
Mendy entwickelt sich zur festen Größe auf links
MADRID. Meisterschaften gewinnst du in der Defensive: Dieser Leitsatz trifft in dieser Spielzeit bestens auf Real Madrid zu. 35 Ligaspieltage absolviert, haben die Königlichen erst 21 Gegentore kassiert – und stellen damit den Liga-Topwert. Einer der großen Anteil an der defensiven Stabilität trägt, ist Ferland Mendy. Im vergangenen Sommer von Olympique Lyon verpflichtet, weiß der Franzose bei den Madrilenen deutlich auf sich aufmerksam zu machen – und Marcelo mehr als nur Konkurrenz zu machen.
Mit der Verpflichtung des 25-Jährigen haben die Merengues einen Glücksgriff getätigt. Und für den Linksverteidiger selbst ist es eine Märchengeschichte: Vor elf Jahren noch im Rollstuhl und vor drei Jahren erst in der zweiten französischen Liga, erlebt Mendy nun einen steilen Aufstieg bei Real. “Ich habe nie aufgegeben”, erklärte der Außenverteidiger seinen Siegeswillen. Und dass der Franzose aktuell in Madrid aufläuft, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, wollten nämlich laut dessen Berater auch “Barça, Juventus und Inter Ferland haben”.
Verteidiger zahlt Zidanes Vertrauen zurück
Doch letztlich war es der Cheftrainer der Königlichen, der sich deutlich für den Transfer im Vorsommer ausgesprochen hatte. “Zidane wollte ihn unbedingt haben. Und mit Ferland ist die Defensive viel stärker”, so Mendy-Berater Yvan Le Mée nach der Bekanntgabe des Deals. “Zizou” wollte ihn – und das Vertrauen seines Landsmanns weiß Mendy mit starken Leistungen allemal zurückzuzahlen.
Die Neuverpflichtung läuft dem gestandenen Marcelo, der so viele Jahre die linke Abwehrseite beackerte, mit seiner Abgeklärtheit im Defensivverbund und seinem Antritt im Offensivspiel langsam aber sicher den Rang ab – auch wenn er sich dies selbst nicht eingestehen möchte. „Es ist nicht so, dass ich Marcelo auf die Bank verdrängt habe“, stellte Mendy erst im März – unmittelbar vor der Corona-Zwangspause – klar. Der Konkurrenzkampf auf links: Wohl einer der vielen Gründe für die starken Auftritte des Franzosen.
Franzose wird den Erwartungen mehr als gerecht
An die Differenzen zu seinem Vorklub Lyon musste sich Mendy immerhin auch erst einmal gewöhnen. “Es herrscht hier sehr viel Druck und das ist die große Differenz zu Lyon”, analysierte der 25 Jahre alte Verteidiger die Situation selbst. Doch mit den hohen Erwartungen kommt der Linksverteidiger zum Glück sehr gut klar.
Und so zeigte Mendy auch gegen Alavés eine erneut abgebrühte Partie (REAL TOTAL-Note 2). Denn neben seinem souveränen Defensivspiel ließ der flinke Außenverteidiger auch durch sein gelungenes Offensivspiel wissen, dass er der Königstransfer der Blancos in dieser Spielzeit ist. Beim Zuschauen des Franzosen kommt man einfach ins Staunen – und dass ist es, was es braucht, um bei Real langfristig erfolgreich zu sein. “Bisher habe ich noch nichts gewonnen”, gab sich der 1,80 Meter große Verteidiger in der Vergangenheit bescheiden, doch dass dürfte sich wohl mit dem Gewinn der Meisterschaft – an der Mendy seinen Anteil trägt – bald ändern…
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