Interview

Mourinho: Mein Erfolg bei Real Madrid wird kleingeredet

José Mourinho verpasste es mit Real Madrid, die Champions League zu gewinnen. Dass seine Etappe bei den Königlichen kleingeredet wird, kritisiert er. Sein Biograph hält ein Comeback ins Estadio Santiago Bernabéu für möglich.

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MANCHESTER, ENGLAND - OCTOBER 06: Jose Mourinho, Manager of Manchester United celebrates after his team's second goal during the Premier League match between Manchester United and Newcastle United at Old Trafford on October 6, 2018 in Manchester, United Kingdom. (Photo by Laurence Griffiths/Getty Images)
Mourinho trainierte Real von 2010 bis 2013 – Foto: Laurence Griffiths/Getty Images

„Lüge bleibt Lüge“

MADRID. Copa del Rey, Meisterschaft, Supercopa de España: José Mourinho hat während seiner drei Spielzeiten bei Real Madrid drei Titelerfolge feiern können. Als er 2013 Abschied nahm, galt seine Mission trotzdem nicht als erfüllt – weil die Königlichen ihn von Inter Mailand losgeeist hatten, damit er ihnen den Gewinn des Champions-League-Titels beschert. Real schied mit dem „Special One“ aber dreimal jeweils im Halbfinale aus.

Dennoch wird Mourinho seine Etappe an der Concha Espina zu sehr kleingeredet. Das kritisiert er. „Die Leute vergessen manchmal, dass die Champions League etwas Weltweites ist. Aber wir haben den Pokal und die Meisterschaft mit einem Rekord von 100 Punkten gewonnen und einen Torrekord aufgestellt (121 Treffer; d. Red.). Um 100 Punkte zu erzielen, musst du viele Partien gewinnen. Du kannst eine Lüge 1000 Mal wiederholen, aber es bleibt eine Lüge. Bei Real Madrid haben wir den Torrekord im spanischen Fußball gebrochen“, sagte der 55 Jahre alte Portugiese bei beIN SPORTS.

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Mourinho-Biograph: „Tür für Real-Rückkehr offen“

Seit Mitte Dezember ist Mourinho vereinslos. Wegen schwacher Resultate wurde er bei Manchester United nach zweieinhalb Jahren entlassen. Ob sein nächster Klub wieder Real sein wird? Mourinho-Biograph Manuel Pereira hält das „ohne jeden Zweifel“ für denkbar.

„Solange Florentino Pérez Reals Präsident ist, besteht diese Option. Pérez mag und schätzt Mourinho sehr, er hält ihn für den idealen Trainer und hätte ihn 2013 auch niemals ziehen lassen, wenn Mourinho nicht darauf bestanden hätte. Mourinho hatte auch nie Probleme mit Pérez oder den Verantwortlichen. Sie sind nicht die besten Freunde der Welt, aber verstehen sich sehr gut. Die Tür für eine Rückkehr zu Real ist offen. Der Moment muss nur stimmen“, sagte der 70-jährige Portugiese zu SPOX und GOAL.

„Solari wird Mourinhos Atem spüren“

Gut möglich, dass dieser Moment bereits nach dem Ablauf der aktuellen Saison kommt. Auch unter Santiago Solari leisten sich die Blancos nämlich immer wieder Patzer. In der Primera División befindet sich Real als Tabellenvierter zehn Punkte hinter Spitzenreiter FC Barcelona. Pereira: „Ich bin mir sicher, dass sich nach dieser Saison viel bei Real Madrid tun wird. Solari wird Mourinhos Atem in den nächsten Monaten jedenfalls spüren.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Der Atem Mourinhos weht bereits über dem Bernabeu - in bälde wird sich Perez mit ihm zusammen setzen.
Ob Jose Mourinho für den zu erwartenden "Umbruch" im Sommer der richtige Mann ist, bleibt dann abzuwarten.

Was keiner weg diskutieren kann, er war in seiner Zeit der "Baumeister" in der CL für die späteren Erfolge!

und er hat hier verbrannte Erde hinterlassen.
 
Hört endlich auf so zu tun als habe Mou die CL Titel gewonnen. Hat er nicht. Kein Mensch kann sagen ob wir unter Mou auch die CL gewonnen hätten. Im Übrigen hätte er genauso gut auch bleiben können. Aber er ist wie immer eigentlich im Unfrieden gegangen. Und jetzt da sein Name bei allen anderen Topclubs Europas verbrannt ist bringt er sich wieder selbst bei uns ins Gespräch.
 
Meinst du mit verbrannter Erde den Grundstein für vier CL-Siege in fünf Jahren? Dann kann er gerne noch mal verbrannte Erde bei uns hinterlassen.

