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Landet Neymar jemals bei Real Madrid? Das spricht dagegen

Paris Saint-Germain soll bereit sein, seinen Superstar Neymar zu verkaufen. Dass es den Brasilianer jemals in die spanische Hauptstadt zu Real Madrid zieht, ist aber eher unwahrscheinlich – aus mehreren Gründen. REAL TOTAL nennt sie.

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Neymar PSG Real Madrid
Neymar und Real: Das wird wohl nichts – Grafik: Cesar Manso & Lionel Bonaventure/AFP/Getty Images

PSG und Neymar vor Trennung?

PARIS/MADRID. Endet die Ehe in der Stadt der Liebe jäh? Keine zwei Jahre nach dem spektakulären Rekordtransfer in Höhe von 222 Millionen Euro soll Paris Saint-Germain schon wieder bereit sein, sich von Neymar zu trennen. Präsident Nasser Al-Khelaïfi bemängelt bei dem brasilianischen Superstar offenbar mangelnde Hingabe mit Blick auf die Ziele des Klubs. Nach Informationen der französischen Sportzeitung L‘ÉQUIPE sei PSG deshalb willens, ihn im Falle eines angemessenen Wechsel-Angebots abzugeben.

Mit seinen öffentlichen Äußerungen provoziert Al-Khelaïfi einen Bruch wohl auch bereits bewusst. „Niemand hat ihn gezwungen, hier zu unterschreiben“, so die deutlichen Worte des 45-Jährigen, der mehr Einsatz und „keine Star-Allüren mehr“ sehen wolle: „Denjenigen, die nicht damit einverstanden sind, mehr zu arbeiten, stehen die Türen offen. Tschüss!“

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Neymar in Madrid kein allzu großes Thema mehr

In Madrid hätten sich die Titelseiten der Gazetten nach derartigen Aussagen vor einiger Zeit noch mit Spekulationen um eine baldige Unterschrift von Neymar bei Real überschlagen. Dem ist dieser Tage aber nicht so. Allzu viel spricht derzeit nicht dafür, dass der Angreifer jemals bei dem weißen Ballett landet. REAL TOTAL erklärt, warum.

  • Kosten und Alter: Real nimmt lieber Mbappé ins Visier

Weil PSG Neymar im August 2017 für die vertraglich festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona losgeeist hat, dürfte er für weniger als diese Summe nicht zu haben sein. Im Gegenteil: In der französischen Presse geht man sogar davon aus, dass Al-Khelaïfi erst bei mindestens 250 Millionen Euro schwach werden würde. Damit allein wäre Neymar jedoch längst nicht bezahlt, schließlich ist da noch sein üppiges Gehalt. Etwa 37 Millionen Euro verdient er bei PSG pro Jahr brutto. Gesamtvolumen bei einem Fünf-Jahres-Vertrag: knapp 500 Millionen Euro. Bei Real, das sich nicht im Besitz eines Scheichs oder Oligarchen befindet, würde das jegliche finanzielle Grenzen sprengen. Drücken könnten die Madrilenen den Preis angeblich, indem sie im Gegenzug Carlos Casemiro ziehen lassen. Wie die Sportzeitung MARCA berichtet, sei der Ligue-1-Klub heiß auf den Real-Profi. Weil aber schon Marcos Llorente vor einem Weggang steht, mutet es unrealistisch an, dass auch der zweite defensive Mittelfeldspieler im Team abgegeben wird.

Präsident Florentino Pérez ist zwar seit langem ein Neymar-Fan, wird sich den in der Vereinsgeschichte tiefsten Griff in das Portemonnaie aus Gründen der Vernunft gemeinsam mit dem von Natur aus rational denkenden Generaldirektor José Ángel Sánchez aber wohl für Kylian Mbappé aufheben. Im Optimalfall 2020. Der Weltmeister würde zwar ähnlich viel Ablöse kosten, wegen seiner erst 20 Jahre könnte er aber im Stile eines Cristiano Ronaldo eine lange Ära prägen, Real auf Dauer viel mehr geben. Neymar feiert im kommenden Februar dagegen seinen 28. Geburtstag. Auch vor diesem Hintergrund wäre eine Investition in den Brasilianer zweifellos ein großes wirtschaftliches Risiko. Mbappé verdient bei PSG im Vergleich bloß 17,5 Millionen Euro brutto und ist anders als Neymar mit dem rechten Flügel vertraut. Eine Position, die sich in Madrid zumindest aktuell in der Verlosung befindet, weil Gareth Bale nach sechs Spielzeiten auf die Abschussliste geraten ist.

