
Sie dürfen wieder jubeln! Erstmals seit dem Gewinn der 34. spanischen Meisterschaft im Sommer 2020 hält Real Madrid wieder etwas Blechernes in den Händen – und das völlig zu Recht. Nachdem die Königlichen im Halbfinale gegen den FC Barcelona (3:2) ihren wettbewerbsübergreifend fünften Clásico-Sieg in Folge einfuhren, siegten die Madrilenen auch im Endspiel gegen den Athletic Club (2:0). Die Art und Weise, wie sich die Merengues zum zwölften Mal mit der Supercopa de España rühmen dürfen, ist beachtlich.
Als Favorit ins Turnier gestartet, wurde Real der Rolle mehr als gerecht. Nach der Freude über den ersten Titel in der laufenden Saison sollten Chefcoach Carlo Ancelotti und die Seinen den Fokus aber bereits auf die kommenden Ziele richten: Der Supercopa-Triumph dürfte, wenn die Blancos ihren Lauf über die restliche Spielzeit fortsetzen, nicht der einzige Titel in 2021/22 sein. Das große Ziel für die Madrilenen muss abseits der Champions League nun lauten: das erste nationale Triple aus Supercopa, Meisterschaft und Copa del Rey seit 1988/90! Wohlgemerkt war jene Saison die bislang einzige, in der den Königlichen dieses Kunststück gelang.
Jetzt haben Ancelotti und seine Spieler die herausfordernde Aufgabe, dasselbe zu wiederholen. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Die Supercopa kann bereits erfolgreich abgehakt werden, ein Drittel ist schonmal geschafft. In der Copa del Rey geht es für die Madrilenen am kommenden Donnerstag im Achtelfinale gegen den FC Elche (19 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Gegen den aktuellen Tabellen-15. aus LaLiga ist ein Sieg Pflicht! Apropos LaLiga: Real ist dort mit fünf Punkten Vorsprung vor dem FC Sevilla (ein Spiel weniger) Tabellenführer – und muss es auch bleiben. Das Punktepolster dürfen sich die Merengues nicht mehr nehmen lassen, sie sollten es sogar noch ausbauen.
Grobe Patzer gab es nämlich bislang nur gegen Espanyol (1:2) und den FC Getafe (0:1) – und damit gegen zwei äußerst defensivagierende Teams. Aus den Fehlern beider Spiele müsste der spanische Rekordmeister nun gelernt haben und Mittel und Wege finden, wie auch Fünfer-Abwehrreihen erfolgreich zu knacken sind. Freilich wird es noch den ein oder anderen Punktverlust im weiteren Saisonverlauf geben, allerdings sollte der Gewinn der 35. spanischen Meisterschaft Ende Mai so sicher sein wie das Amen in der Kirche.
Was für den vermeintlich überschwänglichen Optimismus spricht: Unter anderem auch die Konkurrenz, die in der aktuellen Saison keine Titel-Gefahr für Real darstellen dürfte. Der FC Sevilla zeigt in der Liga zwar durchaus starke Leistungen, ob die Truppe von Cheftrainer Julen Lopetegui dies bis zum Saisonende aufrechterhalten kann? Durchaus schwierig, zumal die heiße Saisonphase erst bevorsteht.
Reals eigentliche Titel-Konkurrenten Atlético und der FC Barcelona haben sich unterdessen wohl schon vorzeitig aus dem Rennen um die Meisterschaft verabschiedet. Der Stadtrivale der Königlichen besitzt mit einer Partie in der Hinterhand 16 Punkte weniger, der FC Barcelona ebenso mit einem noch ausstehenden Spiel sogar 17. Beide Klubs dürften den Merengues damit höchstens noch in der Copa del Rey gefährlich werden. Vor dem Hintergrund, dass Real gegen beide in der Liga bereits siegte, würde man aber auch in etwaigen Duellen im Pokal als vermeintlicher Favorit ins Duell starten.
Damit dürfte alles angerichtet sein, dass die Königlichen am Ende der Saison an der Plaza de Cibeles ausgiebig jubeln. Drei von vier möglichen Titel scheinen angesichts der momentanen Ausgangslage fast schon Pflicht. Bleibt nur abzuwarten, wie weit es Real in der Champions League schafft. Dort geht es bekanntlich in der Runde der letzten 16 Teams erstmal gegen Paris Saint-Germain.
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