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Machtlos und schockiert: Wenn plötzlich Pérez den Kürzeren zieht

Florentino Pérez lernt mit dem Rücktritt von Zinédine Zidane eine neue Situation kennen. Er ist nicht derjenige, der entlässt, sondern derjenige, der von dem bisherigen Coach eine Absage für die nächste Saison bekommt. Der Präsident wirkt bei Zidanes Verkündung niedergeschlagen und machtlos. Die Entscheidung des französischen Erfolgstrainers kam für ihn „vollkommen unerwartet“.

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MADRID, SPAIN - MAY 31: Real Madrid CF president Florentino Perez reacts as he listens to Zinedine Zidane during a press conference to announce his resignation as Real Madrid coach at Valdebebas Sport City on May 31, 2018 in Madrid, Spain. Zidane steps down from the position of Manager of Real Madrid, after leading the club to it's third consecutive UEFA Champions League title. (Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)
Pérez bedauert Zidanes Rücktritt – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

„Für mich eine vollkommen unerwartete Entscheidung“

MADRID. Normalerweise tritt Florentino Pérez allein auf, wenn es den Abgang eines Cheftrainers zu verkünden gibt. Am Donnerstagmittag jedoch begab sich der Präsident auf dem Trainingsgelände in Valdebebas gemeinsam mit Zinédine Zidane zum Pressesaal. Anders als in der Vergangenheit bei José Mourinho, Carlo Ancelotti, Rafael Benítez und Co. war er nämlich nicht derjenige, der entschieden hat, dass sich die Wege trennen. Im Gegenteil: „Zizou“ trat zurück. Für Pérez ist es ein völlig neues Gefühl, dass plötzlich nicht mehr der Coach, sondern er selbst niedergeschlagen in die Röhre schauen muss.

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„Das war für mich nach dem Gewinn des Champions-League-Titels eine vollkommen unerwartete Entscheidung. Es ist ein trauriger Tag für mich, die Spieler und alle, die in diesem Klub arbeiten. Ich wollte ihn als Spieler und jetzt als Trainer wie keinen anderen haben. Aber wir kennen ‚Zizou‘ bereits: Wir können seine Entscheidung nur annehmen und akzeptieren. Das hat mich sehr getroffen. Man kann auf so eine Nachricht nicht vorbereitet sein. Ich hätte ihn gerne von einem Verbleib überzeugt, weiß aber, wie die Situation ist“, sagte der 71-jährige Spanier, den Zidane am Mittwoch informiert hatte.

Real-Boss sehnt sich jetzt schon nach Zidane-Comeback

Pérez konnte seinen Schock auf der einberufenen Pressekonferenz nicht verbergen. Er hielt sich die Hände ungläubig vor den Mund, fasste sich an sein Kinn, an den Kopf, kniff die Lippen zusammen, runzelte mit der Stirn. Dass er seinen Liebling, den er 2001 zu dessen aktiver Zeit als Spieler von Juventus Turin nach Spanien geholt hatte, gehen lassen muss, kann der Klubchef nicht wahrhaben. Kein Wunder, dass er mit Blick auf die Zukunft schon auf ein Zidane-Comeback hofft. „Ich möchte einzig sagen, dass es ein ‚Bis bald‘ ist. Ich zweifle nicht daran, dass er zurückkehren wird“, so Pérez.

MADRID, SPAIN - MAY 31: Real Madrid CF president Florentino Perez (L) and Zinedine Zidane (R) attends a press conference to announce his resignation as Real Madrid manager at Valdebebas Sport City on May 31, 2018 in Madrid, Spain. Zidane steps down from the position of Manager of Real Madrid, after leading the club to it's third consecutive UEFA Champions League title. (Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)
Pérez lässt Zidane nur ungerne gehen – Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Pérez erlebte zuvor erst einen Trainer-Rücktritt