Paris Saint-Germain's Brazilian forward Neymar (L) and Paris Saint-Germain's French forward Kylian Mbappe react at the end of the French L1 football match Paris Saint-Germain (PSG) vs Angers (SCO), on August 25, 2018 at the Parc des Princes in Paris. (Photo by FRANCK FIFE / AFP) (Photo credit should read FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)
Neymar-Kollege Mbappé steht bei Real ganz oben auf der Wunschliste – Foto: Franck Fife/AFP/Getty Images
  • Kein Handlungsbedarf auf Neymars Position

Auf Neymars Hauptposition, dem linken Flügel, hat Real sich gerade erst namhaft mit Eden Hazard verstärkt – wenngleich der 100 Millionen Euro teure Belgier auch im zentral offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen kann. Dann wäre da aber noch ein gewisser Vinícius Júnior, der im Angriff der Königlichen über viele Jahre wirbeln soll. Als Linksaußen hat der 18-jährige Brasilianer seine ideale Rolle längst gefunden. Rechts wie links kann indes der gleichaltrige Rodrygo Goes spielen. Zahlt für zwei vielversprechende Talente insgesamt 90 Millionen Euro, um dann noch Neymar für Unsummen zu verpflichten und diesen mindestens Vinícius für eine Zeit lang vor die Nase zu setzen? Schwer vorstellbar.

  • Neymars Image

Real versteht sich selbst als ehrenhafter, anständiger und verantwortungsvoller Klub. Von jemandem, dem vorgeworfen wird, eine Frau vergewaltigt zu haben, hält der Verein in der Regel genauso Abstand wie von Profis, die beispielsweise mit Alkohol-Eskapaden negative Schlagzeilen kreierten. Auch wenn bei Neymar die Unschuldsvermutung gilt, hat sein Ansehen Kratzer abbekommen. Einen solchen Imagetransfer kann Real nicht gebrauchen. In sportlicher Hinsicht verliert Neymar zudem mit dem Ruf des Schwalbenkönigs, launischen Charakters und Egoisten in der Fußballwelt einige Sympathien.

111 Gründe, Real Madrid zu lieben

  • Eher Gerüchte um Barça-Rückkehr

Wenn man sich in Reals Fankreisen umhört, sagen von zehn Befragten wohl mindestens neun, dass sie lieber Mbappé aus Paris holen würden. Im Machtzentrum der Königlichen hat man das nicht erst seit den Rufen bei Hazards Präsentation registriert. Die Ablehnung der Madridistas gegenüber Neymar hängt vor allem mit dessen Vergangenheit beim FC Barcelona zusammen. 2013 hatte er Barça gegenüber Real vorgezogen. Ein Aspekt, der allerdings eher unter den Anhängern als in der Führungsetage eine große Rolle spielt. Momentan kursieren aber vielmehr wieder Gerüchte um eine Rückkehr ins Camp Nou. Neymar selbst soll sich dieser Möglichkeit alles andere als verschließen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Nachhaltige Transferpolitik? Wohl eher Transferpolitik aus der Not heraus geboren! Möchte man keinen Neymar? Möchte man keinen Mbappe? Oh doch, man bekommt sie nur nicht! Und um das nächsten Neymar nicht wieder zu verlieren, weil man ihn nicht mehr bekommt wenn er mal in Europa ist, werden nun die Panikkäufe getätigt.
Ich habe nichts gegen Vinicius oder Rodrygo aber sollten sie jetzt Real spielen? Niemals! Sollte Barcelona nach Griezmann nun tatsächlich auch Neymar zurückholen, dann willst du unseren Kindergarten gegen diese Macht stellen!? Also, das kann ja nur gut gehen!

Ich würde eher sagen dass Neymar hier der Panikkauf wäre, Barca mit seinem Messi und seinem Suarez und selbst mit der MSN musste sehen, wie Real in 5 Jahren 4 Champions geholt hat. Rodrygo und Vinicius hat man nicht gerade diesen Sommer gekauft, die sind schon da seitdem wir die dritte Champions in Folge gewonnen haben, also wo ist der Panik da?

Ich finde was Real gerade macht ist schon ziemlich vernünftig, es gibt Änderungen in jeder Position (Mendy, Hazard, Militao...), fällt nur noch ein Mittelfeldspieler und in eins, zwei Jahre den Mbappe zu verpflichten.

Einen 28-jährigen Neymar für 250 Mio. zu holen, der letzte Saison kaum gespielt hat, weil er sich zum zweiten mal an der selben Stelle am Fuß verletzt hat und die Probleme die er hat dazu mitzulaufen wäre echt einen Panikkauf und ziemlich sinnlos. Gerade wenn man nich ein Auge auf Mbappe behalten möchte, falls er endlich mal den Verein wechselt.
 
