
„Dann hat Isco für niemanden mehr existiert“
ISCO über…
…seine insgesamt neun Jahre bei Real Madrid, obwohl er selten gesetzt war: „Du bist bei Real Madrid, an der Spitze dessen, was ein Spieler anstreben kann. Du bist beim größten Klub der Geschichte. Und da ist das ‚Problem‘, denn Madrid zum richtigen Zeitpunkt zu verlassen, ist das Schwierigste der Welt. Das ist schon sehr vielen Spielern so ergangen.“
…seinen Absturz bei Real, der im Herbst 2018 unter Santiago Solari begann: „Ab dann hat Isco für niemanden mehr existiert. Niemand gab mir eine Erklärung, warum ich plötzlich keine Einsatzminuten mehr bekam. Als ich Solari direkt fragte, sagte er mir, dass nichts passiert sei, der Trainer aber eben entscheiden würde. Ich erinnere mich daran, dass ich gegen Melilla gespielt habe und er mich dann, ohne ein Wort zu sagen, für einige Spiele – wie gegen Rom – auf die Tribüne schickte. Nicht einmal auf die Bank. Er ließ mich mitreisen, um mich dann auf die Tribüne zu setzen. Ich habe vom Klub keine Rückendeckung gespürt, von niemandem. Und jetzt, mit Blick aus einer anderen Perspektive, sehe ich, dass ich hätte gehen müssen. Aber Real Madrid zu verlassen, ist eben sehr schwierig.“
…stets abgelehnte Wechsel-Möglichkeiten: „In anderen Spielzeiten rief mich der Klub an, um mir von all den Angeboten zu erzählen, die für mich vorliegen – oder dass sie Spieler auf meiner Position verpflichten würden und es für mich schwierig werden würde, zum Einsatz zu kommen. Aber ich habe immer geantwortet, dass ich viel dafür leisten musste, um dorthin zu kommen, wo ich war und es mir egal wäre, dass ich mit jedem in den Konkurrenzkampf gehe, wenn es nötig ist. Aber dieses Mal war es anders. Ich hätte gehen müssen.“

Isco: „Weiß nicht, ob Solari über mich gelacht hat“
…zwischenzeitlich verlorene Lust am Fußball: „Man merkt bei mir sehr, wann ich es genieße und wann nicht. Als Julen (Lopetegui) ging, kam Solari und ich bekam keine Chancen, wurde lustlos. ‚Mist‘, dachte ich: ‚Ich habe sehr gute Jahre hinter mir und jetzt stehe ich so da. Was muss ich noch machen, damit man mich im Klub als wichtig ansieht?‘“
…seine Ausbootung während Solaris viereinhalbmonatiger Amtszeit und den Grund dafür: „Um ehrlich zu sein: Ich weiß es immer noch nicht. Nachdem ich auf der Tribüne saß, habe ich von ihm einen Anruf bekommen, in dem er mir sagte, dass ich gut trainiere und er anfangen würde, mir zu vertrauen. Im nächsten Spiel ließ er mich erneut auf der Tribüne. Von daher weiß ich nicht, ob er über mich gelacht hat. Es ist klar, dass ich einen Fehler gemacht habe und hätte gehen müssen. Aber dann kam Zidane und ich habe wieder gute Leistungen gezeigt.“
„Habe nicht so gearbeitet, wie ich es hätte tun müssen“
…die Saison 2018/19, zu deren Ende Zinédine Zidane dann wieder Trainer wurde: „Es war ein hartes Jahr. Ich war völlig demoralisiert. Nach der Weltmeisterschaft konnten mein Kopf und mein Körper auch nicht mehr. Zu Beginn der nächsten Saison hatte ich nicht gespielt, aber es hat in meinem Kopf Klick gemacht, woraufhin ich in wichtigen Spielen zum Einsatz gekommen bin: PSG in der Champions League, Barça im Camp Nou, Supercopa in Saudi-Arabien, gegen City in der Champions League habe ich getroffen… Ich war wieder zurück. Aber dann kam die Pandemie. Und nach der Pandemie habe ich nicht mehr gespielt. Und im Jahr darauf war ich nicht gut, meine guten Momente bei Real Madrid waren vorbei. Unter ‚Carletto‘ habe ich zwei oder drei Spiele gemacht und das war es. Aber er war ehrlich zu mir und das habe ich akzeptiert.“
…die Corona-Pandemie, die ihn nach einer vorherigen Phase des Aufwinds wieder abstürzen ließ: „Während der Pandemie, als unklar war, wann es weitergeht und für alle Ungewissheit herrschte, habe ich mich zurückgelehnt. Ich habe Zuhause nicht so gearbeitet, wie ich es hätte tun müssen. Und wenn du dich im Fußball gehen lässt, merkt man das. Ich habe das teuer bezahlt. Aber ich sage auch, dass ich danach wieder hart gearbeitet habe. Im Fußball hängt es aber auch von Trainern ab, von Mitspielern, die besser sind als du. Du musst das annehmen.“
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FC Barcelona wollte Isco: „Bartomeu rief mich an“
…seine Vertragsverlängerung bei Real in der Saison 2017/18 nach Avancen des FC Barcelona: „Sie verlängerten meinen Vertrag in der Saison der Weltmeisterschaft, weil er nur noch ein Jahr lang lief und ich es mir verdient hatte. Und weil mir viele Angebote vorlagen. Es herrschte die Angst, dass ich zu einem Rivalen gehe. Ich spreche von Barça. (Josep) Bartomeu rief mich an und bei dem, was er zur damaligen Zeit zahlte… Aber mir ging es bei Real Madrid sehr gut – mit meinen Mitspielern, die Atmosphäre in der Kabine war unglaublich. Es war der Klub meiner Träume, bei dem ich alles gewann, wovon ich geträumt hatte. Ich hätte Madrid nicht für all das Gold der Welt verlassen. Die Stadt ist zudem wunderschön. Weil ich es bei Real Madrid so genossen habe, wusste ich, dass ich es woanders nicht so sehr genießen würde.“
…seine Zukunft bei nun schon sieben Monaten der Vereinslosigkeit: „Ich beende meine Karriere nicht, sondern werde weiterhin spielen – wo auch immer. Ich werde bald zurückkehren. Ich hatte Angebote aus Italien, der Türkei, Saudi-Arabien, Spanien, wollte aber nirgendwo hingehen, wofür ich mental nicht bereit war. Jetzt bin ich es. Ich bevorzuge es, Spanien zu verlassen. Ich habe in Valencia, Málaga, Sevilla und Madrid gespielt. Mich begeistert die Erfahrung, in einer anderen Liga zu spielen, eine andere Sprache zu lernen, persönlich fernab von Spanien zu reifen. Ich schließe nichts aus.“
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