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Kommentar: So kann es mit Zidane langfristig nicht weitergehen

Harmlos, schwach und ideenlos: Zinédine Zidane vercoacht sich einmal mehr als Cheftrainer von Real Madrid. Der Franzose muss obendrein die Rechnung für seine Personalentscheidungen tragen. Er kündigt weiter Besserung an, liegt in seinen Analysen aber daneben, weil diese oberflächlich sind. REAL TOTAL-Redakteur Adrian Kühnel meint: Nur „Zizou“ ist in der Macht zu handeln, dem derzeitigen Vorgehen früh oder später ein Ende zu setzen.

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Zinédine Zidane Kommentar
Zidane muss seine Fehler und sein Handeln reflektieren – Foto: imago images / Agencia EFE

Zidane hält an seinem Kurs fest

Real Madrids Reise in der Supercopa de España endet früh. Nicht aber, weil die Königlichen mit Athletic (1:2) an einem übermächtigen Gegner scheitern, sondern weil sich Zinédine Zidane und seine dazugehörigen Spieler einmal mehr selbst schlagen. Taktisch berechenbar, spielerisch ideenlos – Spiele der Blancos rufen zunehmend Langeweile anstatt Begeisterung hervor. Den größten Anteil daran trägt meiner Meinung nach „Zizou“, der daran scheitert, die Mannschaft zu beleben und nach einem trostlosen Halbfinale wie gegen die Basken in die knallharte Analyse zu gehen.

Optimismus, wovon der Trainer offensichtlich geprägt ist, ist gut, zu viel davon ist schädlich und realitätsfremd – besonders im leistungsorientierten Sport. REAL TOTAL-Chefredakteur Nils Kern hat sich bereits Ende November 2020 mit Zidanes „Realitätsverlust“ beschäftigt. Nach dem ersten verspielten Titel der Saison beweist der Franzose diesen abermals. „Was sollen wir jetzt machen? Aufhören, zu spielen? Nein, nein, wir machen weiter unsere Arbeit, wir machen so weiter und glauben an uns“, so die Bewertung des 48-jährigen Übungsleiter.

Kein Freund von Rotation

Es sind meist dieselben Aussagen, der Blick ist stets nach vorne gerichtet. Dabei gibt es so viele Baustellen, die es zu reparieren gilt. So hat die Niederlage gegen Bilbao laut Zidane schlichtweg „nicht sein sollen“ und es war auch „keine Blamage“. Aus der Perspektive des Gegners mag dies nach einem fairen Verlierer klingen, aus der eigenen Sicht kann dies zwei Ansätze umfassen: Er bewertet die Fähigkeiten seiner Truppe für zu schwach oder schraubt die Ansprüche Real Madrids massiv herunter.

Doch es sind ja nicht nur Zidanes Worte, die haarsträubend sind. Beim Blick auf das eingesetzte Personal zeigt sich Woche für Woche dasselbe Bild: Während die elf Stars mit der meisten Einsatzzeit bislang im Schnitt 1.696 Spielminuten auf dem Konto haben, stehen den Akteuren, die bis dato in dieser Saison mindestens einmal eingesetzt wurden, durchschnittlich nur 406 Spielminuten zugute und das in bereits 25 Pflichtspielen – macht nur rund 16 Spielminuten/Partie pro Reservist.

Rechnung für Personalentscheidungen folgt

Aber auch diese Thematik ist leidig, denn in sämtlichen Pressekonferenzen betont Zidane, dass jeder in seinem Kader wichtig sei – Pustekuchen! Hat man das Gefühl, Spieler wie Álvaro Odriozola (57 Spielminuten), Éder Militão (224) oder Martin Ødegaard (367) zählen schon gar nicht mehr zum Aufgebot der Madrilenen, schöpft der Coach nach Einwechslungen wie jene von Mariano Díaz gegen den Athletic Club den Eindruck, er musste ja wenigstens einen Reservisten einwechseln. Denn was soll ein Stürmer, der bislang erst 208 Spielminuten auf dem Tacho hat, in zwei Minuten noch groß reißen? Laut Zidane ein bisschen mehr Frische in unserem Spiel, das ist alles.“

Dass die Entscheidung für den bewährten Kern nun Folgen hat, zeichnete sich früh oder später ab. Lucas Vázquez, der zum 18. Mal in Folge in der Startelf stand, leistete sich gegen Bilbao zwei böse Fehler, Raphaël Varane, mit 2.115 Spielminuten der aktivste Blanco in dieser Spielzeit, hat sich verletzt. Jetzt soll Zidane die Rechnung dafür bezahlen: Er muss zu seinem Übel den Spielern, die bislang kaum zum Zug kommen, umso näher das Saisonende kommt, mehr Spielzeit geben, weil es belastungstechnisch notwendig sein wird. Doch ob diese Reservisten dann plötzlich performen? Daran lässt sich stark zweifeln – kein Konkurrenzkampf, keine Motivation.

