
Camavinga: Zwei Einsätze, zwei Scorerpunkte
MADRID. Sie wollten einen Franzosen aus der Ligue 1, der Tore macht, der Tore vorbereitet. Auch wenn diese Beschreibung zweifellos auch auf ihn zutrifft: Kylian Mbappé ist es nicht geworden, der am letzten Tag des Transfermarkts bei Real Madrid anheuerte. In dem Fall gemeint: Eduardo Camavinga. Eine Verpflichtung, die in der spanischen Hauptstadt ebenso schon für Begeisterung sorgt – binnen kürzester Zeit.
Am vergangenen Sonntag hatte der 18-Jährige sein Debüt im Trikot des weißen Balletts gefeiert und den Spielstand gegen Celta Vigo gerade mal sechs Minuten nach seiner Einwechslung mit einem Treffer in die Höhe getrieben. Und nun, nur drei Tage später, hatte Camavinga einen noch entscheidenderen Anteil am Erfolg der Mannschaft. Das Mittelfeld-Juwel sorgte bei dem 1:0 zum Champions-League-Auftakt bei Inter Mailand zwar nicht für das goldene Tor, bereitete es jedoch mustergültig vor.
„Bank aus Gold! Der Sieg kam aus der Zukunft“
Die 89. Minute im San Siro: Camavinga, neun Minuten zuvor für Routinier Luka Modrić in die Begegnung gekommen, bekommt auf der linken Seite das runde Leder von Vinícius Júnior, lässt das runde Leder leicht auf Federico Valverde tropfen, bewegt sich just in diesem Moment schon mit schnellen Schritten Richtung Strafraum. Valverde spielt einen fabelhaften Ball zurück auf Camavinga, der diesen wiederum direkt in optimaler Höhe dem ebenfalls eingewechselten Rodrygo serviert – Tor.
„Bank aus Gold“, schwärmt die Sportzeitung AS in der Nachbetrachtung und schreibt weiter: „Der Sieg kam aus der Zukunft.“ Camavinga selbst sei dieser Spielzug übrigens schon durchaus vertraut gewesen, wie er gegenüber beIN SPORTS berichtete. „Ich habe ihn in Rennes gelernt und angewandt, mit Mathieu Le Scornet (Co-Trainer; d. Red.). Er sagte mir, dass ich den Ball passe, dann in den Strafraum eindringe und einen Tiefenlauf mache. Valverde spielte mich an und konnte den Ball zum Glück zu Rodrygo weitergeben, damit er das Tor macht“, rekapitulierte der Neuzugang den Moment, der ihm zusätzliches Selbstvertrauen verleihen wird und seine Beliebtheit im Madridismo nochmals gesteigert hat.
¡Buenas noches!
Esta es nuestra #PortadAS de hoy, 16 de septiembre
Banquillo de oro pic.twitter.com/VERtJy9a3b
— Diario AS (@diarioas) September 15, 2021
Camavinga ist „glücklich“ und will mehr
Camavinga will aber mehr. „Ich arbeite jeden Tag und bin glücklich, eine Vorlage gegeben und ein Tor erzielt zu haben. Aber das ist erst der Anfang, am Sonntag haben wir schon das nächste Spiel“, so der Youngster, der in den knapp zehn Minuten vor seinem fundamentalen Assist übrigens recht unauffällig geblieben war. 13 Mal war Camavinga unter dem Strich in Mailand am Ball, dabei spielte er zehn Pässe, von denen neun auch bei seinen Mitspielern ankamen. Ein geplantes Zuspiel in den Lauf von Karim Benzema misslang ihm.
Von Carlo Ancelotti gab es nach der Partie lobende Worte. „Er hat das Zeug, für Real Madrid zu spielen – trotz seines Alters. Deshalb haben wir ihn auch verpflichtet. Wir müssen aber geduldig mit ihm sein. Er hat noch zu lernen, muss vor allem sein Defensivspiel verbessern. Aber daran arbeiten wir. Er ist ein großes Talent“, meinte der Trainer.
Ob er Camavinga am Sonntag gegen den FC Valencia (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) jetzt auch erstmals von Anfang an ins Rennen schicken wird? „Carletto“ hatte schon zum Inter-Spiel damit geliebäugelt, dem 36-jährigen Modrić eine Pause zu verschaffen. Eine weitere Frage, die sich stellt: Liefert Camavinga Vorlagen dieser Art bald auch diesem einen anderen Franzosen aus der Ligue 1?
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