Während seiner Amtszeiten (2000 bis 2006 und seit 2009) hat das Oberhaupt der Blancos vor Zidane nur einen einzigen Rücktritt erlebt. José Antonio Camacho warf 2004 nach nur zwei Monaten das Handtuch. Vergleichbar sind die beiden Situationen allerdings nicht, denn anders als das heutige befand sich das damalige Real in einer sportlichen Krise. Bei den restlichen Pérez-Trainern vor der Ära Zidane beendete entweder eine Entlassung oder der Ablauf des Vertrags die Zusammenarbeit. Mit jeweils drei Spielzeiten hielt es Vicente del Bosque und José Mourinho unter Pérez am längsten auf Reals Trainerstuhl.

Wie lange wohl Zidanes Nachfolger an der Seitenlinie des Estadio Santiago Bernabéu stehen wird? Über potentielle Trainer für Real äußerte sich Pérez an diesem Donnerstag vor den Medien nicht. Bei dem Pressetermin sollte „Zizou“ im Vordergrund stehen – aber nicht zum letzten Mal, wenn es nach dem Präsidenten geht…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Wenn Zidane jemals zurückkommen sollte, M U S S man ihn sofort wieder nehmen!!!
Ich hoffe inständig, dass es wirklich nur ein "bis bald" ist !!!

Jap und schon alleine weil ZIDANE ist REAL MADRID - REAL MADRID ist ZIDANE , damit will ich sagen alles was er verkörpert , verkörpert der Verein . Eine riesige Aura , Legendenstatus , Siegermentalität , selbstbewusstes Auftreten , Respektvoll gegenüber jedem , hat alles gewonnen , den Willen der / die besten zu sein , redet nicht über Schiris , Ehrgeiz , Herz , Kampf , Leidenschaft , ein Teamplayer , der Verein steht über allem und er ist und bleibt einfach ein wahrer MADRIDISTA !
 
Zuletzt bearbeitet:
Streng genommen hast du Recht. Aber wieso sollte er Ihn gegen seinen Willen festhalten?

Zidane ist für Perez wie ein Sohn. Wenn sein Sohn sagt er will nicht da kann der Vater auch nichts tun. Sein Trauer kann man da ansehen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
schon bitter für perez da sucht er über 10jahre lang den richtigen trainer und hat mit ZZ quasi sein einhorn gefunden bzw sogar selbst groß gezogen und dann geht er von sich aus und lässt perez alleine. Vielleicht aber karma für einige unschöne aktionen die perez im laufe der jahre gemacht hat.

Naja das positive ist aber auch perez ist genau der richtige mann für einen umbruch, all diesen erfolg haben wir unterm strich ihn zu verdanken. 2009 hat er den grundstein gelegt jetzt fast 10jahre später wird es zeit das haus was er gebaut hat und so schön strahlt zu sanieren ;)
 
schon bitter für perez da sucht er über 10jahre lang den richtigen trainer und hat mit ZZ quasi sein einhorn gefunden bzw sogar selbst groß gezogen und dann geht er von sich aus und lässt perez alleine. Vielleicht aber karma für einige unschöne aktionen die perez im laufe der jahre gemacht hat.

Naja das positive ist aber auch perez ist genau der richtige mann für einen umbruch, all diesen erfolg haben wir unterm strich ihn zu verdanken. 2009 hat er den grundstein gelegt jetzt fast 10jahre später wird es zeit das haus was er gebaut hat und so schön strahlt zu sanieren ;)

Vor einigen Jahren wollten wir Flo noch loswerden, aber er hat aus Fehlern gelernt und Sie uns vergessen lassen.
Meinen vollsten Respekt an Zizou, ich hätte nie gedacht Perez so zu sehen. Sein Blick spricht Bände. Ich hoffe das der nächste Trainer uns nicht enttäuschen wird.

Belive in Perez :D
 
Bin schon auf die nächste "Sonderpressekonferenz" gespannt. Dürfte wohl nicht lange auf sich warten lassen. Zidane`s Abgang war erst der Anfang!
 

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