
Real vor radikalem Umbruch
MADRID. Raus aus dem Meisterschaftskampf, raus aus der Copa del Rey – und jetzt auch noch raus aus der UEFA Champions League. Für Real Madrid endet die Saison 2018/19 nach dem blamablen 1:4 gegen Ajax Amsterdam satte drei Monate zu früh. Es wird keine großen Spiele um große Titel mehr geben, stattdessen nur noch relativ bedeutungslose Liga-Partien. Zwölf an der Zahl. Ein Umstand, der bei den Königlichen im Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem radikalen Umbruch in personeller Hinsicht führt.
Wer nicht um seine Zukunft im Klub fürchtet: Toni Kroos. Zu „100 Prozent“ werde er bleiben, versicherte der Mittelfeldstratege, Vertrag bis 2022, im Gespräch mit REAL TOTAL.
Das war … #kroos!
Im Gegensatz zu vielen anderen lief @ToniKroos nach #RMAAJA JEDE Station in der Mixed Zone ab. “Ist ja einfach nach Siegen zu sprechen…”Gegenüber mir präsentierte er sich absolut selbstkritisch https://t.co/TlB3B9H3hZ ?? pic.twitter.com/0qEJMtMp8K
— Nils Kern (@nilskern17) 6. März 2019
„Total verdient ausgeschieden“
Das Achtelfinal-Aus in der Königsklasse gegen den Underdog aus den Niederlanden hält Kroos für „total verdient“, denn „wir waren in beiden Spielen die schlechtere Mannschaft“. Man habe „in diesem Jahr nicht wirklich konstant unser Level gefunden. Zu viele Spieler haben ihr Top-Niveau nicht gefunden. Ich weiß, dass es Gegenwind gibt. Das macht den Klub auch aus“, so der 29-Jährige.
Welche Rolle spielt der Verlust des zu Juventus Turin abgewanderten Cristiano Ronaldo? Erst vor dem Ajax-Spiel hatte Teamkollege Luka Modrić kein Geheimnis daraus gemacht, dass man die langjährige Lebensversicherung vermissen würde.
Kroos übt Selbstkritik: „Nenne mich gerne zuallererst“
Kroos‘ Ansicht nach gebe es für die Katastrophen-Saison nicht nur den einen Grund. „Die Spieler, die über drei, vier Jahre konstant Top-Leistungen gebracht haben, konnten das jetzt nicht tun konnten. Ich nenne mich gerne zuallererst, damit habe ich gar kein Problem. Ich hatte Höhen und Tiefen, aber eben vielleicht ein paar mehr Tiefen als die vier Jahre davor. Das ist aber auch menschlich. Auch als Mannschaft ist es nicht unmenschlich, wenn du diesen Pokal dreimal in Folge gewinnst, dass es schlechtere Momente gibt. Wir haben es dieses Jahr nicht geschafft, zu den entscheidenden Spielen die Kurve zu kriegen, wo wir sagen, dass wir alle in der Lage sind, diese Top-Leistungen zu bringen. Deswegen sind wir jetzt raus“, analysierte der deutsche Nationalspieler nüchtern.
Es wird nun einige Zeit dauern, bis die Königlichen in den großen Wettbewerben wieder angreifen – dann, das dürfte so sicher sein wie das Amen in der Kirche, mit einem neuen Trainer für das Starensemble um Kroos. Santiago Solaris Chance auf einen Verbleib geht gegen null. An dieser jetzt verstärkt aufkommenden Debatte möchte sich Weltmeister von 2014 aber nicht beteiligen.
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