
Endlich kommt Bewegung in die Sache
MADRID. Eigentlich sollten die Umbauarbeiten am Estadio Santiago Bernabéu schon vor drei Jahren beginnen, getan hat sich seitdem jedoch wenig bis gar nichts. Die Gründe für die Verzögerungen waren dabei vielfältiger Natur: Zunächst musste man die ursprünglichen Pläne überarbeiten, da diese nicht mit den Vorstellungen der Stadt Madrid hinsichtlich der nachhaltigen urbanen Entwicklung der Metropole kompatibel waren, dann sprang auch noch Sponsor IPIC (International Petroleum Investment Company), der einen Großteil des 400 bis 420 Millionen Euro teuren Umbaus finanzieren sollte, ab. Auch ein möglicher Deal mit Technologie-Partner Microsoft zerschlug sich. Dazu kommen Nebenbaustellen, wie ein erst im Sommer fertig gestelltes Bürogebäude in Valdebebas, wegen dem die Mitarbeiter aus dem Bernabéu erst jetzt auf das königliche Trainingsgelände umziehen und Platz für Bauarbeiten frei machen konnten – ebenso wie das Shoppingcenter „Esquina del Bernabéu“, dessen Läden erst jetzt geräumt werden.
Mitgliederversammlung muss Finanzierungspläne absegnen
Nach all den Jahren der Ungewissheit scheint nun aber endgültig Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Wie mehrere spanische Medien übereinstimmend berichten, könnten die Umbauarbeiten am Madrider Fußballtempel noch in diesem Jahr beginnen – und diesmal auch wirklich. Allerdings muss vorher noch eine Voraussetzung erfüllt werden: Auf der am 23. September einberufenen außerordentlich Mitgliederversammlung müssen die sogenannten „Socios compromisarios“ (zirka 2.000 mehr oder weniger gewählte Vertreter der rund 90.000 Mitgliedern, die auf den außerordentlichen Mitgliederversammlungen stimmberechtigt sind) den Finanzierungsplänen von Präsident Florentino Pérez zustimmen, wonach die Königlichen – so wird berichtet – einen Kredit von maximal 575 Millionen Euro aufnehmen wollen, um die angestrebten Umbaupläne endlich in die Tat umsetzen zu können. Ziel sei es anschließend, den Kredit planmäßig innerhalb von 35 Jahren abzubezahlen, was einer jährlichen Tilgungsrate von rund 17 Millionen Euro entspräche. Flüssig wäre man, seit Jahren schreiben die Blancos grüne Zahlen und können so schon länger von Nettoschuldenfreiheit berichten.
Umbaubeginn noch in diesem Jahr?
Sollte die Mitgliederversammlung – wonach nach jetzigem Stand auszugehen ist – den Plänen der Vereinsführung zustimmen, könnte umgehend, also noch vor Jahresende, mit den Umbauarbeiten begonnen werden. Als erstes würde dabei die bisherige „Esquina del Bernabéu“, in der ein Einkaufszentrum integriert war, abgerissen und Platz für die Bauarbeiter sowie spätere, neue Grünflächen geschaffen werden. Anschließend sollen die Bauarbeiten an der Fassade respektive am Stadiondach beginnen, gefolgt von Verbesserungen an den Eingängen und der Installierung der 360°-Videotafel unter dem Dach (die gesamten Pläne für die Renovierung findet ihr HIER). Ob Pérez’ langfristig geplantes und vermutlich auch letztes Mammutprojekt als Präsident endlich in die Tat umgesetzt wird? Der 23. September wird Antworten liefern.
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