
Wie heftig war die Auseinandersetzung am 8. April?
Lange ist in diesem Fall nichts passiert. Und viel mehr wird wohl auch nicht passieren. Denn Federico Valverde muss wohl keine zivilrechtliche Strafe befürchten.
Wie das Magazin EL ESPAÑOL am Montag exklusiv vermeldet hat, wurde die Anklage gegen Valverde archiviert. Also: aufgehoben, es kommt zu keiner Gerichtsverhandlung. Grund dafür sind wohl widersprüchliche Aussagen. Worum es geht? Um Álex Baena und den 8. April. Nach ersten Aufeinandertreffen im Januar sind Valverde und Baena an jenem Tag im Estadio Santiago Bernabéu erneut aneinandergeraten, dabei kam es nach dem Liga-Rückspiel im Parkhaus zu einer Auseinandersetzung. Nur, wie heftig diese Auseinandersetzung wirklich war, darüber herrscht Unklarheit. Valverde soll Baena ins Gesicht geschlagen haben, weil der Spanier sich über die damals angekündigte Totgeburt des Uruguayers lustig gemacht haben soll („Heul doch, weil dein Kind stirbt“, soll Baena im Januar gesagt haben). Beweisen lassen sich diese abscheulichen Worte nicht, aber auch das Geschehen im April lässt sich wohl für ein Gerichtsurteil nicht detailliert genug reproduzieren.
Widersprüchliche Aussagen von Baena
Denn Baena hatte früh angekündigt, Anzeige gegen Valverde erstattet zu haben, leistete sich danach jedoch offensichtlich widersprüchliche Aussagen – weil er sich nicht richtig erinnerte oder weil er bewusst log. So wurde am Montag bekannt, dass der Untersuchungsrichter Nummer 48 in Madrid die Klage des Villarreal-Spielers nun zu den Akten legt, da aus diesen wohl kein Beweis hervorgeht, dass die angeblichen Ereignisse – Valverdes Schlag gegen Baena – so stattgefunden haben. So soll Baena unter anderem behauptet haben, Álvaro Odriozola hätte neben Valverde gestanden, dabei ist das auf dem Parkhaus-Videomaterial, das Real Madrid den Behörden zur Verfügung stellte, nicht der Fall. Auch darüber hinaus soll Baenas Darstellung der Ereignisse nicht immer mit den Videos übereinstimmen.
Zwar trug Baena sehr wohl eine Wunde – einen blauen Fleck am Jochbein – mit sich nach Hause und vieles schien klar, dass Valverde durch diese Tat „die Ehre seiner Familie“ wiederherstellen wollte. Und trotzdem: ausreichend beweisen lässt es sich nicht, sodass die Anklage nun aufgrund Unstimmigkeiten abgewiesen und nur archiviert wurde.
Zivilrechtlich droht Valverde keine Strafe, sportlich schon
Heißt: Valverde – zuletzt doch noch zum zweiten Mal Vater geworden – droht keine Strafe als Privatperson. Möglicherweise aber noch als Fußballer, denn nach wie vor steht wohl eine Sperre von fünf Spielen im Rahmen, auch wenn die (vermeintliche) Tat mittlerweile drei Monate her ist, auch wenn das (vermeintliche) Opfer widersprüchliche Aussagen tätigt und auch wenn all die Aufregung nicht direkt vor, während oder nach den 90 Minuten passiert ist – also eigentlich außerhalb des Machtbereichs von LaLiga. So könnte das Wettbewerbskomitee nachträglich doch noch eine Strafe verhängen, auch wenn der 24-Jährige genau das versucht hatte zu umgehen, indem er erst im Parkhaus auf Baena lauerte – auch wenn der Kläger die Tatsachen etwas verbogen hat.
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