
Asensio schwärmt von Ancelotti: „Gibt mir viel Selbstvertrauen“
MADRID. „Ich fühle mich nach ein paar schwierigen Jahren sehr gut. Ich finde meine Form wieder. Ich fühle mich sehr gut und bin sehr glücklich“, sagte Marco Asensio nun in einem Interview mit dem Männermagazin GQ HYPE über seine gegenwärtige Verfassung. Für seinen Aufschwung machte der Offensivmann vor allem Carlo Ancelotti verantwortlich, unter dem er reichlich Spielzeit – meist sogar als Stammspieler – erhält. „Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das mir der Trainer entgegenbringt“, stellte der 26-Jährige klar.
Asensio begründete: „Er gibt mir die Freiheit, in den Zwischenräumen aufzutreten, wo ich meine beste Leistung bringe, ich muss nicht an den Flügel gebunden sein. Wir verstehen den Fußball auf dieselbe Art und Weise, und das gibt mir viel Selbstvertrauen, wenn es ums Spielen geht.“ Unter Vorgänger Zinédine Zidane machte der Mallorquiner eine schwierigere Zeit durch. Damals besonders bitter: Sein Kreuzbandriss im Sommer 2019, weswegen er etliche Monate zum Pausieren verdammt war.
„Ich war am Tiefpunkt angelangt“
„Positive Gefühle wiederzuerlangen ist ein schwieriger Prozess. Es war schwer für mich, es zu tun. Ich war am Tiefpunkt angelangt, es war sehr schwierig, das emotional zu überwinden. Man hat nur zwei Möglichkeiten: sich gehen zu lassen oder den Stier bei den Hörnern zu packen“, gestand der Flügelflitzer. Sowohl die physischen als auch die psychologischen Aspekte seiner Genesung sein entscheidend gewesen: „Ich habe ein Team zusammengestellt, das mir geholfen hat, wieder in Form zu kommen, an meinem Geisteszustand zu arbeiten, mich zu ernähren, mich zu erholen. Ich denke, man kann die Veränderung sehen.“
Asensio versicherte nun, dass er sich „besser als je zuvor“ fühle und erklärte: „Ich befinde mich in einem sehr glücklichen Moment in meinem Leben. Und das merkt man auch auf dem Spielfeld und an dem Gefühl, alles geben zu wollen.“ Dass es im Fußball nicht nur auf Talent ankommt, wisse er. Vor allem auf Mentales lege er nun weitaus mehr Fokus: „Fußball ist eine Geisteshaltung. Wenn die Mannschaft gewinnt, wird sie viel stärker. Wenn sie verliert, kommen Zweifel auf. Wir müssen mit dem, was wir tun, einheitlich sein und zusammenhalten. Dann kommen die guten Momente. Wenn die Stimmung sinkt, kommen die schlechten Ergebnisse.“
Derzeit lebt Asensio auf, doch erlebte er in seiner Karriere schon einige Höhe und Tiefen. Wenn er eine Zeitmaschine hätte, was würde er seinem 15-jährigen Ich wohl sagen? „Dass er mit dieser Stärke, mit diesem Selbstvertrauen weitermachen soll, dass er seinen Enthusiasmus nicht verlieren soll“, lächelte er und fügte an: „Ich würde ihm auch sagen, dass es für ihn wichtig ist, Probleme anzusprechen, das ist der Schlüssel. Aber vor allem würde ich ihm sagen, dass er sich seinen großen Traum erfüllen wird: für Real Madrid zu spielen.“
Vorbild Raúl: Asensio erklärt seinen Torjubel
32 Pflichtspiele bestritt er bis dato in dieser Saison, zehnmal traf er – um im Anschluss meist so zu jubeln, dass er vor Freude die Schultern kneift und den Fans seinen Namen präsentiert. Doch wie kam es zu diesem Torjubel? „Raúl hat Tore immer so gefeiert und dabei auf sein Trikot gezeigt. Er ist eines meiner Vorbilder“, meinte Asensio und führte aus: „Ich dachte immer, wenn ich ein wichtiges Tor schieße, mache ich das auch, um mich zu zeigen und mich zu rechtfertigen. Das habe ich gegen den FC Bayern im Viertelfinale der Champions League 2017 getan. Den Leuten hat es gefallen, also bin ich bei diesem Stil geblieben.“
Asensios Karriere weist auch durchaus gewisse Parallelen zu der von Karim Benzema auf. Der Franzose trifft für die Königlichen wie am Fließband, erlebte aber auch schon enttäuschende Momente in Diensten der Blancos – insbesondere zu Beginn seiner Real-Karriere. „Benzema hat einen enormen Verdienst“, schwärmte Asensio und merkte positiv an: „Er hat diese Kritik genutzt, um besser zu werden. Für mich ist er eine Inspiration, weil er sich als Fußballer und als Mensch weiterentwickelt hat. Er ist ein Aushängeschild und ein großartiger Kapitän.“ Ebenso wie Benzemas Vertrag läuft auch der von Asensio nur noch bis 2023. Wie es im Anschluss weitergeht, ist indes noch offen.
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