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Nur zwei Möglichkeiten können Real „retten“

Meiner Meinung nach gibt es bei Zidane mehrere Knackpunkte: Neben seinen fragwürdigen Entscheidungen, die ihm teils in dieser Saison noch recht gaben, und seinen unbeholfenen Aussagen ist sein Status im Klub nach wie vor unantastbar. Dass Präsident Florentino Pérez eines Tages auf „Zizou“ zukommt und ihm die Entlassung in die Hände drückt? Nein, das wird nicht passieren, denn dafür ist sein erschaffenes Denkmal zu groß.

Es wird damit nur zwei Möglichkeiten geben, wie Real Madrid langfristig auch für den Fan wieder zum Genuss wird: Entweder Zidane entscheidet sich im Sommer 2021 aus freien Stücken für einen Abtritt und/oder der unlängst angekündigte Umbruch wird endlich gnadenlos durchgezogen. Wie es seit Wochen und Monaten läuft, da mögen Titel und Siege keine Rolle spielen, kann es höchstens bis Saisonende weitergehen. Spätestens dann sind Zidane und Pérez zum Handeln gezwungen. Das untermauert meine bereits Anfang Dezember getroffene Prognose: Der 30. Juni 2021 sollte der letzte Amtstag des Franzosen sein.

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Kommentare
Praktisch alle spieler stagnieren oder werden schlechter,jetzt auch fede.
Zidane muss so schnell wie möglich weg.Endlich ein Neuaufbau, talenten bei der entwicklung zusehen.Dann macht mir auch eine 2-3jährige durststtrecke nix.
Aber nicht diese ein um s andere mal grauenhaften darbietungen.
 
Für mich persönlich strahlt Zidane auch einfach nichts mehr aus. Weder Charisma, noch Energie und Leidenschaft wie einst Mourinho.
Ich hoffe einfach nur, dass er mal langsam den Jungen einen Chance bietet. Eine Chance, keine 5 Minuten Spielzeit. Betrachtet man die letzten 2 Jahre, ist die Mannschaft tot. Kurz vorm Exitus. Ich hoffe nur, dass wir nicht wie Manu und Mailand um 2013 enden. Völlig falsche Transfers etc
 
Was glaubt ihr wie lange ein Trainer im Amt wäre, der 300 Mio Transfers + Leihrückgaben vergeigt und nur 10 von 17 Spielen gewinnt ? Richtig, keine zwei Tage, außer dein Name lautet Zinédine Zidane und dein Arbeitgeber heißt Florentino Perez.

Kommt darauf an ob der Trainer in seinen ersten 2,5 Jahren 3 mal die CL gewonnen hat und nach seinem freiwilligen Rückzug nach genau diesen 2,5 Jahren nach 0,75 Jahren und 2 gescheiterten Trainern, auf knien flehend zurückgeholt wurde um dann auf Anhieb die Meisterschaft u. die Supercopa gewonnen hat.

Sollte das nicht der Fall sein, würde er auf ziemlich wackeligen Beinen stehen.
 
Um es klar zu stellen in meinen Augen ist ZZ auch nicht mehr der richtige aber RB als vergleich zu ziehen ist komplett falsch der druck ist nicht vergleichbar wenn man sich ein sdosen Trikot anzieht oder mal eben das Trikot von Real Madrid
Welchen Druck denn?Wenn man den Umbruch nicht 3 jahre verpennt hätte gäbe es doch überhaupt keinen Druck da jeder verstehen würden dass die mannschaft erstmal neu aufgebaut werden muss.Der einzige Druck den man aktuell hat ist dass man nun den Umbruch radikal vollziehen muss anstatt einzelne Positionen jahr für Jahr.
Um Titel wird Real madrid eh nicht mehr mitspielen dieses Jahr

So richtig verpennt hat man den Umbruch ja nicht. Auf dem Transfermarkt haben wir ja schon ordentlich zugeschlagen (Tibo, Mendy, Militao, Vini, Rodrygo, öde, Valverde, Jovic, auch Mariano). Nur werden diese Spieler halt nicht eingesetzt und in das Team integriert, wie im Artikel schön beschrieben wird.

