
Anstoß: Dienstag um 21 Uhr
MADRID.Wenn der Madridismo vorerst von einer Sache genug hat, dann sind es Clásicos. Der Abend der 249. Begegnung zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona entpuppte sich für die Blancos als absoluter Horrortrip. Mit vier Treffern knipste die Blaugrana im Estadio Santiago Bernabéu alle Lichter aus und Real tappt im Dunkeln. Ein Szenario dass der Frauenfußball-Abteilung nur allzu bekannt vorkommen dürfte. Gegen die Erzrivalinnen in rot und blau sind die Blancas bisher machtlos und dann findet die nächste Begegnung ausgerechnet im Viertelfinale der Women’s Champions League statt (22. März um 21 Uhr auf DAZN).
⚽⏩ ¡Nuestro próximo partido!
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???? Cuartos de final
ℹ️ Ida
????️ Alfredo Di Stéfano
???? 22/03/2022
⏰ 21:00 CET#UWCL pic.twitter.com/tSMYLzlOd5— Real Madrid C.F. (@realmadridfem) March 20, 2022
David gegen Goliath: Kann Real Madrid im Clásico überraschen?
Im Gegensatz zum Männerfußball, in dem die Dominanz der Katalanen in den letzten Jahren deutlich nachgelassen hat und erst seit Xavis Amtsantritt im November 2021 wieder frischer Wind in Barcelona aufkommt (und seit dem 0:4-Sieg einen neuen Wendepunkt erreicht hat), ist es bei den Frauen nicht so einfach.
Das Team der Katalaninnen ist buchstäblich unschlagbar. Sowohl in der Champions League als auch in der Liga Iberdrola. Im Königspokal setzten sich die Mädels von Trainer Jonatan Giráldez in allen sechs Gruppenspielen erfolgreich durch. Das Gesamt-Torverhältnis gegen den FC Arsenal, Hoffenheim und HB Køge aus Dänemark: 24:1 Tore. Nicht anders sieht es in der Meisterschaft aus. In 24 Spieltagen verlor das Team um Ballon D’Or-Gewinnerin Alexia Putellas nicht einen einzigen Punkt und erzielte unglaubliche 136 Tore. Von den sechs fast schon lächerlichen Gegentoren hatte Real Madrid Femenino einen Anteil von genau einem Treffer, das war beim 1:3 im Hinspiel der Liga Iberdrola. Seitdem trafen die beiden Kontrahenten bereits in zwei weiteren Spielen aufeinander, mit vernichtender Bilanz für die Blancas: In der Supercopa Feminina setzte sich Barcelona zwar nur mit einem knappen 1:0 durch, doch erst vor neun Tagen zerlegten die Blaugranas die Hauptstädterinnen mit 5:0 zu Hause im Estadi Johan Cruyff.
Die daraus zu ziehende Konsequenz ist eher ernüchternd: drei Niederlagen aus drei Begegnungen in der Saison 2021/22 mit einem Torverhältnis von 9:1 zugunsten Barças. Die Gesamtbilanz aus den bisherigen fünf offiziellen Begegnungen: fünf Niederlagen bei 17:2 Toren.
Konstanz gegen die Kleinen, zu schwach gegen die Großen
Erst am 1. Juli 2020 gegründet, handelt es sich bei Real Madrids Frauenmannschaft um ein Team, das noch voll im Aufbau steckt und daher vor allem gegen etablierte Top-Teams wie den FC Barcelona noch nicht stark genug ist. In der Champions-League-Gruppenphase machte sich das ebenfalls bemerkbar, auch wenn sich die Blancas am Ende souverän auf dem zweiten Platz für die K.o.-Runde qualifizierten.
Zwei Partien gingen in der Gruppenphase verloren und das gegen Paris Saint-Germain: 0:4 im Hinspiel und 0:2 im Rückspiel. Schaut man genauer auf die anderen Begegnungen, konnten die Merengues sowohl ihre offensive Stärke als auch ihre sonst defensive Stabilität beweisen, denn: Bis auf die Ausrutscher gegen PSG bedeuteten alle anderen Partien einen sicheren Sieg mit insgesamt zwölf Treffern und nicht ein Mal musste Reals Torhüterin Misa Rodríguez hinter sich greifen. Fakt ist dennoch: Die erst wenig belastete, doch sehr eindeutige Statistik der Aufeinandertreffen zwischen Weiß und Blau-Rot zeigt, dass die Erfahrung der Katalaninnen, deren Mannschaft bereits seit 2001 besteht, das größte Hindernis darstellen wird. Oder aber: Die Negativ-Überraschung aus dem Bernabéu wird durch eine positive im Alfredo Di Stéfano wieder ausgeglichen.
Immerhin: Im Gegensatz zu den Herren können die Damen eigentlich nur überraschen und die Entscheidung um den Halbfinal-Einzug zumindest verzögern auf das Rückspiel im Camp Nou (30. März, 21 Uhr).
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