
Real Madrid gegen BVB klarer Favorit
LONDON. Sie sind jetzt da. Dort, wo sie ihre ruhmreiche Erfolgsgeschichte am Samstag um ein Kapitel erweitern wollen (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV). Die Stars von Real Madrid weilen seit Donnerstagabend in London und möchten die englische Hauptstadt am Sonntagmorgen nicht mit leeren Händen wieder verlassen. Sondern mit der Champions-League-Trophäe. Für die Königlichen wäre es der 15. Europapokal ihrer Vereinshistorie.
Und alles andere als dieser Triumph wäre auch eine große Überraschung, immerhin ist das weiße Ballett in keines der fünf Königsklassen-Endspiele der vergangenen Dekade als derart klarer Favorit gegangen. Hatte Real es in jenem Jahrzehnt je zweimal mit Stadtrivale Atlético (2014, 2016) und dem FC Liverpool (2018, 2022) sowie zwischenzeitlich mit Juventus (2017) zu tun, ist der Herausforderer diesmal Borussia Dortmund. Der Tabellenfünfte der abgelaufenen Bundesliga-Saison, der nach dem Titelgewinn in 1997 und der Niederlage in 2013 zum erst dritten Mal im Champions-League-Finale steht.
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— Real Madrid C.F. (@realmadrid) May 30, 2024
Es besteht keinerlei Zweifel: Die überwiegende Mehrheit der Fußballwelt rechnet damit, dass die Blancos dieses Duell im Wembley-Stadion letzten Endes für sich entscheiden. Eine Ausgangslage, mit der die Westfalen wiederum leben können. Sie sind sich bewusst, nichts zu verlieren zu haben, wittern auf diese Weise ihre Chance.
„Aufpassen, denn es scheint für alle klar, dass wir gewinnen“
Real wiederum bemüht sich unlängst darum, dass sich kein zu großes Gefühl der Sicherheit einschleicht. Kein Gefühl, dass es so etwas wie ein Selbstläufer wird. Die Merengues schärfen ihre Sinne, passenderweise dienen ihnen die jüngsten Ausgänge der Endspiele in der Europa League (Bayer Leverkusen unterlag Atalanta mit 0:3) und im FA-Cup (Manchester United bezwang Manchester City in Wembley 2:1) als warnende Beispiele.
„Man muss sehr aufpassen, denn es scheint, dass es für alle klar ist, dass wir leicht gewinnen werden. Aber so ist es nicht. Das Spiel von Leverkusen gegen Atalanta ist ein Beispiel. Alle dachten, dass Leverkusen einfach gewinnen wird. Und sieh an, was passiert ist. Daher muss man sehr vorsichtig sein“, gab Vizekapitän Luka Modrić gegenüber dem Radiosender COPE unmissverständlich zu verstehen.
Real Madrid weiß, „wie die Deutschen sind“
„Es ist das Finale, Borussia Dortmund hat eine sehr gute Mannschaft, sehr schnelle, gute Spieler. Wir wissen alle, wie die Deutschen sind, sie kämpfen bis zum Ende. Deswegen muss man aufpassen. Aber wir haben die Woche Zeit, um uns im Training gut vorzubereiten und dann müssen wir das beste Saisonspiel machen, denn nur so können wir einen weiteren Titel holen“, so der 38 Jahre alte Kroate mit ernster Ausdrucksweise.
Modrić erlebt bereits sein sechstes Champions-League-Finale, während es für Toni Kroos sogar das siebte ist. Zwei davon zählen zu seiner Zeit beim FC Bayern München. Der 34-Jährige, der am Samstag zum letzten Mal für die Madrilenen aufläuft, im ZDF: „Schwer wird es auf jeden Fall, weil ein Finale an sich immer schwer zu spielen ist, in einem Spiel immer alles passieren kann. Das haben die Finals, die schon gespielt wurden, gezeigt. Ob es das Euro-League-Finale ist, wo man Leverkusen als klaren Favoriten gesehen hat. Ob es ein FA-Cup-Finale war, wo man City als klaren Favoriten sieht.“
„In guter Form sehr schwierig, uns zu schlagen“
Dass dem BVB etwas ähnlich Unerwartbares gelingt, will Real tunlichst vermeiden. Kapitän Nacho Fernández nimmt die Favoritenrolle derweil an, spricht ohne Umschweife: „Es ist eben die Realität. Real Madrid ist der Klub, der die meisten Europapokale hat. Die letzten Champions-League-Endspiele haben wir alle gewonnen. Daher ist es logisch, dass die Leute dich als Favoriten betrachten. Daran denken wir aber nicht. Wir denken daran, so zu spielen wie in der gesamten Saison, vor allem in den Champions-League-Spielen haben wir uns auf einem sehr hohen Niveau befunden. Das ist das Einzige, was uns interessiert.“
Denn, so der Verteidiger bei Radiosender ONDA CERO, „wenn wir in einer guten Form sind, ist es sehr schwierig, uns zu schlagen“. In bisher 54 Saisonspielen ist das bloß zweimal passiert – beide Male gegen Atlético (1:3, 2:4 n. V.). Doch aufgepasst: Der BVB hat die „Rojiblancos“ im internationalen Geschäft in die Knie gezwungen (1:2, 4:2). Kein Wunder, dass Real diesen anstehenden Kampf etwas anders erwartet als die breite Öffentlichkeit.
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