Kommentar

Kommentar zum Clásico-Theater: Warum nicht 3:0 für Real?

Unpopuläre Meinung von Nils Kern: Da von höherer Gewalt nicht die Rede sein kann, denn der FC Barcelona hat den Aufruhr in Katalonien selbst mit angeheizt, warum den Clásico mangels echter Alternativen nicht komplett absagen und mit drei Punkten für Real Madrid werten? Barça wäre selbst schuld und nicht zu unrecht bestraft!

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Interior view of the Camp Nou stadium after the Spanish league football match FC Barcelona vs Osasuna on April 23, 2011 at the Camp Nou stadium in Barcelona. AFP PHOTO/ JOSEP LAGO (Photo credit should read JOSEP LAGO/AFP/Getty Images)
Bleibt das Camp Nou am 26. Oktober leer oder wird trotz der Sicherheitsbedenken gespielt? Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images

Chaos in Spanien und LaLiga! Aufgrund der politisch angespannten Situation in Katalonien soll der in neun Tagen stattfindende Clásico verschoben werden. Mittwoch hieß es, nach Madrid bei gleichbleibendem Termin, doch nachdem sich beide Teams dagegen aussprachen, folgte am Donnerstag der Vorschlag, statt am 26. Oktober, am 18. Dezember im Camp Nou zu spielen. Wird dieser Plan C was, obwohl sich auch hier die Klubs quer stellen? „Wenn das Spiel morgen oder übermorgen wäre, okay… aber es sind noch neun Tage“, fasste es auch Barça-Coach Ernesto Valverde zusammen.

Dass übernächstes Wochenende immer noch Autos in Barcelona brennen und die Polizei Versammlungen mit Knüppeln trennen muss? Unwahrscheinlich.

Und dennoch werden Verband RFEF und die spanische Regierung versuchen, das ohnehin brisante Duell mit maximalen Sicherheitsaufkommen aus der Gefahrenzone zu bringen – gegen den Willen der LFP, gegen die beiden Klubs. Doch eigentlich gibt es noch eine andere Möglichkeit: Da Barcelona selbst Öl ins Feuer gegossen hat, warum nicht das Spiel mit 3:0 für Real Madrid werten?

Der katalanische Klub war es, der mit einer Mitteilung die Stimmung weiter anheizte. „Gefängnis ist keine Lösung“, teilte der FC Barcelona kurz nach dem Urteil des spanischen Obersten Gerichts, das zwölf der neun angeklagten Separatistenführer mit Freiheitsstrafen bis zu 13 Jahren verurteilte, am Montag mit. Und erklärte noch romantisch-naiv, dass man „Konflikte durch Dialoge“ lösen solle, stellte sich damit auf die Seite der separatistischen Bewegung. Und derer, die wegen Aufruhrs, Ungehorsam und Veruntreuung öffentlicher Gelder bestraft wurden – Verbrecher. „Stolz, Teil dieses Klubs zu sein“, tweetete Barça-Kapitän und eines der Gesichter der Unabhängigkeitsbewegung Gerard Piqué darauf hin.

Piqué und Co. haben die Situation nur schlimmer gemacht. Wenn der Clásico aufgrund Sicherheitsrisiken nicht wie geplant stattfinden kann, ist das keine höhere Gewalt, wie wenn sich in Vigo das Wellblechdach strumbedingt ablöst, oder wenn bei Rayo Vallecano die Stromleitungen gekappt werden, oder generell wegen Unwetters oder Todesfällen – nein, dann ist das selbst verschuldet. Barcelona hat mit dem Feuer gespielt, warum sie nun nicht mit einer “kleinen” – die Rede ist von “nur” drei Punkten – Brandverletzung abstrafen? Man stelle sich vor, während des G20-Gipfels hätte in Hamburg das Derby stattfinden sollen…

