
Katar im Rücken: PSG demonstriert seine Macht
MADRID/PARIS. Sie haben gekämpft, das letzten Endes aber erfolglos. Zumindest vorerst. Real Madrid muss auf seinen absoluten Wunschspieler noch ein weiteres Jahr warten. Kylian Mbappé wollte Paris Saint-Germain nach vier Spielzeiten für die Königlichen, wird jetzt gezwungenermaßen aber auch die Saison 2021/22 in der französischen Hauptstadt verbringen. Der Sommer-Transfermarkt hat seine Pforten mit dem Ablauf des 31. August geschlossen, die Zeit ist damit abgelaufen, eine Entscheidung gefallen.
PSG, das sich in Besitz der superreichen Investorengruppe Qatar Sports Investments befindet, hat seine Macht demonstriert und mehrere Angebote aus Madrid abgelehnt – zunächst mündlich, anschließend mit purer Ignoranz. Eine erste Offerte in Höhe von 160 Millionen Euro stufte der Ligue-1-Klub in Person von Sportdirektor Leonardo öffentlichkeitswirksam als wesentlich zu niedrig ein.
Real kam PSG-Forderung nach, bekam aber keine Antwort
„Es ist kein Betrag, den wir in Betracht ziehen, sehr weit entfernt von dem, worüber wir denken. Wir werden keinen Spieler verkaufen für weniger Geld, als wir ihn mit 18 Jahren geholt hatten (180 Mio. Euro; d. Red.). Wenn er gehen will, wird er gehen, aber unter unseren Voraussetzungen“, betonte der Manager, woraufhin Real den Preis entsprechend in die Höhe getrieben haben soll: Erst 170 Millionen als fixe Ablösesumme, am letzten Transfertag dann sogar satte 200 Millionen Euro.
Medienberichten zufolge habe PSG aber in beiden Fällen keinerlei Reaktion gezeigt – obwohl die Madrilenen wie gewünscht mehr boten, obwohl Mbappés Vertrag zum 30. Juni 2022 ausläuft, er partout nicht verlängern will und obwohl es den Parisern doch eigentlich wichtig ist, dass sie ihren Stürmer-Star am Tag X nicht gratis abgeben müssen. Leonardo: „Der Spieler hat sein Wort gegeben, dass er nicht ablösefrei geht.“
PSG sauer: „Madrid verhält sich seit zwei Jahren illegal“
Trotz aller Umstände, die jeden Klub ohne Katar-Rücken gerade angesichts des horrenden Real-Angebots längst zu einem Deal bewogen hätte, verhielt sich der neunmalige französische Meister bis zum Ende der Wechselfrist stur – wohl auch, da ihm missfiel, wie sich die Madrilenen angeblich im Werben um den 22-Jährigen präsentierten.
„Es scheint eine Strategie zu sein. Real Madrid verhält sich seit zwei Jahren nicht korrekt, illegal, kontaktiert das Umfeld des Spielers, was inakzeptabel ist, überhaupt nicht korrekt uns gegenüber“, griff Leonardo den 13-fachen Champions-League-Sieger an: „Ein Beweis für diese Strategie ist, sieben Tage vor Transferschluss und ein Jahr vor dem Vertragsende ein Angebot einzureichen. Das scheint eine Strategie zu sein, ein Nein von uns zu haben, um zu zeigen, dass sie alles versucht haben und dann ein Jahr zu warten, bis er frei ist.“
Mbappé kann ab 1. Januar bei Real unterschreiben
Und das wird er jetzt sein. Der amtierende Weltmeister soll gemäß der Zeitung LE PARISIEN selbst eine Verlängerung an der Seine bis 2023 mit einem Netto-Gehalt in Höhe von 45 Millionen Euro abgelehnt haben. Ab dem 1. Januar 2022 wird Mbappé zwar noch kein freier Mann sein, aber auf Grundlage der FIFA-Statuten persönlich mit jedem Verein verhandeln können, um schließlich zum 1. Juli zu wechseln. Für null Euro.
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