
Nach Ancelotti-Aus: „Was habe ich gemacht?“
MÜNCHEN. James Rodríguez fühlte sich überrumpelt. Nur anderthalb Monate nachdem er dem Ruf Carlo Ancelottis nach München gefolgt war, wurde der Italiener entlassen. „Ich hatte Angebote von anderen großen Vereinen. Ich habe viel nachgedacht, aber ich dachte auch daran, dass ich im ersten Jahr bei Madrid unter Ancelotti viel gespielt habe, warum also nicht auch bei einem Verein wie Bayern?“, so James zu seiner Entscheidung, von Madrid an die Isar zu wechseln. Doch war die gemeinsame Zeit beim deutschen Rekordmeister von kurzer Dauer: „Er war nur etwas mehr als einen Monat da… und dann kommen dir Zweifel. Ich dachte: ‚Was habe ich jetzt gemacht?’“
Kein Problem, wusste ihn der neue Übungsleiter doch zu überraschen: „Dann kam (Jupp) Heynckes, ein Trainer der den Klub kennt und du denkst es wird hart, aber es war genau das Gegenteil.“ Die ersten Zweifel ließen also in München nicht lange auf sich warten, waren aber beim 26 Jahre alten Kolumbianer ebenso schnell wieder vergessen – unter Heynckes gewann James schnell an Bedeutung und erlangte endlich die Stammplatz-Position, die ihm unter Zidane stets verwehrt blieb.
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„Habe nicht viel gespielt, aber viel gelernt“
Natürlich wurde der Mittelfeldspieler auch auf seinen ehemaligen Trainer Zinédine Zidane angesprochen, unter dem er trotz zwei gewonnener Champions-League-Titel nie gänzlich glücklich schien und sich häufiger auf der Bank als in der Startelf wiederfand. Der Abgang des Franzosen nach dem dritten Champions-League-Sieg in Folge hatte den Kolumbianer „überrascht“, wie er nach dem Vorbereitungsspiel gegen Ägypten zu RMC Sport sagte: „Ich finde seine Entscheidung sehr seltsam, weil er alles mit Real Madrid gewonnen hat, aber man muss sie respektieren.“
Nachtragende Worte oder gar Seitenhiebe erwartet der Zuhörer bei James’ Interviews vergeblich, der nur gute Worte für sein Jugend-Idol übrig hat: „Zidane hat uns viel beigebracht, alles was er in der Fußballwelt erlebt hat… Wir wussten, dass wir uns in einer schlechten Phase befanden und etwas gewinnen mussten. Es wurden zwei Champions-League-Titel, etwas Einzigartiges. Zwei Jahre, in denen ich zwar nicht viel gespielt, aber viel von allen um mich rum gelernt habe.“
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