
Er kommt 45 Mal zum Einsatz und schießt dabei 26 Tore. Einmal gelingt ihm innerhalb von 45 Minuten sogar ein Fünferpack! Dass Luka Jović (21) maßgeblich am Erfolg von Eintracht Frankfurt – Vierter in der Bundesliga, Halbfinale in der UEFA Europa League – beteiligt ist, steht außer Frage. Und dass er mit Spitzenvereinen wie Real Madrid oder dem FC Barcelona in Verbindung gebracht wird, sollte niemanden überraschen.
Die spanische Sportzeitung AS will sogar von einem bereits feststehenden 60-Millionen-Euro-Transfer zu Real erfahren haben, wenngleich Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic die entsprechende Meldung eilig in das Reich der Fabeln verwies.
Ein Dementi, das mich vorerst beruhigt hat – weil Real lieber einen gewissen Mariano Díaz (25) fördern sollte. Der Jović, der in Frankfurt für Furore sorgt, ist der Mariano, der letzte Saison im Trikot von Olympique Lyon überzeugen konnte. In 48 Spielen knipste er 21 Mal.
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Daran konnte er nach seiner Rückkehr zu Real nicht anknüpfen. Dennoch ist es falsch, wenn man behauptet, er sei eine Flop-Verpflichtung gewesen. Zwischenzeitlich bremste ihn immerhin eine Verletzung für zwei Monate aus. Mariano verpasste 18 Partien.
Auf der anderen Seite hat er einfach zu wenig Chancen erhalten. Es war eben auch in dieser Saison so, wie es in Madrid in den zurückliegenden Jahren immer war. Man frage nur einmal Javier „Chicharito“ Hérnandez. Oder Álvaro Morata. Mariano stand, wenn er denn mal fit war, nur sechsmal in der Startelf. An Karim Benzema bleibt konstant kein Vorbeikommen. Und man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass er mit seinen 31 Jahren auch erstmal weiterhin gesetzt sein wird. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Erst recht, wenn der Trainer auf den Namen Zinédine Zidane hört. Der war immer sein Verfechter.
Warum also kolportierte 60 Millionen Euro oder sogar mehr für einen Jović, der in der Regel auf der Ersatzbank hockt, verbraten? Der Klub sollte sein Geld in das Mittelfeld und in Flügelspieler investieren. Mit Mariano hat Real schon einen guten Ersatzstürmer. Das hat er auch schon vor seinem Doppelpack am Sonntag gegen den FC Villarreal unter Beweis gestellt. In der Saison 2016/17, als er hinter Benzema und Morata sogar nur dritter Stürmer war, erzielte er zum Beispiel in 302 Einsatzminuten fünf Treffer.
Was er braucht, sind kontinuierliche Einsätze. Dann schließt er auch mal im Estadio Santiago Bernabéu eine Saison mit einer zweistelligen Torbilanz ab. Mein Rat an Reals Verantwortliche: Finger weg von Jović und Mariano nicht nach einem Jahr schon wieder fallen lassen, sondern ihn für den Tag X als potentiellen Benzema-Nachfolger aufbauen.
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