
Jović flüchtet zurück zur Eintracht
„Er ist bei uns“, sagte Zinédine Zidane am Mittwoch noch. Obwohl Luka Jović nicht wirklich „da“ war, was man irgendwie für seine anderthalb Jahre beim spanischen Rekordmeister behaupten kann. Aufgrund einer Überlastung im linken Fuß verpasste der Serbe schon das Gastspiel bei Osasuna (0:0), zur Supercopa reiste er gar nicht erst nach – weil er jetzt doch die Flucht suchte. Die Flucht aus einem Missverständnis bei einem im Nachhinein zu großen Verein, zurück an den Ort, wo er groß wurde. Eintracht Frankfurt nimmt den 23-Jährigen wieder auf und hofft erneut auf Traumtore wie von 2017 bis 2019, als Jović sich zum Wunschspieler von Zidane ballerte.
Ehhh…hallo? pic.twitter.com/Lcqn0d6u93
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) January 14, 2021
Erst Wunschspieler, dann Flop
„Zidane war derjenige, der mich bei Real Madrid haben wollte. Die Verhandlungen zwischen meinem Klub und Real Madrid waren schwierig und sind fast gescheitert, aber Zidane beharrte darauf, dass ich dieses Trikot trage“, erklärte der Mann aus Bijeljina noch vor einem Jahr, doch der Status des Wunschspielers zeigte sich in Madrid nie. Fünf seiner 32 Einsätze im weißen Trikot bestritt Jović in dieser Saison, keine Torbeteiligung gelang ihm dabei, obwohl er sogar drei Mal von Beginn an auflaufen durfte. Nach anderthalb Jahren, die sich alle Parteien anders erhofft hatten, wird jetzt vorerst die Reißleine gezogen. Und sogar Zidane gibt mittlerweile zu: „Er hatte einige Schwierigkeiten mit der Integration und mit Verletzungen.“
In der Tat: Im Haifischbecken Madrid, wo schon ganz andere Stars gescheitert sind, konnte der 60-Millionen-Mann nie wirklich überzeugen, ließ auch abseits des Platzes kein Fettnäpfchen aus und kam seinem Ruf als nicht immer 100-prozentig fokussierten, professionellen Spielers nach. In Frankfurt hat das gereicht und vielleicht kann die SGE ihn jetzt wieder aufbauen, damit er im Sommer einen neuen Anlauf beim spanischen Rekordmeister wagen kann. Denn während Jovićs Vertrag bis 2025 datiert ist, ist Zidanes Zukunft (trotz Arbeitspapiers bis 2022) alles andere als sicher.
Den Rest der Saison wird „Zizou“ jedoch nur noch mit Karim Benzema und Mariano Díaz – der seinen Trainer auch aufgrund des höheren Kampfwillens beeindruckt – im Mittelsturm verbringen können. Ohne seinen einstigen Wunschspieler.
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