Reportage

Kurz vor der Unsterblichkeit

Marcelos sechste und Carlo Ancelottis erste spanische Meisterschaft ist nur noch eine Frage der Zeit. Und ein großes Stück Fußballgeschichte, mit dem sich beide auf unterschiedliche Art und Weise unsterblich machen werden.

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collage marcelo ancelotti
Marcelo und Ancelotti werden mit dem Liga-Titel (große) Geschichte schreiben – Fotos: imago

Real Madrid wird Meister. Wann genau, ist noch nicht ganz klar, klar ist aber, dass es für zwei Personen ganz besonders wird. Carlo Ancelotti und Marcelo können sich nicht nur unsterblich machen, sie werden durch Real Madrids 35. Meisterschaft für immer unauslöschbar sein aus den größten Geschichtserzählungen dieser Sportart.

Ancelottis fünf Ligen

Während der Brasilianer zwar schon den einen oder anderen Liga-Titel bejubeln konnte, hatte Carlo Ancelotti dieses Glück bisher noch nicht. In seiner Rückkehr-Saison, seiner dritten Saison insgesamt in Spanien, ist es nun soweit und der 62-jährige Italiener darf sich auch das LaLiga-Geweih über den Kaminsims hängen. Falls dort noch Platz ist, denn dort hängen schon die anderen vier europäischen Top-Ligen. „Carletto“ macht die Top-5 voll, eine epische „Manita“, denn: das hat noch kein Trainer bisher geschafft! Ancelotti wäre und wird der erste Trainer, der das europäische Fußball-Game durchgespielt hat: Serie A 2004, Premier League 2010, Ligue 1 2013, Bundesliga 2017, LaLiga 2022. Und weil es nicht so ist, dass es zwischen diesen Meistertiteln an anderer Silberware gemangelt hätte – Ancelotti gewann immerhin drei Mal die Champions League – wäre die Primera División wohl das i-Tüpfelchen auf einer unvergleichlichen Trainerkarriere.

Marcelos 24 Titel – oder 25?

Und was soll Marcelo dazu sagen? „Glückwunsch“, in erster Linie. Aber auch ihm wird es an Umarmungen und Küssen nicht mangeln. Denn während Ancelotti eine generelle Legende wird, erklimmt der 33-jährige Brasilianer mal eben den Thron bei Real Madrid. Als Spieler mit den meisten Titeln in der 120-jährigen Historie! 23 hat er schon, genauso viele wie Francisco „Paco“ Gento. Real Madrids im Januar verstorbener Ehrenpräsident schaffte es von 1953 bis 1971 auf 23 Pokale, theoretisch waren es sogar 24, aber die „Pequeña Copa del Mundo“ wird wohl nicht als offiziell gewertet. Und auch bei den beiden Copa-Latina-Erfolgen ist es nicht ganz klar, sie werden aber noch hinzugezählt. So oder so: Marcelo kommt auf die eins, auch wenn er von „neuen, kleinen“ Titeln wie dem UEFA Super Cup oder der FIFA Klub-Weltmeisterschaft profitierte und im Gegensatz zu Gento „nur“ vier Mal die Champions League (Gento sechs) und sechs Mal die Liga (Gento zwölf) gewinnen konnte.

Und je nachdem, wie das Rückspiel gegen Manchester City verläuft, könnten für Ancelotti und Marcelo auch noch eine weitere Trophäe hinzu kommen: die Champions League. Für den Linksverteidiger wäre es dann sogar Titel Nummer 25 und wohl endgültig ein würdiger Moment, eine unvergleichliche Karriere am Gipfel zu beenden. Nebenbei würde auch Karim Benzema weiter klettern: der Franzose schielt auf seine Titel Nummer 21 und 22, könnte damit sogar Sergio Ramos egalisieren und so das Treppchen der Blancos erklimmen.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Finde ich nicht. Wir spielen mittlerweile wieder etwas besseren Fussball als noch vor einigen Wochen, aber es war trotzdem lange Zeit einfach so düster. Ich weiss auch immer noch nicht ob Fede und Camavinga jetzt einfach mehr spielen weil Casemiro verletzt und und Modric ganz offensichtlich Pausen braucht oder ob er endlich eingesehen hat, dass Fede Stammspieler sein muss. Ich bin auch stark gegen sein Experiment Fede als RA zu brauchen, auch wenn das ab und zu funktionieren mag, Fede gehört auf die 8 als box to box player. Den Untergang gegen Barca im Bernabeu vergesse ich auch nicht einfach so. Wir sind jetzt halt etwas geblendet von den letzten Spielen und vom Erfolg in der CL. Hat Benzema aber gegen PSG einen nicht absolut weltklasse Tag sind wir da bereits im 1/4 Finale raus.

Wenn er die CL gewinnt, kann man ihn wohl nicht rauswerfen, ich persönlich würde trotz eines möglichen CL Sieges lieber einen neuen Trainer sehen. Voraussetzung ist allerdings, dass es ein wirklich guter Trainer sein sollte und kein "Experiment" wie Raul oder ähnliches (bei aller Liebe..).
Aber welche "wirklich guten" Trainer sind denn aktuell überhaupt verfügbar? Ich könnte mir vorstellen, dass Klopp demnächst frei wird, aber sicherlich wenn dann erst 2023 und ob der dann nochmal einen Club trainiert ist auch nicht sicher.
Nagelsmann ist vergeben, Tuchel auch, Flick, Guardiola, Conte...
Der einzige der mir spontan einfällt wäre Pochettino, den ich durchaus für einen guten Coach halte, bei dem allerdings duch sein mäßig erfolgreiches Engagement bei PSG durchaus Zweifel an seiner Befugnis für große Clubs angebracht sind.
Wer kommt dir denn in den Sinn? Evtl. vergesse ich auch einige.
 
Gönne ich beiden voll vor allem Marcelo habe ihn aufem Platz in seiner Prime geliebt unsere Wuschelkopf … gönne ihm sehr das er der erfolgreichste der Vereinsgeschichte wird ein cl Titel wäre dem nur würdig dieses Jahr es kann der perfekte Abschied für ihn werden

Technisch gesehen meiner Meinung nach der beste Verteidiger den es je gab ! Gibt ihm irgendwas rundes und er zaubert ! Dazu ist er noch ein über sympathischer auf dem Boden gebliebener Mensch ! Eine Legende dessen Zeit ich genossen habe und froh bin ihn Fußball spielen gesehen zu haben oder besser ihn beim zaubern zugeguckt haben zu dürfen !
 
Ich glaube natürlich fest daran, dass sie es schaffen werden, aber in meinen Augen sind die beiden bereits jetzt unsterblich in die Fussballgeschichte eingegangen! Was für geile Spieler, Trainer etc Real Madrid hat und hatte?! Hala Madrid!
 

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