
Chaos in Spanien und LaLiga! Aufgrund der politisch angespannten Situation in Katalonien soll der in neun Tagen stattfindende Clásico verschoben werden. Mittwoch hieß es, nach Madrid bei gleichbleibendem Termin, doch nachdem sich beide Teams dagegen aussprachen, folgte am Donnerstag der Vorschlag, statt am 26. Oktober, am 18. Dezember im Camp Nou zu spielen. Wird dieser Plan C was, obwohl sich auch hier die Klubs quer stellen? „Wenn das Spiel morgen oder übermorgen wäre, okay… aber es sind noch neun Tage“, fasste es auch Barça-Coach Ernesto Valverde zusammen.
Dass übernächstes Wochenende immer noch Autos in Barcelona brennen und die Polizei Versammlungen mit Knüppeln trennen muss? Unwahrscheinlich.
Und dennoch werden Verband RFEF und die spanische Regierung versuchen, das ohnehin brisante Duell mit maximalen Sicherheitsaufkommen aus der Gefahrenzone zu bringen – gegen den Willen der LFP, gegen die beiden Klubs. Doch eigentlich gibt es noch eine andere Möglichkeit: Da Barcelona selbst Öl ins Feuer gegossen hat, warum nicht das Spiel mit 3:0 für Real Madrid werten?
Der katalanische Klub war es, der mit einer Mitteilung die Stimmung weiter anheizte. „Gefängnis ist keine Lösung“, teilte der FC Barcelona kurz nach dem Urteil des spanischen Obersten Gerichts, das zwölf der neun angeklagten Separatistenführer mit Freiheitsstrafen bis zu 13 Jahren verurteilte, am Montag mit. Und erklärte noch romantisch-naiv, dass man „Konflikte durch Dialoge“ lösen solle, stellte sich damit auf die Seite der separatistischen Bewegung. Und derer, die wegen Aufruhrs, Ungehorsam und Veruntreuung öffentlicher Gelder bestraft wurden – Verbrecher. „Stolz, Teil dieses Klubs zu sein“, tweetete Barça-Kapitän und eines der Gesichter der Unabhängigkeitsbewegung Gerard Piqué darauf hin.
Proud to be part of this Club. https://t.co/RlkeYsyccS
— Gerard Piqué (@3gerardpique) October 14, 2019
Piqué und Co. haben die Situation nur schlimmer gemacht. Wenn der Clásico aufgrund Sicherheitsrisiken nicht wie geplant stattfinden kann, ist das keine höhere Gewalt, wie wenn sich in Vigo das Wellblechdach strumbedingt ablöst, oder wenn bei Rayo Vallecano die Stromleitungen gekappt werden, oder generell wegen Unwetters oder Todesfällen – nein, dann ist das selbst verschuldet. Barcelona hat mit dem Feuer gespielt, warum sie nun nicht mit einer “kleinen” – die Rede ist von “nur” drei Punkten – Brandverletzung abstrafen? Man stelle sich vor, während des G20-Gipfels hätte in Hamburg das Derby stattfinden sollen…

Kein Madridista will kampflos gewinnen, aber wenn Barça nach etlichen (durch den Liga-Verband verbotenen) politischen Plakaten im Stadion und nun der Aktion am Montag nicht bestraft wird, kann es immer weiter so gehen, schlimmer werden. Auch wenn das die Königlichen nicht wollen würden, aber wenn schon zwei Optionen im Raum stehen, würde ich an Stelle des Verbands als dritte Möglichkeit auch über eine Absage gleichbedeutend mit drei Punkten für Real Madrid zumindest nachdenken – Barça wäre selbst schuld, da die Katalanen zum wiederholten (!) Male Politik und Sport vermischten.
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