Historie

Mourinho: „Real Madrid war meine beste Erfahrung“

Für José Mourinho ist die Zeit bei Real Madrid „die beste Erinnerung“ seiner Karriere. Der Portugiese erklärt zudem, weshalb genau der Gewinn der Copa del Rey im Jahr 2011 „die wichtigste Trophäe“, die er gewonnen hat, ist, und wie er zu seinem Scheitern in der Champions League steht.

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VALENCIA, BARCELONA - APRIL 20: Head Coach Jose Mourinho of Real Madrid celebrates after the Copa del Rey final match between Real Madrid and Barcelona at Estadio Mestalla on April 20, 2011 in Valencia, Spain. Real Madrid won 1-0. (Photo by Manuel Queimadelos Alonso/Getty Images)
Mourinho 2011 nach dem Pokal-Finale gegen Barça – Foto: Manuel Queimadelos Alonso/Getty Images

Mourinho über Zeit bei Real: „War einfach fantastisch“

LISSABON/MADRID. Von 2010 bis 2013 war José Mourinho bei Real Madrid im Amt. Während seiner Zeit in Madrid holte “The Special One” mit den Königlichen neben der Copa del Rey in seiner ersten Saison im Folgejahr auch die spanische Meisterschaft. Der große Traum von “La Décima”, dem zehnten Titel in der Champions League, blieb dem Portugiesen zwar verwehrt, jedoch ebnete wohl der heute 56-Jährige mit seiner Spielweise den Grundstein für die Erfolge, die nach ihm kamen.

Im Gespräch mit dem portugiesischen TV-Sender CANAL 11 sprach Mourinho nun emotional über seine Zeit in der spanischen Hauptstadt. “Real Madrid war für mich die beste Erfahrung, aufgrund dessen, was ich als Trainer und auch als Mann mitnehmen durfte. Ich habe sowohl für meine Karriere als auch für mein Leben gelernt”, offenbarte der ehemalige Coach der Blancos. “Es ist die beste Erinnerung meiner Karriere. Es war einfach fantastisch.”

Nach Copa-Sieg: „Von dort an war nichts mehr wie zuvor“

Mit Pep Guardiola und dem FC Barcelona lieferte sich der Portugiese, egal ob in LaLiga, Copa del Rey oder der Champions League, einen heißen Fight. Eine Rivalität, die insbesondere zu diesem Zeitpunkt definitiv über die Rivalität beider Vereine hinausging. Doch um es mit den Katalanen aufzunehmen, hatte Mourinho einen Plan: “Um was sie mich bei Real Madrid baten, entsprach meiner Natur”, so der 56-Jährige, denn die Königlichen spielten zu jener Zeit einen besonders aggressiven Offensivfußball – das belegen auch die Zahlen aus der Rekordsaison 2011/12 (32. Meisterschaft; 100 Punkte und 121 erzielte Tore in 38 LaLiga-Spielen).

Real Madrid Trikot

“Wir mussten verhindern, dass uns Barcelona dominiert, deshalb ist auch der Gewinn der Copa del Rey im Mestalla (Real Madrid 1:0 FC Barcelona; n.V.) die wichtigste Trophäe, die ich gewonnen habe”, erklärte Mourinho weiter. “Von dort an war nichts mehr wie zuvor. Wir haben die LaLiga und die Supercopa gewonnen, aber keiner der Titel war wie das Copa-Finale.”

Nachdem “The Special One” nach der Saison 2012/13 sein Amt niederlegte, um folglich zum FC Chelsea zurückzukehren, übernahm Carlo Ancelotti dessen Posten. Der Italiener setzte die erfolgreiche Arbeit des Portugiesen fort und gewann so gleich in seiner ersten Saison als Trainer der Königlichen nach einem dramatischen Finale in Lissabon gegen Atlético den langersehnten zehnten Titel in der Königsklasse. Dass Mourinho indes nicht die Champions League nach Madrid bringen konnte, daran hat er immer noch zu knabbern: “Leider habe ich es nicht hinbekommen, dass ich eines der drei Champions-League-Halbfinals gewonnen habe.” Die Merengues scheiterten mit Mourinho in der Champions League am FC Barcelona, dem FC Bayern und Borussia Dortmund.

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Kommentare
Mann kann von Mourinho halten was man will, aber diesen Konter-Fußball den er spielen lies, war mit das schönste an Spielphilosophie was ich je gesehen habe. Dieser Speed und diese Aggressivität waren einmalig. Und es hat viel mehr Spaß gemacht als Real Madrid Fan La Liga zu schauen. Im Vergleich zur Premier League ist es inzwischen schon langweilig geworden.
 
Ich hätte es Mou so sehr gegönnt wenigstens eine Champions League zu gewinnen. Besonders in der Saison 11/12 haben wir schnellen attraktiven Fußball gespielt und waren extrem stark. Kaum zu glauben dass wir in den Saisons 15/16 und 17/18, wo wir viel schwächer waren, es geschafft haben aber nicht 2012 mit dem spielerisch stärksten Cristiano Ronaldo.
 
Da will aber einer unbedingt zurück kommen und Werbung für sich machen.
Aber gönne es Mourinho, man kann ihn irgendwie nur lieben.
Obwohl ich das, was er mit Iker getan hat, bis heute auf‘s schärfste verurteile.
 
Mourinho ist auf der Lauer, ich sag's euch. Kein Trainerposten, Real-Lobeshymnen, stets im Gespräch, auf ein Trend spekulieren und dann zuschlagen. Der beobachtet Real Madrid unter Zidanes Führung so hoch konzentriert, wie ein Spekulant die Märkte im Auge behält.
 
Mourinho ist auf der Lauer, ich sag's euch. Kein Trainerposten, Real-Lobeshymnen, stets im Gespräch, auf ein Trend spekulieren und dann zuschlagen. Der beobachtet Real Madrid unter Zidanes Führung so hoch konzentriert, wie ein Spekulant die Märkte im Auge behält.
Sehe ich genau so. Mourinho befindet sich in Lauerstellung, um zuzubeißen, sollte sich eine Möglichkeit ergeben.
 
Mourinho würde ich hier tatsächlich auch gerne nochmal als Trainer sehen. Unvergessen bleibt für mich, als er einmal vor dem Anpfiff ungefähr 15 Minuten im Mittelkreis stand, damit die Zuschauer ihn, statt der Spieler auspfeifen können (weiß leider nicht mehr genau welches Spiel es war). Eine CL mit Madrid hätte ich ihm so sehr gegönnt. Und sein Konterfußball war einfach eine Augenweide.
 
Mitunter einer der wohl besten Trainer die in Madrid je auf der Bank saßen!
Capello, Del Bosque, Ancelotti und Mou waren die Top-Trainer der jüngeren Vergangenheit.
Zidane mag eine ganz besondere Art haben allerdings kann er der fachlichen Kompetenz der 4 von mir genannten nie im Leben das Wasser reichen.

Eine Rückkehr von Mou, auch nur für 1-2 Saisons wäre ein tolle Geschichte!
 
Der scharrt schon mit den Hufen, der kleine Schleimer. *zwinker* :-)
 

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