Reinier Jesus

„Der BVB verpasst Tag für Tag die Gelegenheit, einen talentierten jungen Mann weiterzuentwickeln und sich an ihm zu erfreuen”, sagt Mauro Brasilia und legt nach: „Es ist sehr merkwürdig, was in Dortmund passiert.” Es ist der Rundumschlag eines besorgten Vaters, der seinen Sohn Reinier bei den Borussen offenbar nicht entsprechend gewürdigt sieht: „Es ist schade – für beide Seiten.” Denn: Trotz der fünf Einsätze in den letzten sechs Bundesligaspielen trügt der Schein. Keiner einzigen Paarung wohnte der Brasilianer dabei länger als 20 Minuten bei, bei der kürzlichen Auswärtsniederlage in Leipzig spendierte ihm Trainer Rose acht Minuten auf dem Rasen. Eine durchaus frustrierende Situation, die nun schon im zweiten Jahr unverändert weiter zur Stagnation bei der Entwicklung des Offensivmannes führt. Weitergehen kann das so nicht und vor allem in Madrid wird man argwöhnisch auf die Situation blicken, denn die Zielsetzung des Leihgeschäftes war definitiv eine andere. „Ich hoffe, diese Saison mehr zu spielen und arbeite dafür. Ich arbeite Zuhause täglich. Ich will spielen, Tore machen – alles“, sagte der Spieler selbst mit Blick auf die nun laufende Spielzeit. Ohne Torbeteiligung und maximal überschaubarer Spielzeit (in anderthalb Jahren erst zwei Mal Startelf) scheint das große Ziel jedoch inzwischen nahezu unerreichbar. Ändert sich die nächsten Wochen wieder nichts zum Positiven, könnte im Winter endgültig die Reißleine gezogen werden. Sofern nicht ohnehin schon eine Entscheidung gefallen ist, denn die Aussagen des Vaters sprechen eine klare Sprache.
- Einsätze: 8
- Spielminuten: 164
- Tore/Vorlagen: 0/0
Brahim Díaz

Zurückgeworfen vom Coronavirus verpasste der Andalusier zwar das dritte Gruppenspiel der Champions League sowie drei weitere Partien in der Serie A, aber die Tatsache, dass er nach seiner Genesung wieder unmittelbar im wichtigen Mailänder Stadtderby von Beginn an ran durfte, unterstreicht das Vertrauen, welches Trainer Stefano Pioli ihm entgegenbringt. Auch der Nimbus, dass Brahim Díaz bis zu seiner Infektion nicht ein einziges Spiel verpasst hatte, ist ein Beleg für die Wertschätzung, welche der wuselige Techniker in Norditalien verspürt. Die Entwicklung des 22-Jährigen lässt sich definitiv mit Vorfreude auf ein mögliches Comeback an die Concha Espina verfolgen. Bis es dazu kommt, ist jedoch weiterhin Geduld gefragt: Denn der Mann aus Málaga ist der einzige im Bunde der „Loan Army”, dessen Leihe noch bis 2023 datiert ist. Erst dann könnte der 1,71 Meter-Mann wieder die Blancos mit seinen Kunststücken am Ball beglücken, sofern er über eine Rückkehr in die spanische Hauptstadt noch nachdenkt. Denn seit seiner erneuten Ankunft diesen Sommer, welche er noch mit den Worten „Happy to be back” kommentierte, läuft es bei Brahim und den “Rossoneri”. Weiterhin ungeschlagen sowie punktgleich mit dem Spitzenreiter Neapel in der Liga und auch trotz des mageren Zählers in der Königsklasse haben die Italiener noch die Chance auf den Einzug in die nächste Runde. Die große Bühne, da will sich Brahim behaupten, sein Talent wird ihm dabei nicht im Wege stehen. Vielmehr wird es die Frage sein, zu welchen Entscheidungen ihn sein Kopf oder das Herz tragen werden. Letzteres scheint momentan in Mailand lauter zu schlagen, als es jemals in Madrid der Fall gewesen ist.
- Einsätze: 11
- Spielminuten: 760
- Tore/Vorlagen: 4/2
Álvaro Odriozola