Nachhaltige Transferpolitik? Wohl eher Transferpolitik aus der Not heraus geboren! Möchte man keinen Neymar? Möchte man keinen Mbappe? Oh doch, man bekommt sie nur nicht! Und um das nächsten Neymar nicht wieder zu verlieren, weil man ihn nicht mehr bekommt wenn er mal in Europa ist, werden nun die Panikkäufe getätigt.
Ich habe nichts gegen Vinicius oder Rodrygo aber sollten sie jetzt Real spielen? Niemals! Sollte Barcelona nach Griezmann nun tatsächlich auch Neymar zurückholen, dann willst du unseren Kindergarten gegen diese Macht stellen!? Also, das kann ja nur gut gehen!

Also Einkäufe von Vinicius und Rodrygo, die man schon ziemlich lange beobachtet hat und bereits gekauft wurden, bevor die Horror-Saison letztes Jahr überhaupt begonnen hat nennst du Panik-Einkäufe, aber einen 28-jährigen Griezmann, der gar nicht ins System passt und praktisch Messi positionsgemäß über die Füße tritt und einen dauerverletzten Neymar für den fast gleichen Verkaufspreis wieder zukaufen, da Coutinho sich als der reinste Flop sich entpuppte soll kein Panik-Einkauf sein? Weder Griezmann noch Neymar sind sicher bei Barca, man weiß nicht einmal, ob die wirklich ein Thema da sind. Stand jetzt haben sie nicht eine neue hochkarätige Offensiv-Kraft.
 
Entgegen der Ansicht des Autors, sehe ich sehr wohl Handlungsbedarf. Mit Hazard ist die linke Seite Weltklasse besetzt, die Mitte zumindest mit internationaler Klasse, rechts allerdings fehlt ein gestandenerer Angreifer sofern Bale den Klub verlässt. Vinícius und Rodrygo sind talentierte Zukunftsspieler, aber keine Weltklasse Kaliber a la Neymar. Sofern Madrid eine Verpflichtung von Neymar nicht ins Auge fassen sollte, müssen Alternativen des Kalibers Salah oder Dybala her, sofern Madrid in LaLiga ein Wörtchen mitreden will. Ich sehe den Kader bei weitem nicht abgeschlossen. 2-3 Kracher des Kalibers Pogba, Eriksen oder Salah müssen noch her. Von unseren Verpflichtungen ist nur Hazard gesetzt, der Rest sind wichtige Kaderergänzung. Barca wird auch 300 Mio. Ausgeben, dafür holen die sich aber 3 Granaten!
 
Neymar ist nach CR7 und Messi die grösste Marketing Maschine. Ausserdem ist Neymar unter den top 5 besten Fussballer der Welt. Daran ändert auch sein widerlicher Charakter nichts.

Dumm wäre Barca also ganz bestimmt nicht!

...wir brauchen nach dieser Horror Saison richtige Fußballer und keine Marketing Maschinen - er hat sich mit seiner Gier nach Geld selbst seinen sportlichen Ruhm und Paris verbaut. Perez wird Mbappe gegenüber ihn vorziehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nachhaltige Transferpolitik? Wohl eher Transferpolitik aus der Not heraus geboren! Möchte man keinen Neymar? Möchte man keinen Mbappe? Oh doch, man bekommt sie nur nicht! Und um das nächsten Neymar nicht wieder zu verlieren, weil man ihn nicht mehr bekommt wenn er mal in Europa ist, werden nun die Panikkäufe getätigt.
Ich habe nichts gegen Vinicius oder Rodrygo aber sollten sie jetzt Real spielen? Niemals! Sollte Barcelona nach Griezmann nun tatsächlich auch Neymar zurückholen, dann willst du unseren Kindergarten gegen diese Macht stellen!? Also, das kann ja nur gut gehen!

Du redest über DEN Vinicius DER die Abwehr von Barca aber mal so schlecht aussehen lassen hat. Klar hat er einen schlechten abschluss aber trotzdem hatte er in der schwersten Liga ( nach England oder vor ka jeder hat seine eigene Meinung) sehr viele Scorerpunkte mit 18! In der Copa del rey war er mit Odriozola top-vorlagen geber! Und er brauchte kaum Eingewöhnungszeit denn schon als er in der Castilla war hat er dort geliefert! (Erinnere mich da ganz gut an ein Traumtor gegen die zweite Mannschaft von Atletico)
 
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