Das Problem ist doch auch eher die Zeit NACH seiner Real-Zeit.

Da hat er sich für mich nachhaltig disqualifiziert.

Zudem bin ich mir sicher, dass wir mit ihm 0 CL-Titel gewonnen hätten. Er ist ein Coach der eher schnell „verbraucht“ ist. Es war damals höchste Zeit, dass er ging.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meinst du mit verbrannter Erde den Grundstein für vier CL-Siege in fünf Jahren? Dann kann er gerne noch mal verbrannte Erde bei uns hinterlassen.
Weshalb sagen das so viele? Dass er den Grundstein für all die CL-Siege gelegt hat. Ist nicht provokant gefragt, interessiert mich wirklich. Ich seh das nämlich nicht so. Weder hatte die Spielweise was mit dem damaligen Mourinho-Fussball zu tun noch waren die Schlüsselspieler "seine Spieler". Unsere AV waren sehr wichtig, Marcelo und Carvajal, unsere Zentrale mit Kroos und Modric und natürlich vorne unser Zielspieler Ronaldo. Bis auf Ronaldo hatte der Rest nicht allzu viel mit Mou zu tun. Klar, Marcelo hat oft unter ihm gespielt aber Mourinho hat schon auch sehr auf Coentrao gesetzt, speziell in der CL.

Und jetzt da sein Name bei allen anderen Topclubs Europas verbrannt ist bringt er sich wieder selbst bei uns ins Gespräch.
Hmm hat was. Ich glaube auch dass er für keinen anderen Topclub mehr halbwegs interessant ist und das weiss er vermutlich auch selber, dass er kaum mehr Chancen kriegt bei der Elite.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weshalb sagen das so viele? Dass er den Grundstein für all die CL-Siege gelegt hat. Ist nicht provokant gefragt, interessiert mich wirklich. Ich seh das nämlich nicht so. Weder hatte die Spielweise was mit dem damaligen Mourinho-Fussball zu tun noch waren die Schlüsselspieler "seine Spieler". Unsere AV waren sehr wichtig, Marcelo und Carvajal, unsere Zentrale mit Kroos und Modric und natürlich vorne unser Zielspieler Ronaldo. Bis auf Ronaldo hatte der Rest nicht allzu viel mit Mou zu tun. Klar, Marcelo hat oft unter ihm gespielt aber Mourinho hat schon auch sehr auf Coentrao gesetzt, speziell in der CL.

2014 haben wir die CL mit den Spielern gewonnen, die Mourinho geformt und/oder verpflichtet hat. Der Fußball unter Ancelotti war fast derselbe wie unter Mou, mit dem einzigen Unterschied, dass Ancelotti seinen Fokus auf mehr Ballbesitz gelegt hat. Unser Markenzeichen war allerdings auch unter ihm geiler Konterfußball, den Mourinho bei uns etabliert und fast perfektioniert hat.

Weitere Beispiele:
Benzema war nach der Saison 09/10 und Anfang 10/11 von vielen Fans bereits als Fehlkauf eingeschätzt worden, aber Mourinho hat aus ihm einen Weltklasse-Stürmer geformt, der als einer der besten RM-Stürmer aller Zeiten eingehen wird.

Di Maria war maßgeblich an dem CL-Sieg 2014 beteiligt. Hätte Mou ihn damals nicht ausdrücklich verpflichten wollen, wäre er nicht bei uns gelandet. Dasselbe gilt wahrscheinlich für praktisch alle Spieler, die Mourinho damals verpflichtet hat.

Er hat zu dem Zeitpunkt die komplette Vereinsphilosophie auf dem Kopf gestellt. Er war der erste Trainer unter Peréz' Präsidentschaft, der die totale Kontrolle über die Kader- und Transferpolitik hatte. Es gab endlich eine Struktur im Verein. Keine sinnlosen Galactico-Transfers mehr, sondern endlich eine kluge und nachhaltige Transferpolitik. Es wurden nur noch Spieler verpflichtet, die gezielt in die taktische Grundausrichtung hineingepasst haben. Es hat sich damals tatsächlich wie eine Revolution angefühlt. Nur Mourinho hatte damals den Namen und auch die entsprechenden Eier, um sich bei Peréz durchsetzen zu können.

Ich glaube, dass viele hier noch nicht lange genug Fan dieses Vereins sind, um zu verstehen, wie wichtig Mourinho damals für uns gewesen ist.
 
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Ich glaube, dass viele hier noch nicht lange genug Fan dieses Vereins sind, um zu verstehen, wie wichtig Mourinho damals für uns gewesen ist.

ich habe noch Butrageneo, Michel, Hugo Sanchez und Vazquez spielen sehen, also hört auf alle die nicht ProMou sind als Modefans abzutun.
 
ich habe noch Butrageneo, Michel, Hugo Sanchez und Vazquez spielen sehen, also hört auf alle die nicht ProMou sind als Modefans abzutun.