Ich sehe daher auch zunächst Perez in der Verantwortung, der entscheiden muss, ob der Trainer noch der richtige ist.

Problem ist halt, dass der Trainer-Markt momentan nichts anderes/besseres hergibt.

Eine wirkliche Möglichkeit zum sofortigen Handeln haben wir also nicht, sofern man sich nicht für Tuchel entscheidet.
 
Zidane muss jetzt über seinen Schatten springen um den Schaden in Grenzen zu halten. Soll heissen: Rotation, Kreativität und von mir aus verschiedene Formationen ausprobieren! Das wird ihm womöglich für seine weitere Trainerkarriere selbst noch was bringen. Und dann im Sommer bitte von sich aus den Hut nehmen. Danach mit einem neuen Trainer, wer auch immer es denn sein mag, den richtigen Umbruch GEMEINSAM vollziehen! So können hoffentlich erneute Transfer-Missverständnisse à la Jovic, Militao etc. vermieden werden.
 
Man hat hoffnung das man mit Zizou mehr Chancen auf eine Mbappe verpflichtung hat. Auch darum wird Perez an Zidane festhalten.
 
Ich gebe Zidane nicht die Schuld....von der Bank kommt nur Müll...wenn man mal bissi zurück guckt in der Zeit, dann ist Zizou eigentlich ein Rotationsmonster...die Ergebnisse stimmten nicht, also lässt er seinen Stamm spielen...außer Valverde spielen doch alle unterirdisch von der Bank...Ödegaard Isco und eventuell auch Hazard passen garnicht in das System vom Spielertyp her...das sind 10er die schnelle oder große Stürmer füttern und pässe in die Gasse spielen...die brasilianischen Teenies sind nichts halbes nichts ganzes...Marcelos Zeit ist vorbei..Militao hat nicht wirklich Real-Format...Asensio spielt jedes 5te Spiel gut... früher hat man noch ein Kopfballtor durch CR7 Bale usw. gemacht und das ein oder andere Spiel noch gerettet... aber wer soll die 100 Flanken verwerten? der 2 Minuten Mariano? Trotzdem denke ich, dass man nicht viel mehr rausholen kann aus dieser Mannschaft...deswegen ist Zizou immernoch der Richtige..
 
Zidane muss jetzt über seinen Schatten springen um den Schaden in Grenzen zu halten. Soll heissen: Rotation, Kreativität und von mir aus verschiedene Formationen ausprobieren! Das wird ihm womöglich für seine weitere Trainerkarriere selbst noch was bringen. Und dann im Sommer bitte von sich aus den Hut nehmen. Danach mit einem neuen Trainer, wer auch immer es denn sein mag, den richtigen Umbruch GEMEINSAM vollziehen! So können hoffentlich erneute Transfer-Missverständnisse à la Jovic, Militao etc. vermieden werden.
Der Zug ist schon abgefahren, eine unmotivierte nicht integrierte Bank ohne Selbstvertrauen, wird ZZ jetzt auch nichts mehr bringen, das hat er sich selber zuzuschreiben.
 
Komm doch hier nicht mit Fakten! Die will man hier nicht hören. Was hier zählt ist die Mainstream Meinung und sonst nichts! ;-)

Was glaubt ihr wie lange ein Trainer im Amt wäre, der 300 Mio Transfers + Leihrückgaben vergeigt und nur 10 von 17 Spielen gewinnt ? Richtig, keine zwei Tage, außer dein Name lautet Zinédine Zidane und dein Arbeitgeber heißt Florentino Perez.

Kommt darauf an ob der Trainer in seinen ersten 2,5 Jahren 3 mal die CL gewonnen hat und nach seinem freiwilligen Rückzug nach genau diesen 2,5 Jahren nach 0,75 Jahren und 2 gescheiterten Trainern, auf knien flehend zurückgeholt wurde um dann auf Anhieb die Meisterschaft u. die Supercopa gewonnen hat.

Sollte das nicht der Fall sein, würde er auf ziemlich wackeligen Beinen stehen.
 
Offenbar hat auch ziemlich der Letzte gemerkt, dass Real-Zidane nicht funktioniert.

Zu Curry Zeiten wurde man als Barcafan/Basher abgestempelt, oder gar gebannt (versteh ich bis heute nicht, schade um die Vitalität im Forum), wenn man die Inkompetenz von Zizou (als Trainer) erkannt hat. Immerhin ist die Community wieder etwas vereint.
 

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