Interview

Mou amüsiert: „Viele waren frustriert, dass wir gewannen“

Wenn José Mourinho einmal Zeit hat, dann ist er auch bereit, einiges preis zu geben. Das tat er – während 17 seiner Schützlinge auf Länderspielreise sind – in einem sehr ausführlichen Interview mit dem vereinseigenen Sender RealMadridTV. Im ersten Teil plauderte der Cheftrainer der Königlichen insbesondere über die Champions League und das anstehende Viertelfinale gegen den türkischen Kontrahenten Galatasaray Istanbul. Dem Eindruck von „the Special One“ nach werde dies wahrhaftig ein extrem schwieriger.

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„Ich war mit Terim vor dem Spiel in der Kabine“

Neben dem eiskalten Stürmer erhielt auch Fatih Terim, Trainer von Gala, anerkennende Worte aus Madrid: „Ich hätte Didier gerne an meiner Seite, deshalb ist es doch unvorstellbar, dass ich etwas Schlechtes über ihn sagen könnte. Es gibt also gar kein Problem zwischen uns. Ich habe mit ihm, genauso wie mit Sneijder und Altintop, gut zusammen gearbeitet. Auch zum Trainer pflege ich eine ähnlich gute Beziehung wie zu Sir Alex Ferguson. Wir haben vor dem Spiel in der Kabine gesprochen. Das war eine gute Viertelstunde bevor das Spiel angepfiffen wurde. So etwas geht nur, wenn man eine gute Beziehung pflegt, worüber ich sehr glücklich bin.“

 „Gibt Leute, die meinen besser zu sein als ich“

Bevor man am Freitag – mehr oder weniger gebannt – zur Auslosung in die Schweiz schaute, hatte man aber einen anderen echten Brocken im europäischen Vereinsfußball auszuschalten. Mourinho erinnert sich gerne an die „Woche der Wahrheit“ zurück und betonte, dass es „eine sehr harte Woche gewesen“ sei, „in der wir die Chance hatten, positive Dinge zu erreichen, aber auch aus dem Pokal und der Champions League hätten ausscheiden können“. Der Coach weiter gut gelaunt: „Viele Menschen haben das nicht erwartet und waren frustriert, als sie bemerkt haben, dass wir weiter sind. Aber wir haben es gut gemacht. Es war sehr schwer in Manchester und wie immer, oder zumindest fast immer, gab es wieder Menschen, die denken, dass sie mehr von meinem Job verstehen, als ich es tue.“

Dabei beschwerte er sich insbesondere darüber, wie seine Worte auf der Pressekonferenz nach dem Sieg im Old Trafford aufgefasst wurden, als er seine Mannen trotz Weiterkommens kritisierte. „Es gibt Leute, die glauben, mich analysieren zu können, in meinen Kopf schauen zu können, dann aber nicht verstehen, was ich mit meinen Aussagen nach dem Spiel erreichen wollte. Das interessiert mich aber nicht“ , so Mourinho.

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„Wir bereiten das Halbfinale schon jetzt vor“

Der zweimalige Champions-League-Sieger (2004, 2010) hatte aber eine ganz genaue Intention, die er verfolgte. Lobeshymnen sang der Portugiese nämlich nicht, da er seinem „Team nur verdeutlichen“ wollte, dass „noch ein langer Weg“ zu gehen sei und man „noch nichts erreicht“ habe. „Außerdem wollte ich ihnen zeigen, dass sie bis zum Schluss stark spielen müssen und zudem nicht den eigenen Torwart zum besten Spieler der Partie machen dürfen. Natürlich ist dieser dafür da, jedoch mag ich es nicht, wenn er herausragend spielen muss. Mir hätte es gefallen, wenn meine Mannschaft das Spiel ruhig kontrolliert hätte. Das tat sie nicht. Aber Manchester ist so und meine Spieler haben am Ende gesagt, dass es nicht einfach gewesen sei. Und das verstehe ich.“

Die Marschroute beim spanischen Rekordmeister ist frei nach dem Motto „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ weiter klar: „Es war ein toller Erfolg, aber Real Madrid kann niemals mit dem Erreichen des Viertelfinals zufrieden sein. Wir müssen nach vorne schauen und bereiten deshalb schon jetzt das Halbfinale vor.“ Anders heißt das: Mourinho geht einzig und allein von einem Weiterkommen aus.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Mourinho über Galatasaray Istanbul
  2. Seite 2 Mourinho über Manchester United
von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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