TOPSHOT - Protesters burn garbage containers during protests in Barcelona on October 15, 2019, as Catalonia geared up for more upheaval a day after thousands of pro-independence activists stormed Barcelona airport in an angry response to Spain's jailing of nine of its leaders following a failed secession bid. (Photo by LLUIS GENE / AFP) (Photo by LLUIS GENE/AFP via Getty Images)
Dass in Barcelona Straßen brennen, daran trägt in Nils Kerns Augen der FC Barcelona zumindest eine Teilschuld – Foto: Lluis Gene/AFP via Getty Images

Kein Madridista will kampflos gewinnen, aber wenn Barça nach etlichen (durch den Liga-Verband verbotenen) politischen Plakaten im Stadion und nun der Aktion am Montag nicht bestraft wird, kann es immer weiter so gehen, schlimmer werden. Auch wenn das die Königlichen nicht wollen würden, aber wenn schon zwei Optionen im Raum stehen, würde ich an Stelle des Verbands als dritte Möglichkeit auch über eine Absage gleichbedeutend mit drei Punkten für Real Madrid zumindest nachdenken – Barça wäre selbst schuld, da die Katalanen zum wiederholten (!) Male Politik und Sport vermischten.

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von
REAL TOTAL

Hier schreibt die Redaktion von REAL TOTAL, dem führenden Magazin über Real Madrid im deutschsprachigen Raum.

Kommentare
Wenn es nur an der jetzigen politischen Situation liegt, dann kann man das Hinspiel in Madrid und das Rückspiel in Barcelona vereinbaren, also einfach den Spielort tauschen und die Daten beibehalten. Vorausgesetzt natürlich, dass sich bis zum Rückspiel die politische Situation beruhigt. Ein 3:0 würde einen Nachgeschmack hinterlassen, insbesondere wenn wir am Schluss 1-2 Punkte vor Barca liegen würden in der Liga. Dann wird man uns die 3 "geschenkten" Punkte unter die Nase reiben. Lieber sportlich um die 3 Punkte kämpfen, ausserdem, wir wollen hier doch alle Classicos sehen. ^^
 
Pique war ja schon immer ein ideologischer Brandstifter, wobei die meisten Katalanen selber ihn wohl als waschechten Patrioten sehen. Sein Ruf als Entertainer (sprich Fußballer und Twitter-Troll) lässt sein Verhalten über die Jahre eigentlich ziemlich verharmlosen.
 
Andere Teams ( Länder ) werden wegen Politischen Meinungen von der Fifa oder Uefa bestraft . Nur Uefalona nicht hmmmmmm !!
Und zum Referendum was in Bäckereien abgehalten wurde und Tabakläden wo jeder 10 mal stimme abgeben kann wo nicht mal sorry die Putzfrau drauf schaut , Tja halt ich nicht viel ;)

eviva Espana !!! Hala Madrid !!
 
Mich würde interessieren ob sich real madrid zu dieser politischen Situation auch geäussert hat. Oder ob real madrid sich allgemein aus aus der Politik möglichst raushält?
Danke für eure Antworten :)
 
Mich würde interessieren ob sich real madrid zu dieser politischen Situation auch geäussert hat. Oder ob real madrid sich allgemein aus aus der Politik möglichst raushält?
Danke für eure Antworten :)
Also diesbezüglich ist mir noch nie was zu Ohren gekommen , wenn ja würde ich das auch kritisch sehen ;)
 
Pique war ja schon immer ein ideologischer Brandstifter, wobei die meisten Katalanen selber ihn wohl als waschechten Patrioten sehen. Sein Ruf als Entertainer (sprich Fußballer und Twitter-Troll) lässt sein Verhalten über die Jahre eigentlich ziemlich verharmlosen.

Klar der "Patriot", welcher sich trotzdem nicht zu fein ist, um die Titel im Nationalteam der (spanischen) Besatzungs- und Unterdrückungsmacht einzufahren.....
 
Selbst bei einem 3:0 für Real Madrid, würde uns Suarez 4 Tore einschenken.
 

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