur ein Kämpfertyp, er zählt auch zu den Charakteren, die das Zeug mitbringen, um bei Real Madrid erfolgreich bestehen zu können. Hier brauchst du Qualität, dass du körperlich da bist, dass der Kopf in vielen Situationen mitmacht, auch wenn es mal nicht so funktioniert. Da braucht man mehr als nur sportliche Qualität“, urteilte erst Toni Kroos, der selbst schon knapp sieben Jahre beim spanischen Rekordmeister spielt und es wissen muss.

Der Franzose weist seinerseits diese Qualität auf, auch wenn er selbst meinte: „Ich wusste, dass man hier immer gewinnen muss, aber die Kritik – auch wenn ich manchmal nicht weiß, was gesagt wird… immer, wenn es eine Niederlage gibt, nimmt es eine besondere Größe an. Wenn man verliert, wird übertrieben, das hat mich geschockt.“ Mendy und Real Madrid, das passt halt einfach – ein derartiges Urteil dürfte trotz der erst anderthalb jährigen Zusammenarbeit nicht allzu gewagt klingen. Und so kann mittlerweile auch mit gutem Gewissen behauptet werden, dass es darauf hinausläuft, dass diese Beziehung noch lange halten wird. Dafür spielt der Königstransfer von 2019 einfach zu konstant und zu gut, um sonderlich große Zweifel aufkommen zu lassen.

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Kommentare
Marcelo prime war 3 mal besser als Mendy
 
Marcelo prime war 3 mal besser als Mendy
Offensiv war Marcelo eine Wucht, aber defensiv immer schwach. Im Gesamtpaket liegen sie mMn nicht so weit auseinander, wie Du behauptest. Im Übrigen bringt uns künftig der Prime-Marcelo, den es nie mehr geben wird, gar nichts. Wir müssen zusehen, dass wir unsere Spieler einbinden und sukzessive besser machen.
 
Er wird immer stärker und stärker und übernimmt zunehmend Verantwortung und Führung gestern war er überall und er tauchte letzter Zeit öfter vor dem gegnerischen Tor
Er hat eine starke Wille Respekt
 
Da muss man doch garnicht diskutieren, Mendy ist mit weiiiiitem Abstand der beste Transfer der Zidane Ära.

Liegt nicht nur daran das die anderen zu 90% gefloppt sind sondern eben das Mendy ein toller Spieler in allen belangen ist, nicht nur aus spielerischer Sicht sondern auch was dieEinstellung betrifft.

Ja geflopt klingt hart, sagen wir sie haben bisher unter ZZ nicht wirklich funktioniert.
 
Er wird immer stärker und stärker und übernimmt zunehmend Verantwortung und Führung gestern war er überall und er tauchte letzter Zeit öfter vor dem gegnerischen Tor
Er hat eine starke Wille Respekt

:D Aber bitte keine Seitenwechsel mehr mit rechts am eigenen Strafraum, jedesmal bleibt mein Herz stehen. Mit rechts auf das Tor schießen sehr gerne...
 
Marcelo prime war 3 mal besser als Mendy

Dämlicher Äpfel Birne Vergleich mMn nach. Defensiv war Prime Marcelo sicher nicht 3 mal besser, eher 3 mal schlechter. Offensiv wird er immer in einer eigenen Liga sein, einverstanden, das ist allerdings nicht die Hauptaufgabe eines AV und auch nicht unbedingt das, was wir aktuell brauchen. Prime Marcelo ist zudem seit bald 3 Saisons Geschichte, Mendy ist zurecht Stammspieler.

Insgesamt ist Mendy definitiv eine Wucht und eine positive Überraschung. Man konnte seinen Transfer anhand wegen Regui in Frage stellen, aber nun ist er hier und rechtfertigt über weite Strecken das Vertrauen. Letzte Saison war er ein entscheidender Fakor, dass die Defensive so stabil war und wir am Ende die Liga gewinnen konnten. Anfangs diese Saison hatte er einige Durchhänger, hat sich aber mittlerweile wieder gefangen und ist einer der wenigen, auf die man sich zur Zeit verlassen kann. Er wird auch offensiv immer besser, traut sich mehr und sucht Offensive Laufwege oder Anspielstationen. Er ist kein Marcelo, aber wenn er so weitermacht sicher nicht die schlechteste Option. Der Schuss zum Tor war auch nicht von schlechten Eltern, gut platziert und angeschnitten, mit dem schwachen Fuss in einem CL-K.O. Spiel in der 86 MIn, nicht schlecht, das war definitiv mehr als ein verkappter Sonntagsschuss.

Man sollte mMn auch von diesem dämlichen "Xy wird nie Yx sein" weggkommen. Nein, Mendy wird nie ein Marcelo sein, muss er aber wie gesagt auch nicht, er hat andere Anlagen und wird seinen Weg gehen. Vor 10 Jahren hies es bei Marcelo auch, er werde nie ein Roberto Carlos sein, er ist seinen Weg gegangen und hat viel erreicht. T-Bo wird wahrscheinlich auch nie Prime Iker erreichen, Ode Prime Moric, oder Mbappe Prime CR, sollte man sie deswegen nicht holen und 20 Jahre mit Durchschnittsspielern warten, bis vielleicht wieder so ein Jahrhunderttalent auftaucht? 2009 meinten viele auch, CR werde nie Raul oder Ronaldo R9 erreichen, oder Modric ein Zidane/Figo/Beckham Level, den Rest der Geschichte kennen wir, Jeder Spieler wird seinen Weg gehen, und der kann durchaus erfolgreich sein, ohne ein XY werden zu müssen.
 
Preis/- Leistungsverhältnis bei Mendy sind absolut TOP da kann man nichts sagen einfach ein toller Transfer!

Mir tut halt einfach Hazard und Jovic weh von den Summen die 2 grenzen knapp an der 200 Mio. Marke herum und du hast nichts bekommen dafür aber ja das mit Hazard konnte keiner wissen naja jetzt ist es schon egal man muss damit leben und nach vorne schauen und das beste daraus machen!
 
Preis/- Leistungsverhältnis bei Mendy sind absolut TOP da kann man nichts sagen einfach ein toller Transfer!

Mir tut halt einfach Hazard und Jovic weh von den Summen die 2 grenzen knapp an der 200 Mio. Marke herum und du hast nichts bekommen dafür aber ja das mit Hazard konnte keiner wissen naja jetzt ist es schon egal man muss damit leben und nach vorne schauen und das beste daraus machen!

Zu Mendy absolute Zustimmung. Zudem ist er auch noch jung. Kann das Niveau von Marcelo also noch erreichen - theoretisch.

Bei Jovic war abzusehen, dass dieser Zeit und vor allem Spiele braucht, um sich den Niveau anzupassen und zu akklimatisieren.
Hazard war absolut nicht vorherzusehen. Allerdings ist er noch einige Jahre da, in der er uns hoffentlich signifikant weiterhelfen kann.
 

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