
Ceballos und Valverde überholen Llorente
MADRID. Irgendwie hatte sich Marcos Llorente das alles ganz anders vorgestellt, als er im Sommer 2017 von seiner Leihstation bei Deportivo Alavés nach Madrid zurückkehrte. Der Canterano hatte bei den Basken eine tolle Debütsaison im spanischen Oberhaus hingelegt und sollte nun Carlos Casemiro auf der Sechserposition ordentlich Druck machen und vor allem entlasten. Doch der Plan ging nur bedingt auf: Nachdem Zinédine Zidane den Großneffen von Ehrenpräsident Paco Gento zu Saisonbeginn noch regelmäßig eingesetzt und während der ersten acht Spieltage auch zweimal in die Startelf beordert hatte, waren die Dienste des defensiven Mittelfeldspielers ab Winter fast nur noch ausschließlich in der Copa del Rey gefragt. Obwohl Llorente stets ordentliche bis gute Leistungen zeigte, wenn er auf dem Spielfeld stand, setzte „Zizou“ mit fortlaufender Dauer der Spielzeit nur noch sporadisch auf den ehemaligen U21-Nationalspieler, sodass am Ende der Saison lediglich 1.063 Spielminuten verteilt auf 20 Pflichtspieleinsätze zu Buche standen.
Eine unter dem Strich nicht wirklich befriedigende Situation für den gebürtigen Madrilenen, der sich aufgrund Zidanes Abgang und der Installierung seines früheren Förderers Julen Lopetegui im Sommer dennoch für einen Verbleib entschied. Doch an der Rolle des Blondschopfs hat sich – trotz ansprechenden Ansätzen in der Vorbereitung – auch in dieser Spielzeit nichts geändert. Genau genommen hat sich die Gesamtsituation des Canteranos sogar verschlechtert, da Daniel Ceballos und auch Rückkehrer Federico Valverde in der teaminternen Hierarchie mittlerweile vorbeigezogen sind. Mit gerade einmal 101 absolvierten Minuten weist Llorente aktuell die zweitwenigsten Minuten im Kader der Königlichen auf – nur Dauerpatient Jesús Vallejo hat weniger.
„Halbe Liga“ beobachtet Llorente
In Anbetracht der geringen Einsatzzeiten und der auch unter Neu-Trainer Santiago Solari eher mauen Perspektive zeichnet sich nun ein Abgang des 23-Jährigen im Winter ab. Probleme, einen neuen Arbeitnehmer zu finden, dürfte Llorente dabei nicht haben. Gemäß einem Bericht der MARCA befindet sich die „halbe Liga auf der Lauer“ und scheint die Entwicklungen rund um den Rechtsfuß intensiv zu verfolgen. Laut dem Sportblatt strebe man dabei ein erneutes Leihgeschäft an. Ex-Klub Deportivo Alavés wird dabei ebenso als potentieller Abnehmer gehandelt wie der FC Sevilla, wo man einen Ersatz für den langfristig verletzten Maxime Gonalons sucht.
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Auch ein Wechsel ins Ausland – im Sommer machten bereits Gerüchte über das Interesse von Eintracht Frankfurt und der AS Roma die Runde – scheint nicht ausgeschlossen. Llorente, der noch bis 2021 vertraglich an die Königlichen gebunden ist, möchte demnach vor allem eines: wieder regelmäßig spielen. REAL TOTAL bleibt dran.
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