Interview

„Iker macht diese Bestrafung nur stärker“

Auch die Feiertage haben die Diskussionen um Iker Casillas alles andere als abgekühlt. Mit Bodo Illgner und Vitor Baia sprachen eine Real-Ikone und ein früherer Barça-Schlussmann über die Nicht-Berücksichtigung des Welt-und Europameisters beim Liga-Spiel gegen den FC Málaga. Letzterer arbeitete einst mit José Mourinho zusammen und weiß: „Dieser Trainer macht vor keinen Namen Halt!“

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Hütete zwischen 1996 und 2001 das Tor von Real Madrid: Bodo Illgner

„Mourinho trennt nicht zwischen Stars und dem Rest des Teams“

MADRID/PORTO. Bodo Illgner ist kein großer Fan von José Mourinho. Dass der Real-Coach dem vierfachen Welttorhüter den Ersatzkeeper Antonio Adán in einem so wichtigen Spiel vorzog, hielt der frühere Schlussmann der Blancos für „absoluten Unsinn“. Der 45 Jahre alte Deutsche kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass „San Iker“ wegen schwachen Leistungen im Training zur Denkpause auf die Bank verbannt wurde. „An ihm kann es nicht gelegen haben. Vielleicht hat der Trainer ein Problem mit Florentino Pérez und ließ Iker aus reiner Provokation draußen. Ich bin mir aber sicher, dass Iker diese Bestrafung nur stärker macht. Er hat meine vollste Unterstützung“, so Illgner gegenüber dem spanischen Radiosender CADENA COPE.

Vitor Baia glaubt hingegen sehr wohl, dass sich Mou aus sportlichen Gründen entschloss, Adán statt Casillas aufzubieten. Er arbeitete zwischen 2002 und 2004 beim FC Porto mit dem „Special One“ zusammen und weiß, wie „special“ der Übungsleiter wirklich ist. Auch Baia war zwischen den Pfosten des portugiesischen Traditionsklubs unantastbar und gesetzt – bis der Trainer ihn eines Tages ebenfalls auf der Bank schmoren ließ. „Das macht er eben ab und zu mal so“, sagte der heute 43-Jährige, der auch einmal beim FC Barcelona unter Vertrag stand, zur Zeitung RÉCORD. Weiter gab er zu Protokoll: „Im Nachhinein bin ich Mourinho sehr dankbar. Seine Stafen haben mich stärker gemacht und mir gezeigt, dass er alle gleich behandelt. Er trennt nicht zwischen Stars und dem Rest des Teams. Strafen konnten jeden treffen. In dieser Zeit wuchs ich und wurde besser. Nach diesem Vorfall trainierte ich härter als jemals zuvor.“

Dass an Baias Worten etwas Wahres dran ist, sah man auch am Beispiel Sergio Ramos zu Saisonbeginn. Der Vizekapitän und unverzichtbare Abwehrchef wurde im Champions-League-Kracher gegen Manchester City überraschend aus der Startelf gestrichen und vom 19 Jahre alten Bubi Raphaël Varane vertreten. Mourinhos damalige Begründung für diese Entscheidung: „Sergio muss besser werden.“ Ramos trainierte daraufhin härter und erkämpfte sich seinen Stammplatz zurück. Gut möglich, dass der Coach den selbigen Effekt auch bei Casillas erzielen will. Zuzutrauen ist es ihm definitiv…

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