1. Ich hab viele geschrieben und nicht alle.
2. Das Wort Modefan habe ich nicht mal erwähnt.
3. War das nicht negativ gemeint, sondern lediglich eine Feststellung.

Aber schön, dass du auf den eigentlichen Inhalt meines Beitrags nicht eingegangen bist.
 
1. Ich hab viele geschrieben und nicht alle.
2. Das Wort Modefan habe ich nicht mal erwähnt.
3. War das nicht negativ gemeint, sondern lediglich eine Feststellung.

Aber schön, dass du auf den eigentlichen Inhalt nicht eingegangen bist.

ok, dann sorry falsch aufgefasst.
Man kann ja bei Mou unterschiedlicher Auffassung sein.
Es geht auch garnicht mal darum seine Zeit bei Real zu diskreditieren.
ABER:
Seine letzten Stationen sprechen absolut nicht für ihn
Auch nicht dass er permanent seine VERGANGENEN Erfolge betonen muß spricht nicht für Ihn.
und vorallem was im absolut fehlt ist:
jegliche Form der Selbstkritik und völlige Unfähigkeit sich selbst zu reflektieren.
 
2014 haben wir die CL mit den Spielern gewonnen, die Mourinho geformt und/oder verpflichtet hat. Der Fußball unter Ancelotti war fast derselbe wie unter Mou, mit dem einzigen Unterschied, dass Ancelotti seinen Fokus auf mehr Ballbesitz gelegt hat. Unser Markenzeichen war allerdings auch unter ihm geiler Konterfußball, den Mourinho bei uns etabliert und fast perfektioniert hat.

Weitere Beispiele:
Benzema war nach der Saison 09/10 und Anfang 10/11 von vielen Fans bereits als Fehlkauf eingeschätzt worden, aber Mourinho hat aus ihm einen Weltklasse-Stürmer geformt, der als einer der besten RM-Stürmer aller Zeiten eingehen wird.

Di Maria war maßgeblich an dem CL-Sieg 2014 beteiligt. Hätte Mou ihn damals nicht ausdrücklich verpflichten wollen, wäre er nicht bei uns gelandet. Dasselbe gilt wahrscheinlich für praktisch alle Spieler, die Mourinho damals verpflichtet hat.

Er hat zu dem Zeitpunkt die komplette Vereinsphilosophie auf dem Kopf gestellt. Er war der erste Trainer unter Peréz' Präsidentschaft, der die totale Kontrolle über die Kader- und Transferpolitik hatte. Es gab endlich eine Struktur im Verein. Keine sinnlosen Galactico-Transfers mehr, sondern endlich eine kluge und nachhaltige Transferpolitik. Es wurden nur noch Spieler verpflichtet, die gezielt in die taktische Grundausrichtung hineingepasst haben. Es hat sich damals tatsächlich wie eine Revolution angefühlt. Nur Mourinho hatte damals den Namen und auch die entsprechenden Eier, um sich bei Peréz durchsetzen zu können.

Ich glaube, dass viele hier noch nicht lange genug Fan dieses Vereins sind, um zu verstehen, wie wichtig Mourinho damals für uns gewesen ist.
hm okay, du lobst hier aber Mourinho den Sportdirektor und dass er das sein durfte hat er sich natürlich bei seinen vorherigen Stationen absolut verdient erarbeitet. Aber na ja es ist dann halt eigentlich ein Lob an Inter-, Chelsea- und Porto-José bzw. ist es Perez-Kritik, weil er es nicht schon jemand anderem zuvor zugetraut hat. Aber klar bin ich ihm auch sehr dankbar für den ein oder anderen Transfer (di Maria <3) .
Um auf die CL-Siege zurück zu kommen. Du sprichst ja eigentlich nur von la decima. Dass da keine Welten dazwischen Ligen zwischen seinem und Ancelottis Fussball+Kader ist doch völlig normal. War ja auch nur 1 Jahr danach. Selbst wenn man möchte kann man bei einem Topverein innerhalb eines Jahres nicht alles auf den Kopf kehren. Aber trotzdem gab es auch da schon wichtige Unterschiede. Mit Özil war einer seiner Schlüsselspieler weg und es kam Bale. Di Maria der sehr wichtig war für den Erfolg, hatte eine ganz andere Rolle als er es unter Mourinho hatte und dann ist da natürlich noch Modric.
Die CL-Siege unter Zidane hatten dann kaum mehr was vom Mourinho-Flair.
 

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