
„Mitspieler wussten, dass kein Blinder kommt“
BASEL. Toni Kroos steht vor seiner siebten Spielzeit als Königlicher. 2014 wechselte er vom FC Bayern zu Real Madrid, mittlerweile ist er 30 Jahre alt. “Mit 24 mit Familie ins Ausland zu gehen, war ein großer Schritt”, befand der deutsche Nationalspieler rückblickend. Den Auslöser hierfür gaben unterschiedliche Vorstellungen bei den Verhandlungen zur Vertragsverlängerung in München.
“Und dann kam Real”, so Kroos, der im selben Sommer mit der DFB-Elf bei der Weltmeisterschaft in Brasilien historisches schaffte und “dann das Glück hatte, dass ich als frischgebackener Weltmeister nach Madrid kam. Da wussten die Mitspieler dann auch, dass kein Blinder kommt. Aber dass ich jetzt sechs Jahre da bin und drei Mal am Stück die Champions League gewann, das war dann doch mehr als erhofft.”
„Sprache zu lernen war dann nicht so einfach“
Auf dem Platz hat der gebürtige Greifswalder bei den Blancos keine sonderlich lange Anlaufzeit gebraucht. “Sportlich ging’s sehr schnell, da ich sehr offen empfangen wurde und es schnell mit Leistung untermauern konnte”, erklärte der Routinier, der mittlerweile auch fließend Spanisch sprechen kann: “Von der Sprache her hatte ich das Glück, dass Trainer Carlo Ancelotti und ein paar Spieler wie Gareth Bale oder Cristiano Ronaldo Englisch sprachen. Die Sprache zu lernen war dann nicht so einfach. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht der motivierteste war. Und zudem wollte ich auch erst sprechen, wenn ich’s einigermassen gut kann. Ich sprach erst ab dem zweiten, dritten Jahr regelmässig. Meine Frau brauchte auch ein wenig Zeit.”
Und auch die Familie des dreifachen Vaters hat sich mittlerweile bestens an das Leben in der spanischen Hauptstadt gewöhnt. “Der Große geht zum Beispiel in eine amerikanische Schule, wo sie englisch reden und auch Spanisch-Unterricht haben. Wenn ich noch ein paar Jahre bleibe, hätten sie das Glück, dreisprachig aufzuwachsen. Das wäre ein großes Geschenk fürs Leben, was hätte ich dafür gegeben”, verriet Kroos aus seinem Privatleben.
„Zidane begegnet jedem Spieler auf Augenhöhe“
Der Vertrag des 30-Jährigen läuft immerhin noch drei weitere Jahre bis 2023. Die Großzeit seiner bisherigen Zeit bei Real durfte der Routinier unter Zinédine Zidane trainieren, der ihm nach wie vor viel Vertrauen schenkt. “Ihm hilft, dass er selbst ein großer Spieler war. Er weiß genau, wie diese ticken und wie es ist, Spieler von Real Madrid zu sein. Dieses Wissen wendet er überragend an”, erklärte Kroos, der noch anfügte: “Und er ist auch unglaublich gut darin, diese Gruppe von Stars zu managen. Er begegnet jedem Spieler auf Augenhöhe, holt jeden mit ins Boot und hat das Drumherum bei Real im Griff. Und nebenbei ist er fachlich noch sehr gut. Er ist der beste Trainer, den man sich wünschen kann.”
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