Ebenfalls in das schöne Italien, genauer nach Florenz, hat es Außenverteidiger Álvaro Odriozola verschlagen. Mit Leihgeschäften kennt sich der in San Sebastian geborene Abwehrmann bekanntlich aus, heuerte der Baske bereits im Winter 2020 bei den Münchner Bayern an, wo er jedoch trotz des Sieges in der Champions League nicht mal ansatzweise zu überzeugen wusste. Auch seine anschließende Rückkehr in die spanische Hauptstadt führte den 25-Jährigen nicht zum erhoffen Durchbruch an der Concha Espina. In der vergangenen Spielzeit, noch unter Trainer Zinédine Zidane, war Odriozola nicht einmal mehr die zweite Wahl hinter Stammkraft Dani Carvajal als Rechtsverteidiger, da eher – und ähnlich scheint es auch Carlo Ancelotti zu sehen – Lucas Vázquez als gelernter Offensivmann in der Viererkette eingesetzt wurde. Diese Perspektive machte es für den Basken schier unausweichlich, eine andere Herausforderung zu suchen – wenn auch nur vorübergehend. Mit AC Florenz wurde anschließend ein augenscheinlich passender, befristeter Arbeitgeber ausgemacht, über den auch Odriozola persönlich auf seinem sozialen Profil vorfreudig von einem “neuen, spannenden Kapitel” berichtet hatte. Entgegen seiner Zeit in Madrid oder auch phasenweise in München, spielt der Rechtsverteidiger nun in der Toskana eine wirklich relevante Rolle, so kam er beispielsweise am vergangenen Wochenende im wichtigen Treffen gegen Juventus Turin wieder einmal auf die vollen 90 Minuten. Und auch „seine” Fiorentina befindet sich mit einem beachtlichen siebten Tabellenplatz weiterhin auf Tuchfühlung zu den internationalen Rängen. Wenn sich allerdings in der spanischen Hauptstadt dieses Jahr nichts Grundlegendes ändert, wird auch nach dieser Saison wieder eine Baustelle mit dem Namen Odriozola geöffnet werden müssen.
- Einsätze: 9
- Spielminuten: 522
- Tore/Vorlagen: 0/1
Borja Mayoral

„Sicherlich – oder zumindest hoffen wir das“, äußerte sich gegen Ende der letzten Saison der Spielerberater des Angreifers auf die Frage, ob die Roma die Kaufoption von 15 Millionen Euro ziehen würde. Diese Hoffnung blieb allerdings vergebens sodass im kommenden Sommer die Kaufoption für Borja Mayoral abermals auf 20 Millionen Euro ansteigen wird. Ob diese Option dann nach dieser Spielzeit, angesichts der aktuellen Einsatzzeiten des in Parla geborenen Angreifers gezogen wird, ist mehr als fraglich. Mourinho bevorzugt andere Akteure sodass Mayoral maximal zu Kurzeinsätzen und das obendrein fast ausschließlich in der unliebsamen UEFA Europa Conference League kommt. Sein einziger Startelfeinsatz in dieser Spielzeit wurde zudem nicht nur in der Halbzeitpause durch eine frühzeitige Auswechslung beendet, sondern fand auch ausgerechnet beim unrühmlichen 1:6 gegen FK Bodö/Glimt statt. Der dritte Italien-Legionär innerhalb der königlichen „Loan Army” hat aktuell das Nachsehen hinter Neuzugang Tammy Abraham und auch der neue Usbeke Eldor Shomurodov hält mehr Aktien bei Mourinho als “Borjita”. Nach einem guten Jahr bei den Römern scheint Mayoral womöglich wieder in die Tristesse vergangener Spielzeiten zu fallen. Es wirkt wie eine Never-Ending Story für das königliche Eigengewächs.
- Einsätze: 7
- Spielminuten: 100
- Tore/Vorlagen: 0/1
Takefusa Kubo

Leider, muss man sagen, gibt es kein wirkliches Update zu dem beim RCD Mallorca engagierten Takefusa Kubo seit dem letzten Blick auf die königlichen Leihgaben. Denn seit Ende September laboriert der in Kawasaki geborene Ausnahmekönner an einer Meniskusverletzung, die ihn weiterhin zu plagen scheint. Bis zu seiner Zwangspause war die Saison auch noch nicht wie erwünscht für den „japanischen Messi” verlaufen, obwohl er eigentlich aufgrund seiner zweiten Amtszeit bei den Mallorquinern weniger Anlaufschwierigkeiten haben sollte. Auch wenn Kubo an den sechs ersten Spieltagen stets mit von der Partie war, sowohl meist zu überzeugen wusste und damit seinen Beitrag zu einem durchaus ordentlichen Saisonstart für seine Mannschaft leistete, fehlten ihm noch gänzlich die Torbeteiligungen. Gute Zahlen sind dabei allerdings genau das Mittel, womit man Argumente für eine Rückkehr an die Concha Espina schicken kann. Nun sollte sich jedoch der beim FC Barcelona ausgebildete Asiate möglichst rasch erholen, dass er zeitnah wieder anfangen kann, sportlich auf sich aufmerksam zu machen. An der Concha Espina ist jedenfalls die Konkurrenz groß und will er sich in der Hauptstadt etablieren, muss er vorher auf der Insel liefern.
- Einsätze: 6
- Spielminuten: 415
- Tore/Vorlagen: 0/0
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